Anand reicht es - mir auch

Welch ein Pokal! Aber welch eine WM... Welch ein Pokal! Aber welch eine WM... Eric van Reem http://mateinmoscow.wordpress.com/

Hat doch genau gepasst. Zwei Selbstmorde Gelfands, einmal durch Rechenfehler, einmal durch Zeiteinteilung, haben Anand gereicht. Nur einmal hat er seinen Herausforderer überspielt, aber dann nicht den Sack zugemacht (3.Partie). Mit Mehrbauer und großem Zeitvorteil in Partie zwölf weiterkämpfen? Als Schnellschachspezialist dann doch lieber ins Stechen. Und am Ende, als in der vierten Stichpartie mit Weiß ein Remis reicht, eine Staubsaugervariante (3.Lb5+-Sizilianer). Dass Anand bei Turnieren zwischen seinen Titelkämpfen wenig leistet, waren wir ja schon gewohnt.

Ich will nicht ungerecht sein. Gelfand hat stark gespielt. Ohne 14...Df6? (8.Partie) hätte er Anand vielleicht niedergekämpft. Gelfand muss Anand so beeindruckt haben, dass der kein unkalkulierbares Risiko gegen ihn eingehen wollte.

Was beschwere ich mich überhaupt? Ich habe in Moskau ein großartig organisiertes Match und drei Partien gesehen, zwei davon wurden entschieden, während der Remispartie gab Kasparow eine unterhaltsame Pressekonferenz und ein ungewöhnliches Kindersimultan, und ich fand im Pressezentrum, anders als es am Anfang und am Ende des Matches gelaufen wäre, sogar ein Plätzchen zum Arbeiten. Trotzdem fand ich es eine WM zum Vergessen.

bannerostsee300Vergessen habe ich leider bisher das Verlinken der unübertrefflichen WM-Berichterstattung von ZEIT-Reporter Ulrich Stock mit als Höhepunkt dem Liveblog vom Stechen und des großartigen, bilderreichen WM-Blogs von Eric van Reem aus dem Anand-Team sowie Sergei Schipows brilliante Analysen. Wer noch nicht genug WM hatte, kriegt dort alles.

 

Kommentare   

#1 Gerald Fix 2012-05-31 18:06
Offensichtlich reicht es ziemlich vielen: Wenn man auf www.tageschau.de den Suchbegriff 'Anand' eingibt, kommt ein Treffer - Viswanathan Anand verteidigt seinen Titel - und der stammt vom 29.10.2008. Schach scheint nicht mehr stattzufinden (oder macht ein Stock einen Sommer?)
+1 #2 Thomas Richter 2012-05-31 18:07
Die Bilanz von Stefan Löffler wäre vielleicht so ausgefallen unabhängig von Verlauf und Ergebnis des Matches:
Klarer Sieg für Anand (was manche erwartet hatten): "ich sagte doch dass Gelfand kein würdiger Herausforderer ist"
mehr entschiedene Partien auf beiden Seiten: "unterirdisches Niveau, so viele Fehler ..."
Gelfand als Sieger: "er hat gewonnen ohne zu überzeugen, und Anand ist reif für die Rente!?"

Zu "Dass Anand bei Turnieren zwischen seinen Titelkämpfen wenig leistet ..." - durchaus der Fall im Herbst/Winter 2011, aber nicht gerade etwa ein Jahr davor: vier zweite Plätze in Bilbao, Nanjing, London und Wijk aan Zee waren 'wenig' nur für Anhänger der winner takes it all Mentalität. Auf der Habenseite:
- auf hohem Niveau jedes Mal Elo gewonnen
- wohl bestes Gesamtergebnis der Spieler die auch (fast) alle Turniere spielten
- +2=4 gegen Carlsen.
Ob Vishy dazu nochmal in der Lage ist bleibt abzuwarten.

