Eye of the Tiger
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Dienstag, 04 März 2014 01:05

Eye of the Tiger

Der Song von Survivor hämmert wie Rocky’s Schläge auf die Ohren der Krennwurzn – es ist Faschingsdienstag und aus panischer Angst vor einer Auferstehung von Äwigkneiper dröhnt sich die Krennwurzn mit lauter Musik weg. Wie von Geisterhand gezwungen greift die Krennwurzn zum Telefon – läuten konnte er es wegen der lauten Musik ohnehin nicht hören – und sieht wie zwei Tigeraugen zu ihm sagen: „Schau mir in die Augen Krennwurzn!“ „We..we..welcher Tiger?“ stottert die Krennwurzn.

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„Der Tiger von Travemünde“ hörte die Krennwurzn und sofort blitzt der Travnicek Sager von Helmut Qualtinger „Spanien - die Stierkämpfe, a matte Sache, Simmering gegen Kapfenberg, das nenn ich Brutalität“ durch die Krennwurzn und erinnerte sich an die unheimliche Brutalität gegen einen Filztiger bei besagtem Turnier, dem vom Letztrundengegner der Blick auf das Schachbrett verwehrt wurde. Lächerlich dachte sich damals die Krennwurzn, ebenso wie auch das Argument, dass die Augen des Tigers als Kamera dienen könnten. Und jetzt blickt die Krennwurzn in die leibhaftigen Augen und führt das folgende nicht autorisierte und auch niemals geführte Faschingsdienstagsinterview mit dem „Tiger von Travemünde“!

Krennwurzn: Also gut – sie können also sehen und auch sprechen – was wollen Sie mir sagen?

Tiger: Ich möchte ... nun sagen wir mal so: mich quält das Gewissen!

Krennwurzn: Warum? So hoch sind die Telefonkosten aus Norddeutschland nach Österreich auch wieder nicht! Ist Ihr Herrchen nicht in das Telefonat eingeweiht?

Tiger: Klar weiß der nichts von uns – können wir uns ohne unsere beiden Herrchen von Tiger zu Krennwurzn unterhalten?

Krennwurzn: Klar und wenn Sie frischen Kren reißen und Ihnen dann die Augen tränen, dann sind Sie der erste lebende Filztiger auf Erden – ein irdisches Alien sozusagen.

Tiger: Woooaaahh – frisch gerissener Kren ist ja wirklich furchtbar in den Augen!

Krennwurzn: Gut, dann kommen wir zur Sache – was wollen Sie mir sagen?

Tiger: Ich manipuliere Schachpartien!

Krennwurzn: Ich dachte der Chess Tiger wurde nicht mehr weiterentwickelt?

Tiger: Nun ich bin leistungsmäßig sowieso entfesselt und bediene mich lieber beim Zauberer Houdini!

Krennwurzn: Da wünsche ich viel Glück – FIRST CHOICE HOOOUDINI höre ich da schon einen anderen Tiger kreischen und vom Professor Kenneth W. Regan werden Sie dann wissenschaftlich statistisch schonungslos aufgedeckt!

Tiger: Ich zittere schon am ganzen Leib – aber HALLO! Ich bin doch kein Anfänger und Brutalocheater der nur die Züge des Computers übermittelt!

Krennwurzn: Klar – erstes Problem: Übermittlung der Züge – wie soll denn das klappen? Die Spieler werden schon bald einer Leibesvisitation und elektronischen Detektion unterzogen werden und dann ist schon „finito“ mit Tigern!

Tiger: Am Menschen werden Sie und auch andere gar nichts finden und in mir auch nicht - außer natürlich qualitativ hochwertigen, mit liebe handgefertigten Filz!

Krennwurzn: Super und wie funktioniert das dann?

Tiger: Es ist doch bekannt, dass Naturforscher Tiger aufgrund der Fellzeichnung unterscheiden können – das sollte sogar eine Krennwurzn wissen!

Krennwurzn: Ja das ist mir bekannt, aber ...

Tiger: Acht verschiedene Tiger sollten sogar Sie als Krennwurzn sich merken können – oder? Probieren wir es doch einfach aus!

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Krennwurzn: 1. e4 und 37. Tad1+ ..... Fantastisch!!! Wahnsinn!!!

