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25. Deutsche Damen-Fernschachmeisterschaft

Der Weltfernschachbund ICCF wird auf dem Kongress 2015 darüber entscheiden, ob ab dem 1. Januar 2016 die internationalen Damentitel (Ladies Grandmaster etc.) abgeschafft werden sollen. Als Begründung wird angeführt, dass die Damentitel eine ungerechtfertigte Diskriminierung darstellen.

Im nationalen Fernschach im Bereich des Deutschen Fernschachbundes e.V. (BdF) wird an eine solche Maßnahme nicht gedacht. Die Damentitel werden als eine Bereicherung des Turnier- und Titelangebotes für die Spielerinnen angesehen.
Aktuell kann für die 25. Deutsche Damen-Fernschachmeisterschaft die Turniermeldung abgegeben werden. Die Meldefrist endet am 19. April 2015, der Turnierstart ist für den 1. Mai 2015 vorgesehen. Alle Spielerinnen, die ihren ständigen Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland haben, sind herzlich zur Teilnahme an dieser Meisterschaft eingeladen. Es ist keine Mitgliedschaft im Deutschen Fernschachbund e.V. (BdF) erforderlich. Es wird kein Startgeld erhoben.
Die vollständige Turnierausschreibung kann auf der Homepage des BdF unter www.bdf-fernschachbund.de eingesehen werden.

Kommentare   

#1 Krennwurzn 2015-03-26 09:57
Wie schon oft erwähnt, sind extra Damentitel im Schach eine Diskriminierung und zwar eine ganz schlimme!
Ganz einfaches Argument: es gibt auch keine extra akademischen Titel für Damen mit geringeren Anforderungen!!

http://www.schach-welt.de/BLOG/blog/neujahrskonzert-2015-schach-ist-sport
#2 Losso 2015-03-27 08:22
Wow, das Argument ist wirklich ultraschräg. Akademische Titel werden meines Wissens nicht kompetitiv vergeben.

Ansonsten fällt mir keine sinnvolle Argumentation ein, Damenwettbewerbe für diskriminierend zu halten, die nicht zwangsläufig dazu führt, auch jegliche Jugend- und Senioren-Veranstaltungen im Schach für altersdiskriminierend zu befinden.
#3 Umumba 2015-03-27 22:03
Hm, und ich dachte, dass die geringere gedankliche Schnelligkeit eines 80-Jährigen gegenüber einem 40-Jährigen doch eher allgemein anerkannt ist als die Unterlegenheit von Frauen gegenüber Männern beim Denken...

Und es gibt ja auch gar keine JGM- und SGM-Titel im Schach. Es geht ja in diesem Artikel und in Krennwurzns Kommentar zunächst einmal nicht um die Turniere, sondern um die Titel. Und da gibt es im Schach eben nur für Frauen spezielle Titel, weder für Jugendliche, Senioren, noch Sehbehinderte oder andere Gruppen, für die es ein spezielles Turnierangebot gibt. Dafür passt also der Akademiker-Vergleich ganz gut.

Ein ganz nicht-kompetitives Feld ist das Erringen akademischer Grade wohl auch nicht...
#4 Thomas Richter 2015-03-28 10:57
Jugendliche und Senioren werden bei Schachtiteln insofern bevorzugt, dass der Junioren- und Seniorenweltmeister automatisch den GM-Titel bekommt. Ersteres ist inzwischen irrelevant - man hat nur eine Chance, wenn man bereits GM ist.

Separate Turniere für Frauen: warum nicht? Separate Geldpreise in gemischten Turnieren: auch noch OK, genau wie z.B. Preise für die besten einheimischen Spieler. Damit deutet man an, dass sie im gesamten Feld eher keine Chance haben. Separate Titel für Damen: Auch damit deutet man an, dass nur relativ wenige Damen die Anforderungen für den "vollen" GM- oder IM-Titel schaffen. Wer dafür nicht gut genug ist, darf sich immerhin als WGM oder WIM bezeichnen.

Und ich kann mir vielleicht auf die Schulter klopfen, da ich gegen eine Titelträgerin (WIM) im Schnell- und Blitzschach einen leichten Plusscore habe [Schachfreunde aus Schleswig-Holstein oder auch Jörg Hickl können raten, wer gemeint sein könnte]. Das schaffe ich bei Herrentiteln nicht, wobei ich beim Travemünde-Blitz mal einen betrunkenen GM besiegt habe.
#5 easyrider 2015-03-28 11:38
Was sagt denn die schachspielende Damenwelt dazu?

Zumindest jene, die den Titel WIM/WGM im Namen führen, versprechen sich etwas davon. Und der Rest?
#6 Losso 2015-03-30 10:45
"extra Damentitel"
Ich dachte dabei an "Weltmeisterin" und nicht an WGM etc. Bei WGM, WIM und WFM ist die Sache in der Tat etwas schwieriger zu beurteilen.

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