Zum WM-Match:
- die achte klassische Partie hätte Anand womöglich auch ohne Gelfands Patzer gewonnen, im höheren Sinne hat ihm Gelfand vielleicht gar keinen Gefallen getan.
- die zweite Schnellpartie hatte vielleicht doch das 'logische' Ergebnis: Es war etwas naiv von Gelfand zu erwarten dass Anand diesen Lb5-Sizilianer wiederholt ohne eine Verbesserung in petto zu haben. Am Brett hat er dann grossartig gekämpft aber dabei eben zu viel Zeit verbraucht, das kann sich vor allem im Schnellschach rächen.
- in der letzten Partie hätten wohl auch andere mit Weiss schamlos auf Remis gespielt. Siehe z.B. die Te1-Berliner von Nakamura gegen Kramnik in Wijk aan Zee, und von Naiditsch gegen Aronian in Porto Carras (auf Anraten von Anands Sekundant Kasmidzhanov?).

Anand hat hinterher zugegeben dass er Glück hatte ("the match could have gone either way") und war damit jedenfalls ein fairer Sieger. So wie Kramnik in Bonn ein fairer Verlierer war, was man von Topalov in Sofia nicht sagen kann.
+2 #3 Gerhard 2012-05-31 22:51
Gelfand hatte wohl die Initiative im Match, aber es sollte nicht sein. Mir will scheinen, daß Anand in der 3. Schnellpartie listig einen Bauerngewinn anbot und so,Gelfand vom möglichen Figurengewinn ablenkte.

Die Zukunft wird weisen, wie sich Anand gegen Carlsen, Aronian, Kramnik, Nakamura und Caruana schlagen wird. Andere Topspieler wie Karjakin kommen schon garnicht mehr an die Fleischtöpfe bzw. in den direkten Contest mit Anand. Es müsste mehr Turniere mit den Top-20 geben.

Jetzt steht erst mal das Tal-Memorial an ...und das wird mächtig interessant.
-1 #4 Achim Illner 2012-06-01 00:21
Liebe Schachinteressierte,
anscheinend bin ich einer der ersten die sich trauen - und ich bin mal gespannt wer sich von den Topspielern einmal wirklich "ehrlich" abseits von political correctness, dazu klar und unverblümt wie ich das jetzt hier tun werde, äussern wird:
Dieses Match ist vom Niveau her noch eklatant weit hinter dem zurückgeblieben ist, was uns Kasparov schon vorher "ehrlich" prognostizierte, nämlich ein WM Match ohne WM Tauglichkeit auf (beiden) Seiten der Protagonisten. Dabei waren die 12 Partien schon hart zu ertragen, besonders die ständige Remisanbiet(d)erei von Anand mit Merhbauern und Stunde mehr auf der Uhr, was normal in keinem Topturnier zu sehen ist. Einziger entertainment-orientierte r Lichtblick war die Comedy-Einlage der Schachtouristen Nepo & Leko in der 8. Partie als beide halbgrinsend vom 2:0 für Gelfand schwadronieren, wo jeder halbgescheite der mal kurz hinguckt selbst ohne engine suspicious wird, wenn anand qualle und bauer in 2 min pro zug bedenkzeit sequenzen hergibt.
Das alles fand aber seinen traurigen Höhe-Tiefpunkt in einem Schnellschachfinale wofür sich beide Spieler einfach nur schämen sollten: Fast kein Zug war korrekt, ununterbrochen Rechenfehler simpelster Art, gerade auch Anand spielt absolut horrible Antischachmanöver wie Lb8 Tc7, stellt dabei Figuren ein, - was man normal nichtmal im Vereinsblitzen spielen kann- und Gelfand sieht das nicht!! das sind aber noch KLEINIGKEITEN!!! im Vergleich zu einem Zug wie TH7schach???????? in einem total elementar gewonnenen Turmendspiel (Niveau: "Bauerndiplom") wo man nur den König vorziehen muss, eben nach h7. Hier von "Zeitnot-Problematik" entschuldigend zu sprechen ist einfach nur komplett lachhaft, denn ich persönlich kann mir beim besten Willen und hohem Phantasiepotenzial einfach nicht vorstellen , dass irgendein Spieler auf diesem Planeten ab Elo 2400 selbst mit 5 sek auf der uhr- und hier wurde mit im Vergleich zu normalem Blitzschach luxuriösen Increments gespielt- auch nur AUF DIE IDEE käme, Th7 Schach auch nur IN ERWÄGUNG zu ziehen. Wie solch ein Zug von einem WM-KANDIDATEN !! tatsächlich von Hand ausgeführt werden kann, ist mir absolut unbegreiflich und ich muss sagen, Gelfi war im ganzen Wettkampf offensichtlich stets am Limit, immer rot wie eine Tomate, aber allein dieser Zug sollte Ihn, wenn er auch nur ein Funken Schachethik besitzt, zurecht noch sehr lange verfolgen.
Und es wäre, seinen wir mal ehrlich, doch wirklich des Guten zuviel, wenn sich ein Spieler, der solch einen "Zug" ausführt ohne dass die Hand abfällt, dann nachher noch WM nennen dürfte.