Krennwurzn: www...wie funktioniert das?? Sie sind doch nur ein Tiger – ein Filztiger? Mich laust der Affe!!

Tiger: Ja, ja für die Krennwurzn ist alles Leben Chemie - aber schon vergessen was ein Lehrer vor vielen, vielen Jahren zu Ihnen gesagt hat: „man muss nicht logisch sondern biologisch denken!“

Krennwurzn: Daran kann ich mich noch erinnern – so ist das auch wieder nicht!

Tiger: Ja, ja wer in Griechenland Tintenfisch mit Pommes isst...

Krennwurzn: mit normalen Erdäpfel – äh Kartoffel hab‘ ich ihn gegessen und aus biologischem Anbau um ganz genau zu sein – Pommes sind nicht so meine Sache!

Tiger: Egal es geht nicht ums Gemüse – gegrillt verliert das Tier äußerst wichtige Eigenschaften...

Krennwurzn: Ah – ich verstehe, Sie können Ihr Fell wie ein Sepia ändern und damit ... aber das fällt doch auf und das kann doch jeder sehen!

Tiger: Erstens fällt das Offensichtliche nicht so auf, wenn man komplizierte Tricks erwartet und zweitens werfen Sie nochmals einen Blick auf die zwei Bilder oben!

Krennwurzn: Opps – ich hätte eigentlich nur die Fernschachnotation 5254 bzw 1141 sehen können und dürfen ... warum ... warum sagte ich 1. e4 und 37. Tad1+ ... ?? Das konnte ich ja gar nicht wissen?

Tiger: Egal wohin sich meine Augen auch richten mögen, ich nehme das Schachbrett auch ohne direkten Sichtkontakt war und könnte auch von Bremen aus in Travemünde wirken!

Krennwurzn: Wirklich?

Tiger: Genau und damit kommen wir zu meiner stärksten Waffe!

Krennwurzn: Die da wäre????

Tiger: Ich bin kein Brutalohoudinicheater – ich bin ein Gedankenmanipulator!!

Krennwurzn: Sie können meine Gedanken manipulieren?

Tiger: Nur schachlich – keine Angst - nur schachlich – das genügt mir schon!

Krennwurzn: Ah – verstehe! Wie ich bei meinem Herrchen vor ein paar Tagen auch! Was hat der getobt, als ich ihm mit Lxd4 einzügig eine Figur einstellen ließ!

Tiger: Genau so funktioniert es – nur ich manipuliere BEIDE nicht nur mein Herrchen - und damit können sich der Professor Regan und die anderen HFC’s (Houdini First Choice) brausen gehen. Nicht nur dass die HFC von heute die Nogos von morgen sind, nein ich heble alle statistischen Methoden einfach mit dem Zufall brutal aus!

Krennwurzn: Ah – jetzt verstehe ich! Genial! Sie haben unsere Schwachstelle erkannt – unsere Modelle haben Schwierigkeiten mit Einschnitten, Krisen, etc. weil sich diese nicht so einfach in mathematischen Formeln darstellen lassen.

Tiger: Richtig erkannt und jetzt erkläre ich Ihnen anhand der Partie aus der 6. Runde in Travemünde wie ich das gemacht habe!

Krennwurzn: Ich bin gespannt wie eine Armbrust! (Zittert vor Aufregung)

Tiger: 1. b4!!!!

Krennwurzn: Mich laust der Affe – das schockiert ja nicht einmal mich staatlich geprüften und zertifizierten Angsthasen!

Tiger: Genau richtig und das soll es auch, denn würden Sie Schach spielen können – äh – es verstehen können, dann wäre Ihnen eines klar: Ihr Gegner hat nun bereits einen halben Punkt freiwillig auf Ihr Konto überwiesen – die Frage ist nur mehr können Sie die Partie gewinnen – der von mir Ihnen letztlich zugedachte Verlust ist nun weit außerhalb Ihrer Vorstellungskraft!

Krennwurzn: Ach so .... hinterhältig ... gemein ... genial!

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Tiger: 11. Sd4!!

Krennwurzn: Wäre da cxd5 nicht viel stärker?

