Baden-Baden hält Kontakt zur Spitze

Alleine gegen Fressinets Springer: Michael Adams Alleine gegen Fressinets Springer: Michael Adams OSt

Mit einem knappen 4,5:3,5- Erfolg gegen Werder Bremen hat die SG Baden-Oos das Spitzenspiel der Bundesliga für sich entschieden. Den zahlreichen Zuschauern im Bremer Weserstadion bot sich ein Stelldichein der Top-Großmeister - so waren bei Werder bis auf Vugar Gashimov alle Mann an Bord, und auch der deutsche Meister der letzten Jahre präsentierte sich an der Weser mit einer prachtvollen Aufstellung. Neben Vishy Anand, Peter Svidler und Michael Adams war bei den Badenern unter anderem auch Jan Gustafsson mit angereist (der aber nicht mit am Brett saß).
Im zweiten Spiel des Tages setzte sich Emsdetten knapp mit 4,5:3,5 gegen die SG Trier durch.
Die gelungene Veranstaltung in den Business Logen des Stadions wurde von vielen ehrenamtlichen Helfern aus den Reihen der Werderaner engagiert vorbereitet und durchgeführt.
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Gebt mir einen Gegner! - Alexej Shirov

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Gelebte Entschleunigung - Luke McShane nahm sich viel Zeit für seinen dritten Zug

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Souveränes Remis - Weltcup-Sieger Peter Svidler

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Unter den Augen der Bremer Fans: Weltmeister Anand!

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Überall Prominenz - und Fotografen! (Otto Borik, Oliver Höpfner und Herbert Bastian)

Viele Partien endeten Unentschieden und verließen dabei auch nicht die Remisbreite. Allein in den Partien Peter Heine Nielsen gegen Tomi Nybäck hätte der für Bremen spielende Finne aussichtsreich fortsetzen können, und auch bei Anand - Eljanov wäre für den Bremer ein Sieg möglich gewesen. Am Ende aber eben - alles Remis!

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Die Schach-Bundesliga übertrug alle Spiele auch in den Nebenraum

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Abschied nach über zehn Jahren als Werder-Teamchef: Ingolf Meyer-Siebert

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Auf welcher Seite sitzen die Werderaner?

Da blieb nur noch die Partie von Mickey Adams gegen Laurent Fressinet - und obwohl der Franzose am Donnerstag noch im Simultan gegen 26 Bremer geglänzt hatte (25 : 1), geriet er heute in eine typische Michael Adams-Massage und musste sich stundenlang wehren. Sehr unangenehm!

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Die Massage beginnt ...

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... und wird noch stundenlang weitergehen: Adams gegen Fressinet

In der siebten Stunde dann schließlich war es genug des Widerstandes - Fressinet gab sich geschlagen, reichte die Hand zur Aufgabe und machte damit den Baden-Badener Sieg perfekt.
Die Süddeutschen haben damit Eddie, unser Schachwelt-Orakel, eindrucksvoll widerlegt - Eddie hatte mit 4,5:3,5 einen knappen Werder-Sieg vorhergesagt.
Vor den letzten drei Bundesligarunden haben Sven Noppes und seine Mannen nun einen komfortablen Vorsprung auf den direkten Verfolger aus Bremen. Ob das schon den sicheren Klassenerhalt bedeutet? Oder gar die Meisterschaft?
Wir gratulieren auf alle Fälle schon einmal herzlich zum heutigen Sieg!

Olaf Steffens

Olaf Steffens, Diplom-Handelslehrer, unterrichtet an einer Bremer Berufsschule. FIDE-Meister seit 1997, ELO um die 2200, aufgewachsen in Schleswig-Holstein. Spielte für den Schleswiger Schachverein von 1919 (moinmoin!), den MTV Leck (hoch an der dänischen Grenze!), den Lübecker Schachverein, die Bremer Schachgesellschaft und nun für Werder Bremen.

Seit 2012 Manager des Schachbundesliga-Teams des SV Werder Bremen.

Größte Erfolge:
Landesmeister von Schleswig-Holstein 1994, Erster Deutscher Amateur-Meister 2002, 5.Platz beim letztenTravemünder Open 2013, und Sieger des Bremer Hans-Wild-Turniers 2018.

Größte Misserfolge:
Werd´ ich hier lieber nicht sagen!

Größte Leidenschaften:
früh in der Partie irgendetwas mit Randbauern und/ oder g-Bauern auszuprobieren und die Partie trotzdem nicht zu verlieren – klappt aber nicht immer.

Kommentare   

#1 Thomas Richter 2012-03-18 09:44
Nielsen-Nyback war witzig: der lange Däne folgte lange in flottem Tempo einer Partie seiner Freundin Viktoria Cmilyte (gegen Lahno in Wijk aan Zee - http://www.chessgames.com/perl/chessgame?gid=1654355). Plötzlich wusste er nicht mehr wie es weiter geht - langes Grübeln an 29.g5 - und einen Zug danach (30.Ld5?) stand er einen halben Zug lang verloren. Lahno hatte schon vorher fehlgegriffen (25.-Lf4?!), aber Cmilyte konnte das forciert entstehende Endspiel D+5B gegen 2T+3B nicht gewinnen, zum Schluss wurde es patt.
#2 Sven Joachim 2012-03-19 17:05
Spieler des Wochenendes war für mich der Berliner Michael Richter, der sage und schreibe 272 Züge ausführte und dabei viele Leiden ertragen musste. Am Samstag hielt er im Endspiel Turm gegen Turm und Springer erfolgreich stand, Sonntag zog er mit Turm gegen Turm und Läufer schlussendlich den kürzeren. Bundesliga ist echt hart…
#3 Olaf Steffens 2012-03-19 20:10
Und wieder geht ein Tippspiel zu Ende, und wieder ... heißt der Gewinner Holger Hebbinghaus! :roll:

Herzlichen Glückwunsch, Holger - Du hast mit Deinem mutigen 4,5:3,5-Tipp genau richtig gelegen. Die King-Kong-DVD geht auf den Weg - die Adresse haben wir ja schon .... (vom letzten Mal, und vom vorletzten Mal, und von den drei ersten Gewinnspielen!)

@ ufkub: was soll man sagen? Du hast ja Zweifel angemeldet an der Auswertung der Gewinnspiele. Es mag verdächtig sein, aber die Leserkommentare lügen bekanntlich nie. Wir können es alle selber nachlesen, dass Holger das 4,5:3,5 genau vorhergesagt hat. Darum - der erste Preis geht ehrenvoll an ihn.
Ich glaube, einzig Che Falquito war bisher in der Lage, Holger den ersten Platz einmal streitig zu machen. Doch solange er nicht mit antritt (was ich der Erste bin zu bedauern), wird Holger weiter abräumen. Ein echtes Phänomen!

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