So, das war mal Klartext - und bestimmt regen sich hier jetzt einige auf.
Aber diejenigen sollen doch einfach mal auf die Fakten eingehen und nicht irgendeinen Nerven/ Zeitnot/ Belastung/ Ermüdung Weichspüler-Explanation-U nsinn erzählen, sondern bitte mal zu den tatsächlichen- in der im Bereich Anspruchsebene "Spitzenschach" sich befindlichen- für mich jedenfalls monströsen "Schwachschach"-Fakten Stellung nehmen...
#5 MiBu 2012-06-01 15:55
Verstehe. Gelfand hätte wenigstens ein Remisangebot mit "Shut up!" ablehnen sollen...
#6 Peter Oppitz 2012-06-01 17:06
Achim Illner hat seine Enttäuschung und Empörung über das extrem mäßige Niveau dieser WM verbal vielleicht etwas überspitzt und bewußt angreifbar ausgedrückt (das Turmendspiel mit dem Randbauern ist etwas schwieriger als Bauerndiplom...) - inhaltlich kann ich ihm nur zustimmen!
Wobei Gelfand mit einem respektablen 6:6 und den kreativen Eröffnungswechseln (Grünfeld, Sweschnikow) eigentlich im Rahmen der Erwartungen blieb. Ebenso waren seine Schnellschachkünste für seine Verhältnisse normal bei ständigem 30 sec gegen 9 min. Auch im Stechen des Kandidatenhalbfinales gegen Kamsky gab es übersehene Figureneinsteller. Vermutlich wird dem Elefant erst langsam schmerzlich bewußt, welche Chancen er mit der 8.Partie (warum aggressiv auf das 2:0 gehen statt den verunsicherten Anand mit Abtauschvarianten "köcheln" zu lassen?!) und im Playoff ausgelassen hat. Dies war der wichtigste Tag seines Lebens und die einzige und unwiderbringliche Chance, sich seinen Lebenstraum zu erfüllen. Eine längere Depression und Schaffenskrise könnte die Folge sein...
Daß das Match den großartigen Rahmenbedingungen und dem fürstlichen Preisgeld nicht gerecht wurde, ist besonders Anand geschuldet, der nur versucht hat, sich matt, blutleer und phantasielos durchzumanövrieren. Was hatte das hochgelobte Anand-Team eigentlich daheim ausgekocht?? Etwa nur etwas gegen Najdorf und Russisch? Das Fiasko-Abspiel der 3.Schnellpartie muß Teil der Heimanalyse gewesen sein. Schließlich muß man die Sh4-Variante präparieren, wenn man Slawisch als Hauptverteidigung wählt - und Anand blitzte dies auch herunter mit der Katastrophe Lb8/Tc7 - autsch!
Und das angesprochene Turmendspiel war für beide peinlich. Ich dachte, daß diese elementaren Stellungen bereits mit der Muttermilch eingeübt und von den Topspielern mit Tablebase-Präzision vorgetragen werden?! Beiden schien nicht bewußt, daß Th8+Bh6 gegen Th1 eine Gewinnstellung ist. Und Anand dachte auch noch länger nach vor Kg5-f5?+-, statt wie jeder Normalo automatisch Kf4= nebst Turmschachs zu ziehen!
Was gar nicht geht, war Anands Remisangebot in der 12.Partie bei Zug 22 mit Mehrbauer und Gelfands Zeitnot. Kramniks Reaktion war bezeichnend: Er sowie Carlsen und Aronian müssen sich schwarzärgern, weil sie genau wissen, daß sie viel besser spielen und diesen lahmen und hilflosen Anand locker ausgeknockt hätten.
Jedenfalls ist Anand nach dieser mühsamen Titelverteidigung nun ein lädierter Weltmeister, der sich vermutlich noch anderthalb oder zwei Jahre durchschleppen wird, bevor er dann endlich abgelöst wird (ähnlich Petrosjan 1967-69).
+4 #7 StefanM 2012-06-01 18:40
Der Kommentar von Achim Illner erinnert mich an Fussballfans, die mit Chipstüte und Sixpack auf dem Sofa sitzen, sich die Super-Slow-Motion einer Strafraumszene anschauen und grölen: "Boah ey, den hätte doch meine Omma reingemacht" ;-)
+1 #8 Thomas Richter 2012-06-01 19:07
@Peter Oppitz: Man kann das alles auch etwas anders sehen, nämlich so:

Zu (Team) Anands Eröffnungsvorbereitung:
- Viel kam wohl nicht aufs Brett weil Gelfand ihn ständig überraschte. Das war für Anand umgekehrt schwieriger, schlichtweg weil er bereits vor der WM ein breiteres Repertoire hatte - der Wechsel zwischen 1.d4 und 1.e4 kam nicht überraschend, auch mit Grünfeld von Anand musste Gelfand rechnen. Gegen 1.d4 blieben eigentlich nur leicht dubiose oder riskante Versuche wie Königsindisch, Benoni oder Holländisch?
- Anands 1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.f3!? (vielleicht erst während des Matches vorbereitet) brachte ihm eine Gewinnstellung und eine Gewinnpartie, das sollte auf diesem Niveau doch reichen?
- Wenn eine Partie durch Vorbereitung entschieden wurde, dann im höheren Sinne die zweite Schnellpartie. Gelfand konnte Anands Neuerung zwar neutralisieren (vielleicht auch weil Anand sich zu sicher fühlte) aber eben auf Kosten eines letztlich fatalen Nachteils auf der Uhr. Da war Team Gelfand vielleicht naiv: Dachten sie etwa dass Anand diese Variante wiederholen würde ohne eine Verbesserung in petto zu haben?
- Und in der nächsten Schnellpartie hat Anand nach eigener Aussage ganz einfach 12.-dxc4 vergessen. Kann passieren, sollte natürlich nicht passieren, jedenfalls trifft sein Team wohl keine Schuld.

Schau'n mer mal was "wir" aus deutscher Sicht demnächst davon halten: Bei der Europameisterschaft waren "wir" mit Kasimdzhanov sehr zufrieden, dessen Nachfolger bei der Olympiade ist ... Peter Heine Nielsen. Womöglich bekommen die Herren Naiditsch, Khenkin, Meier, Fridman und Gustafsson sogar Anands ungenutzte Vorbereitung - z.B. in der Anti-Moskau Variante die Gelfand nicht spielte?

Noch zur berüchtigten 12. Partie: Einige Züge eher meinte Kramnik noch dass Gelfand (oder er an dessen Stelle?) ein mögliches Remisangebot von Anand vielleicht ablehnen würde. Wenn sich die Lage zwischenzeitlich geändert bzw. geklärt hat - d.h. Weiss riskiert nichts mehr - hatte Anand das vielleicht noch nicht realisiert? Und Shipov war sich nicht so sicher dass Weiss kein Risiko eingeht - er konnte sich die Stellung in Ruhe anschauen während Kramnik permanent reden musste.
+1 #9 Gerhard 2012-06-01 20:03
@Thomas Richter: Zu 12. Partie: Da lies Gelfand den Abtausch Lc5 mit seinem Zug ...a5 zu. Das machte die Aufgabe Anands leichter...so wurde der Mehrbauer wertvoller.und in der Tat hätte Kramnik da mit Weiß weitergespielt. Auch Nakamura äussete sich so.

Die Kritik an Gelfand seitens Herrn Illner finde ich überzogen.Durch die fatale Zeiteinteilung befand sich Gelfand Dutzende Züge nur mit Increment bewaffnet. Und es ging um die WM. Man stelle sich vor, Gelfand hätte die Zeit überschritten!
Um weiter zu veranschaulichen, wie da die Nerven flattern, schaue man sich die Entscheidung bei den US-Damen an. Mehrfache Turmeinsteller während der letzten Schnellpartie!
Auch von Kanditatenturnieren der Vergangenheit sind mir unglaubliche Fehlleistungen bekannt - was heißen soll, daß eben enorm viel auf dem Spiel stand und man zum Teil einen Monat unter Druck zubringen musste!
#10 Achim Illner 2012-07-09 23:26
Immerhin kann man dem Bericht in der Schach entnehmen, dass Gelfand schon einräumt, das er das Turmendspiel im Alter von 9 Jahren sicher gewonnen hätte - was ich schonmal ganz symphatisch finde. Dem alternativen Erklärungsansatz von Gelfand: "Halluzination" kann ich nicht ganz folgen denn so gesehen ist ja das gesamte Schach eine Art Halluzination!
Und das der Figurengewinn in der 3. Schnellpartie schwer zu sehen gewesen sein soll ist einfach komplett lachhaft. Dennoch: Natürlich ist Gelfand ein respektabler starker Supergroßmeister was ja auch gar nicht ernsthaft zur Debatte steht: Aber Blog-Thema war ja nunmal die WM Krone.
Auch in Astana sieht man ja gerade das dann doch bei Gelfi zum Schach- WM Titel etwas fehlt und da sieht man in der Tendenz schon 5-10 Spieler (Aronian Kramnik Anand Naka fehlen übrigens in Astana, daher sind die WM Titel m.E. nicht soo wertvoll dort) die ganz einfach besser sind als Gelfand heute und damit eher WM sein sollten...
#11 Thomas Richter 2012-07-10 19:17
@Achim Illner: Ja wenn nicht Halluzination was denn dann? Doch nicht etwa dass Gelfand momentan schwächer ist als mit 9 Jahren??

Zu Astana: Im Schnellschach landete Gelfand immerhin vor Ivanchuk, Radjabov und Morozevich - das wären (zumindest die ersten zwei) wenn nicht potentielle Weltmeister so doch würdige Herausforderer? Und auch da war das Niveau in einigen Schnellpartien z.T. mässig, nur drei Beispiele:
- Topalov verliert gegen Tkachiev ein Springerendspiel mit zwei Mehrbauern.
- Carlsen lässt sich von Topalov mattsetzen, aber dann verzichtet der darauf die Kombination zu Ende zu spielen.
- Karjakin vergeigt gegen Carlsen ein Remisendspiel (in einer Partie die das Turnier hätte entscheiden können).
Natürlich spielte jeweils Druck eine Rolle, auch Zeitdruck - aber es stand weniger auf dem Spiel als im Tiebreak zwischen Anand und Gelfand. Oder sind alle genannten Spieler nicht weltmeisterlich, und nur die welche in Astana nicht dabei waren??
#12 Achim Illner 2012-07-11 13:04
Zunächst mal danke für den qualifizierten Beitrag. Aber die genannten Beispiele überzeugen mich nicht soo weil überall nachvollziehbare Dinge am Schluss einer Blitzpartie passiert sind. Was ich im Kern mit der Th7 Diskussion meine, ist eher die Astana BlitzWM-Partie Andreikin-Gelfand Runde 27 von gestern: 1.sc3 d5 e4 de4 se4 sd7 sf3 sgf6 sf6 sf6 6.Lc4 und dann der Hammer im 6.Zug ...Lg4. Das ist vom Bauerndiplom-Niveau her noch mal meilenweit unter Th7 in der besagten WM Partie anzusiedeln, in der Gelfand Sprache also: als 7 Jähriger hätte er das schon nicht mehr so ziehen dürfen.
Für mich kann das kann kein WM sein der solche unterirdischen Züge, dann noch am Anfang der Partie, immerhin in einem WM-Contest, ausführt. Und so einen Zug wie Lg4 hab ich noch keinen von Karpov Kasparov Carlsen Kramnik Anand usw jemals gesehen, denke nichtmal bei einer Simultanveranstaltung mit Hausfrauen und Politikern.

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