Tiger: Klar du Houdinijünger – klar! Aber es würde zu sehr vereinfachen und das wollen wir – das will ICH nicht!!

Krennwurzn: Aber nach 11. Sd4? ist doch 11. ... Se5 sehr stark!

Tiger: Richtig, aber das Feld e5 wurde ja von unserem Springer vorher geschützt und bleibt im Kopf auch nach dem Wegzug noch eine Weile geschützt!

Krennwurzn: Tatsächlich 11. ... Tc8 – der Tiger zeigt seine Wirkung! Faszinierend würde Spock dazu sagen ...

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Tiger: 15 . ... Te8

Krennwurzn: 15. ... Lb4 wäre sicherlich stärker!

Tiger: Logisch, aber nun hat sich die Blockade vom Springer auf den Le7 übertragen und das ist ganz, ganz wichtig nun!

Krennwurzn: Nun kam nach 16. Le2 Se5 17. Dg3 – Weiß ist am Ende – man(n) kann die Hände schütteln!

Tiger: Man kann die Hände über den Kopf zusammen schlagen aufgrund Ihrer Naivität und Unwissenheit – ja das kann man!

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Krennwurzn: 17. ... Ld6 und aus die Maus! -3,50 sagt Houdini und vorbei ist der Zauber!!

Tiger: Ja – warihätti oder so ....

Tiger: Wie war das mit der Blockade und der Freigabe? Der Springer wurde freigegeben und der Läufer wird dadurch blockiert – Multitasking ist nicht so meine Sache! Und daher kam in der Partie: 17. ... Lb4

Krennwurzn: Aber der Läufer sollte doch blockiert sein!

Tiger: Nur vom Feld d6 sollte er sich fernhalten – das Feld b4 wäre – Betonung auf WÄRE - vorher stark gewesen, da darf er jetzt mit Verspätung hin, denn schon Michail Gorbatschow sagte: wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!

Krennwurzn: Genial ... super .... (mit weit geöffneten Mund)

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Tiger: 19. ... d4 wieder dasselbe Motiv ein starker Zug einen Zug später ist meist ein schwerer Fehler!

Krennwurzn: Ich glaube das geht auf Botwinnik zurück!

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Tiger: 22. ... Te7

Krennwurzn: Damit kenn ich mich aus – die Gier – eine Todsünde!!

Tiger: genau, aber 22. ... Dxe2 könnte auch schon verloren sein ...

Krennwurzn: 23. Sxe8 Txe8 24. Lxe5 Txe5 25. Txb4 mit einer Qualität für Weiß!

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Tiger: 23. Se6!! Der Tiger hat zugeschlagen und ...

Krennwurzn: genau und das soll nicht auffallen – 23. Sa6 hätte man ja auch zur Verfügung!

Tiger: Der bringt nichts außer Kopfschmerzen – viel Rechenaufwand für nichts und ein riesiger Erklärungsbedarf noch dazu!

23. Se6 hingegen ist einfach, effizient und vor allem: einfach zu erklären – auch Ihnen, liebe Krennwurzn! Es droht ein simples Matt auf g7, das sollten sogar Sie sehen und es unterbricht die Verbindung Dame Turm und damit hängt der Se5 – gut das müssen Sie im Speziellen nicht sehen!

Krennwurzn: Danke für die Blumen!

Tiger: und nach 23. ... fxe6 24. Lxe5 hängt der Turm auf b8 und der Springer auf f6!

Krennwurzn: Das sehe ich und das kann ich mit 24. ... Tf8 beides lösen!!

Tiger: und wohin geht die Dame ohne Figurenverlust nach 25. Ld3!! – darf ich diese Frage stellen?

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Krennwurzn: Opps das habe ich ...

Tiger: Genau - übersehen!!

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Tiger: Und Txf5 mit Ausnutzung der Grundreihenschwäche hätte sogar eine noch so verwelkte Krennwurzn mit geschwollenen Hühneraugen gesehen!

Krennwurzn: Jetzt werden Sie nicht überheblich! Ich habe noch etwas frisch gerissenen Kren für Ihre Augen hier!

Tiger: Ok – sorry!

Krennwurzn: Und warum erzählen Sie das Alles mir?

