21 Jahre später

Iwantschuk studiert die Stellung Iwantschuk studiert die Stellung Weltcup Chanti-Mansisk
Iwantschuk ist schon soooo lange Weltklasse. Aber wenn es um viel geht, spielen ihm die Nerven oft böse mit. Richtig weit im Kampf um den WM-Titel hat er es nie gebracht. Fast nie. 2002 verlor er das Finale der FIDE-WM gegen den damals gerade 18jährigen Ponomarjow. Aber eine richtige WM war das ohne Kasparow und Kramnik eh nicht. Nun hat er, wieder gegen Ponomarjow, ein wichtiges Match gewonnen, das um Platz drei des Weltcups, der gerade noch zur Teilnahme am nächsten, bereits 2012 geplanten Kandidatenturnier berechtigt. 21 Jahre nach seinem Ausscheiden im Stechen des Kandidatenviertelfinals gegen Jussupow (der dabei die wahrscheinlich bisher beste Schnellpartie aller Zeiten spielte) ist Tschuki wieder WM-Kandidat. Um seine besten 21 Jahre älter. Aber im nächsten Kandidatenturnier gerade so alt wie Gelfand, als der es zum WM-Herausforderer gebracht hat.
 
An Swidlers verdientem Weltcupsieg gibt es nichts zu rütteln. Er hat reichlich mit Schwarz gewonnen, in Chanti-Mansisk auch einiges Material geopfert und seine gute Form, in der er vorigen Monat Russischer Meister wurde, bestätigt. Dass Swidler gut Freund mit zwei anderen Kandidaten, Kramnik und Grischtschuk ist, kann man ihm nicht vorwerfen, steht aber einer Reform zu einem Rundenturnier im Weg. Bleibt der FIDE also nur, die Kandidatenmatche zu verlängern, wenn es nicht wieder wie in Kasan laufen soll. Noch ein Wörtchen zu Grischtschuk. Als er in Kasan im Kandidatenturnier Zweiter wurde,verlor er Elopunkte, ich glaube drei. In Chanti-Mansisk nun schon wieder, diesmal acht. Aber dank Schnellschach hat er beide Male reichlich Preisgeld gesammelt. Sorry, dass ich seinen Zweitberuf Pokern erwähne. Auch da kommt es darauf an, aus den wenigen guten Blättern möglichst viel zu machen. Ich fände lieber sein Schach beeindruckend.

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