Tiger: Weil ich ein Problem habe und Ihre Hilfe brauche?

Krennwurzn: Mein Hilfe – da kann Ihnen nicht mehr geholfen werden!

Tiger: Doch! Sie sind der weltbeste Experte im Finden von katastrophalen Zügen!

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Ihr Lxd4 mit sofortigem Figurenverlust war einfach nur genial – wie kommt man auf solche Züge und wie bringen Sie Ihr Herrchen dazu diese tatsächlich zu spielen? Diese Frage lässt mich einfach nicht los? Wie gesagt ich manipuliere Schachpartien und das heißt ich beeinflusse BEIDE SEITEN – daher bin ich für Anticheatingsoftware und – algorithmen unentdeckbar! Wie man starkes Schach spielt, da kann ich Houdini & Co befragen, aber mir fehlt die Expertise wie man zielsicher schwache und sinnlose Züge findet!

Krennwurzn: Danke für das nichtgegebene Interview und Tschüss! Und hier ist noch was Weißes zum Einreiben der Augen – aber keine Sorge es ist keine Tigersalbe!

Aus dem Lautsprecher und von überall im Raum dröhnt es der armen Krennwurzn entgegen:

It's the eye of the tiger
It's the thrill of the fight
Rising up to the challenge of our rival
And the last known survivor
Stalks his prey in the night
And he's watching us all with the eye of the tiger
The eye of the tiger
The eye of the tiger
The eye of the tiger
The eye of the tiger 


Sie haben bisher nur Bahnhof bzw. Hafen verstanden – kein Problem und keine Ursache bei Ihnen ist alles in Ordnung – es liegt an der Krennwurzn!

Aber die Geschichte hat einen wahren Hintergrund und den können Sie in der Zeitschrift Schach Heft 2/2014 auf Seite 30 „Von Schiffen und Tigern“ von GM Daniel Hausrath lesen. Mit freundlicher Genehmigung des Verlages dürfen wir Ihnen hier auch eine pdf-Version (4,3 MB) zum Lesen anbieten! 

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Außerdem wurde die Geschichte auch im Forum Schachfeld unter dem Titel "Plüschtiger am Brett" diskutiert - wobei mich der Tiger nochmals extra auf die Tatsache hingewiesen hat, dass er nicht ein Plüsch- sondern ein edler Filztiger ist und dies auch klargestellt haben möchte!
Leider wurde das Turnier von Travemünde zum 30. und letzten Male ausgetragen, wie Olaf schon vor Weihnachten bloggte.

So sah der Großmeister Daniel Hausrath die Partie zum Nachklicken:

So sah der Sieger Olaf Steffens die Partie zum Nachklicken:

Hier noch die Partien als PGN-Download

Aktion Titelverlust
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Donnerstag, 07 November 2013 23:29

Aktion Titelverlust

Nein – nicht schon wieder ein Promi, der sich seinen akademischenTitel erstgCt hat - also durch copy&paste erworben hat und auch kein CM, FM, IM oder GM der seinen Titel nicht durch eigenes Leistungsvermögen erreicht hat. NEIN es geht um wirklich Wichtiges! Olympiasieger ist man ewig, Welt- und Europameistertitel gehen verloren, wenn ein anderer den Titel gewinnt und dieses harte Schicksal müssen – schenkt man den Datenfuzzys Glauben – in den nächsten Tagen und Wochen Anand und Schach-Deutschland ertragen.

Deutschland Europameister 2011

AktionTitel1

und was Google dazu findet.

Am 8. November startet die EM in Warschau und unser Schachweltkollege Olaf Steffens berichtet diesmal sozusagen auswärts auf der DSB-Homepage aus Warschau – eine Ehre, die der Krennwurzn niemals widerfahren wird, denn er gilt in seinem Heimatland ja als Persona non grata und da sich daran nichts ändern wird ... aber lassen wir das und freuen wir uns, dass nicht alle Schachweltler dieses harte Schicksal eines „Parias“ ertragen müssen und auch auswärts geschätzte Schreiber sind – Gut Tastatur Olaf!!

Nun Deutschland ist als Nummer 10 gesetzt und muss den Titel abgeben - da freut sich der Ösi in der Krennwurzn unheimlich und feixt: die EM wird doch nur aus dem Grund gespielt, weil statistisch nicht vollkommen klar ist, wer der Nachfolger von Deutschland werden wird. Die restvernünftige Seite, deren Limes gegen Null konvergieren oder stürmt, wirft ein, dass das erstens ungerecht – das berührt die Krennwurzn aber schon gar nicht - und zweitens auch statistisch möglicherweise auch ein wenig unkorrekt sein könnte, was der Krennwurzn schon ein wenig mehr zu denken gibt, denn sie selbst musste 2002 und 2013 binnen weniger Jahre schon zwei Jahrhunderthochwässer an der Donau miterleben.

Waren die Deutschen 2011 nicht schon krasse Außenseiter und haben sie damals als möglicherweise zerstrittener Haufen nicht doch eine tolle Leistung gebracht und sich nicht nur gegen die favorisierten Gegner sondern auch gegen die übermächtigen Zahlen, die gegen sie sprachen durchgesetzt?

Vom zweiten Titelverlust im sonnigen Indien berichtet der Chef der Schachwelt höchstpersönlich ab Samstag 9. November auf der Seminarseite und wenn man Insidern und den Wettanbietern Glauben schenken darf, dann ist dieser Titelverlust noch klarer als ... ach lassen wir das Piefke-Bashing einfach mal weg jetzt!

AktionTitel2

95 Elopunkte Unterschied – da zittert zwar nicht einmal der staatlich geprüfte Angsthase Krennwurzn am Brett - zwischen Carlsen und Anand, der noch dazu älter ist und in seiner Heimatstadt unter unheimlichen Druck stehen muss und dessen letzter Sieg in einer Turnierpartie gegen Carlsen noch dazu aus dem fernen Jahre 2010 datiert. Dann noch eine Punkterwartung laut Elo von 0,65 zu 0,35 für Carlsen – ja warum wird dieser Wettkampf überhaupt noch gespielt?? Es ist doch alles sonnenklar: Carlsen ist doch bereits jetzt der neue Weltmeister! Es bleibt nur mehr die Fragen zu klären wie hoch und wie bald er den Wettkampf gewinnt und sind wir doch ehrlich: manche hoffen sogar auf eine überfischerische 7-0 Hinrichtung!

Aber ... klar Carlsen ist der Favorit ... aber ist das alles wirklich so sonnenklar? Wer hat den Druck? Anand eher nicht, denn er hat schon alles erreicht: FIDE-Weltmeister, Weltmeister und den Titel mehrmals verteidigt – nicht zu vergessen auch der verlorene Wettkampf gegen Kasparov in dem er zuerst in Führung gegangen ist und dann schrecklich unter die Räder kam. Anand hat Erfahrung im guten und im schlechten Sinn und er ist in einem reifen Alter und hat damit wohl die erforderliche Gelassenheit sich der kommenden Aufgabe zu stellen. Aber die Statistik höre ich die Krennwurzn schreien – die lügt doch nicht und die heiligen Elo schon gar nicht! Gut sage ich, wenn Carlsen so klar und sicher gewinnt, dann können wir in den Keller gehen, die alte sechs schussige Pistole vom Opa mit zwei Patronen laden und russisches Roulett spielen, denn die Überlebenschance ist dann mit 0,66 zu 0,33 sogar ein Spürchen höher als die Gewinnchance von Anand nach Elo. Bitte nicht so brachial wirft nun die Krennwurzn ein – wir sind doch zivilisiert – nehmen wir doch einen normalen Würfel und wenn 1 oder 2 kommt, dann bleibt Anand Weltmeister ansonsten heißt der neue Weltmeister Carlsen.

Gesagt getan: Würfel aus der Spielesammlung herausgenommen – ist auch schneller greifbar als die nichtexistente Pistole vom Opa – und gewürfelt:

AktionTitel3

ZWEI – Anand bleibt Weltmeister und die Krennwurzn und auch der vernünftige Teil atmet tief durch: Würfeln ist unblutiger als russisches Roulett und vor allem: wer hätte dann noch den Artikel online gestellt??

PS österreichische Merksätze:

Statistiken traut man nur, wenn man sie selbst gefälscht hat
und
Prognosen sind schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen!