Vor wenigen Tagen las ich auf der DBS-Website, dass der Schachbund über eine grundlegende Reform der 2. Schachbundesliga durch die Einführung einer dritten Liga nachdenkt [PDF] Das Papier endet mit dem Satz „Die Diskussion ist eröffnet!“, und diesen Ball nehme ich auf. Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Ich kann den Reformplänen wenig abgewinnen und werde das im Folgenden begründen. Nun, Mäkeln alleine ist nicht hilfreich, daher habe ich mir Gedanken gemacht, ob es Alternativen zu dem vorgelegten Entwurf gibt. Ich skizziere im Anschluss an die Kritik meinen Vorschlag einer weniger tiefgreifenden Neugestaltung.
Das Ausgangsproblem ist u.a., dass im Lauf der Jahre insbesondere die Staffel Ost der 2.BL eine geographische Schieflage bekommen hat, die zu enormen Entfernungen zwischen den einzelnen Spielorten geführt hat. Zugegebenermaßen war dieses Problem bis dato für mich im Wortsinne fernliegend, spiele ich doch für DJK Aufwärts Aachen, also einem Klub aus der westlichsten Großstadt Deutschlands, der somit in der Staffel West zu Hause ist. (Ich persönlich wäre von der Reform übrigens wenig betroffen, denn mit Rangnummer 16 von 16 – wenn wir die zwei Jugendbretter mal außer Acht lassen – gehöre ich zwar diese Saison zum Kader, werde aber nie oder so gut wie nie spielen. Es ist nicht zu erwarten, dass sich das in den kommenden Jahren ändert.) Die Staffel West hat ihren Schwerpunkt in Nordrhein-Westfalen, acht von zehn Mannschaften stammen aus diesem Bundesland. Die Entfernungen dort sind relativ übersichtlich, so dass man in der Regel problemlos am Morgen des sonntäglichen Spieltags anreisen kann. Der finanzielle Aufwand für Fahrten und Übernachtungen (in der Regel nicht erforderlich) ist somit sehr übersichtlich. In der Staffel Ost spielt man in der kommenden Saison zum zweiten Mal mit Doppelspieltagen, wie man sie aus der ersten Liga kennt, weil man aufgrund der Entfernungen ohnehin häufig am Vorabend anreisen müsste.
Was schlägt nun der DSB vor? Aus den vier Staffeln á 10 sollen zwei á 12 werden mit Doppelspieltagen. Auf diese Weise würde der Sprung zwischen erster und zweiter Liga geringer. Das ist richtig, wenn man den Sprung in finanziellen Dimensionen misst, wird doch der Kostenaufwand für alle Vereine – auch die in der Staffel Ost – mit zwei zusätzlichen Matches und mehr Übernachtungen größer. Ich frage mich, ob das so sein muss oder ob das Problem der nicht wahrgenommenen Aufstiegsrechte vor allem aus dem Westen (ja, auch Aachen hat einmal verzichtet) nicht eher dazu führen sollte, den für die erste Liga erforderlichen finanziellen und zeitlichen Aufwand zu reduzieren, statt ihn in der zweiten Liga Richtung Erstliganiveau anzuheben. Ich denke, viele kleinere Vereine können das nicht leisten und müssten nolens volens in die neue 3. Liga zurück. Ich frage daher die Befürworter dieses Vorschlags, welche Vorteile für die Vereine der künftigen zweigleisigen 2. Liga Nord/Süd (oder Ost/West?) damit verbunden wären.
Zweiter Punkt des Modells ist wie schon angedeutet eine 3.Liga mit sechs Staffeln, die dann kürzere Entfernungen haben sollen, was insgesamt die DSB-Ebene von 56 Mannschaften auf 100 fast verdoppelt. Die Austrocknung der Oberligastaffeln wird im Konzept kleingeredet, wir reden aber dennoch von 350 bis 400 Spielern, die damit „nach oben abgesaugt“ werden. Ist dieser massive Schritt in Zeiten eher zurückgehender Mitgliederzahlen sachlich gerechtfertigt?
Als weiterer Vorteil ist eher möglicher Normenerwerb genannt, weil man mit einem verpassten Einsatz in der 2. BL keine Norm mehr machen kann. Das stimmt im Ansatz (es sind neun Runden, für eine Norm sind neun Wertungspartien erforderlich), aber dafür sind auch nur noch gut die Hälfte Akteure in der 2.BL. Ob in der dritten Liga Normerfüllungen realistisch sind, ist Stand heute nicht gut vorherzusagen.
Das Modell gefällt mir also nicht. Was kann man aber tun, um die eingangs skizzierte Schieflage abzumildern? Hierzu eine kurze Rückblende: Vor dem Mauerfall gab es vier Staffeln 2. BL. (Es gab damals natürlich keine Staffel Ost, die vierte Staffel hieß Südwest.) Ich erinnere mich, dass bei der notwendigen Integration der Vereine des „Beitrittsgebietes“ überlegt wurde, eine fünfte Staffel einzuführen; ich weiß nicht, warum man sich dagegen entschieden hat. Ich hielt es damals für sinnvoll und sehe es heute immer noch so.
Mein Reformvorschlag ist also relativ banal: Die 2.BL sollte wie bisher in Zehnergruppen spielen, aber nicht mehr in vier, sondern in fünf Staffeln: Nord, Süd, West, Ost, Mitte. Der Übergang ist leicht zu schaffen, man gesteht jeder Oberliga (zehn Staffeln) einmalig einen zusätzlichen Aufsteiger zu. Die 1.BL hätte dann natürlich das Problem, dass fünf Mannschaften absteigen würden, wenn aus jeder Staffel der 2.BL einer aufsteigt. Das vorliegende Konzept sieht nicht mehr, sondern weniger Absteiger aus der 1.BL vor (Warum eigentlich?) An Zuschnitt der Weststaffel muss kaum etwas geändert werden, aber die anderen Staffeln könnten dann vielleicht so neu sortiert werden, dass die Reisezeiten wieder annehmbar würden.
Wie sehen Sie das? Anregungen, Kritik, eigene Reformideen usw. sind als Kommentar willkommen!
Kommentare
die Tabelle in Bezug auf den Aufsteiger ohne Berücksichtigung der Porzer Ergebnisse neu ausgewertet wird, sofern Porz die Meisterschaft gewinnt. Damit würde verhindert, daß Porz einen ihnen genehmen Aufsteiger selber festlegt, und die anderen Teams haben die Gewissheit, nicht von Porz ausgebremst werden zu können, wenn es um den Aufstieg geht. Eine solche Regelung könnte analog auch für andere Teams greifen, falls sie als Aufstiegsberechtigte diesen Aufstieg mehrmals ablehnen. So wie es jetzt läuft, ist es jedenfalls eine Farce.
vielen Dank für Deine Darstellung des DSB-Vorschlags für eine Umgestaltung der Liga - ich bin gespannt, was daraus wird. Mir war genau wie Dir auch nicht ganz klar, wo die ganzen Mannschaften eigentlich herkommen sollen, die die dann drei (!) Ligen oberhalb der jetzigen Oberliga füllen sollen:
Bundesliga 16 Mannschaften
Zweite Liga 24 Mannschaften
Dritte Liga 60 Mannschaften (!)
und darunter dann die unveränderte Oberliga. Im Vergleich zu jetzt sind das oberhalb der Oberliga 100 Mannschaften, aktuell gibt es dort nur 56. Ich verstehe noch nicht ganz, wie es funktionieren soll. Alle, die jetzt noch Landesliga, Regional oder Verbandsliga spielen, würden dann aufrücken müssen in höhere Ligen mit weiteren Fahrtzeiten.
Hinzu kommt vielleicht, dass doch der Sprung in die erste Liga nach wie vor erheblich ist - denn immer noch müssen dort die Übertragungen und Doppel-Heimspiele gewährleistet werden, sowie mehr Wochenenden als in den Ligen darunter. Auch wenn der Vorschlag insgesamt interessant ist und gut ausgearbeitet, verstehe ich nicht, wie er den Sprung in die Erste Liga erleichtern würde.
Mal sehen, was wir noch dazu hören! Bis dahin Grüße nach Aachen, gelle!
Wie dem auch sei: Die Reformidee des DSB scheint mir wenig bis gar nichts mit der Porzer Haltung (obwohl diese vermutlich im DSB auf wenig Sympathie trifft) zu tun zu haben, sondern mit Problemen einige 100 km weiter östlich.
Mein Vorschlag:
Alle 40 Mannschaften in einen Topf werfen.
Die Ligen dann so zusammenwürfeln, dass möglichst kleine Durchschnittsentfernungen entstehen.
Und wenn dann noch größere durchschnittliche Entfernungen dabei sind, kann man den Mannschaften anbieten, dass deren Liga einen oder mehrere Doppelspieltage enthalten.
Ein Beispiel kenne ich aus eigener Erfahrung:
Der Greifswalder SV hat einige Spieler, die in Berlin wohnen. Der Verein hat dann einer Mannschaft aus Berlin angeboten, das Heimrecht zu tauschen, sofern diese einer Verlegung auf einen Samstag vor einem anderen Auswärtsspiel der Greifswalder in der Bundeshauptstadt zustimmt. Das hat dann auch geklappt, Greifswald hatte dann an dem Wochenende zwei Spiele in Berlin und der Berliner Verein musste nicht den langen Weg an die Küste auf sich nehmen.
Geht alles, man muss nur wollen und hin und wieder mal sein Hirn einschalten.
So einfach ist es meistens nicht. Der Teufel steckt nämlich im Detail. Allen recht machen kannst du es nie.
Und auf einvernehmliche pragmatische Lösungen mit Spieltagsverlegungen/Taus chen sollte man sich erfahrungsgemäß nicht verlassen, nur weil schon mal irgendwo ein Spiel erfolgreich verlegt wurde.
1. Die zweite Liga wird für die beteiligten Vereine deutlich teurer, für etliche sicherlich zu teuer.
2. Die Oberligen werden wesentlich geschwächt.
Der Alternativvorschlag (fünf Zweitligastaffeln) erscheint mir allerdings auch nicht unproblematisch. Einerseits ist der Unterschied zwischen erster und zweiter Liga erheblich. Wenn ich mich nicht verzählt habe, sind in den letzten zehn Jahren 26 der 37 Aufsteiger direkt wieder abgestiegen, und da sind die Mannschaften, die rein sportlich abgestiegen wären, aber sich durch Rückzüge oder die "Causa Porz" noch gerettet haben, nicht einmal mitgezählt - auf jeden Fall spricht das nicht dafür, der zweiten Liga mehr Aufstiegsplätze zuzugestehen. Die zweite Frage wäre, wie bei diesem Modell die Abstiegsregelung der zweiten Liga aussehen soll. Steigen nur noch zwei Mannschaften pro Staffel ab und somit nur noch eine Mannschaft pro Oberligastaffel auf? (Spielen da NRW und Bayern mit?) Oder bleibt es bei drei Absteigern pro Staffel, so dass drei weitere Oberligastaffeln einen zweiten Aufstiegsplatz erhalten? (Dann droht aber irgendwann die nächste Schieflage.)
@Olaf Steffens: Deine Einschätzung "Alle, die jetzt noch Landesliga, Regional oder Verbandsliga spielen, würden dann aufrücken müssen in höhere Ligen mit weiteren Fahrtzeiten." teile ich nicht, da sich die freien Plätze auf mehrere Parallelstaffeln verteilen. Am Beispiel NRW sähe das so aus, dass die NRW-Liga in der Tat ein völlig neues Gesicht erhält, da nach dem Modell 7 Mannschaften in die 3. Liga aufrücken. Die 5 freien Plätze in der NRW-Liga werden dann aber bereits aus zwei Staffeln der NRW-Klasse aufgefüllt, die freien Plätze in der NRW-Klasse aus 6 Regionalligastaffeln, so dass von da an höchstens ein zusätzlicher Aufsteiger anfällt.
@Losso: Dein Vorschlag "Alle 40 Mannschaften in einen Topf werfen.
Die Ligen dann so zusammenwürfeln, dass möglichst kleine Durchschnittsentfernungen entstehen." ist m.W. exakt die jetzige Vorgehensweise. "Geht alles, man muss nur wollen und hin und wieder mal sein Hirn einschalten." ist in der Theorie hervorragend, lässt sich aber leider nur schwer juristisch einwandfrei in die Turnierordnung einarbeiten.
Weiter: Die Idee mit den fünf Staffeln hat den bereits angesprochenen Haken, dass sich viele Aufsteiger in die 1. Bundesliga als für diese zu schwach erwiesen haben.
Dies dürfte auch der Grund sein – um eine Frage aus dem Artikel zu beantworten – warum der DSB bei seinem Vorschlag die Anzahl der Aufsteiger reduziert.
Unter der Prämisse, dass der Vorschlag des DSB die 2. Liga zu teuer macht, daher von mir eine Idee – quasi ein „Michael Buscher – DSB – Hybrid“ zur Diskussion:
Übernahme des DSB Vorschlages unter vollständigem Wegfall der 2. Bundesliga des DSB-Vorschlags; d. h. unter der 1. Bundesliga spielen sechs Staffeln – ob diese Spielklasse dann 2. Bundesliga oder Regionalliga genannt wird spielt m. E. keine Rolle.
Da im DSB-Vorschlag ohnehin Stichkämpfe vorgesehen sind bleiben diese, je zwei Staffelsieger spielen einen Aufsteiger aus – ergo: Drei Aufsteiger.
Im Endeffekt sollte m. E. jeder haben, was er will:
Unterhalb der 1. Liga verringern sich die Fahrtwege und die Kosten.
Drei Aufsteiger.
Die Oberligen bleiben dritthöchste Spielklasse und verlieren weit weniger Mannschaften nach oben bzw. nehmen nicht so viele neue Mannschaften auf.
Die Intention des DSB, den Abstand der 1. zur 2. Liga zu verringern, wird mit diesem Vorschlag nicht umgesetzt – das ist richtig.
Ich glaube jedoch, dass dieses Unterfangen nicht umzusetzen ist: In der 2. Bundesliga spielen primär starke Amateure, die 1. Liga ist primär eine Profiliga.
Wenn in einer ausgeglichenen Staffel der 2. Liga eine Amateurmannschaft aufsteigt und sich nicht erheblich verstärkt, wird diese Mannschaft in der 1. Liga Abstiegskandidat sein. So war es bisher bei vier Staffeln der 2. Liga, so wird es bei fünf oder sechs Staffeln sein und m. E. wird eine zweigleisige 2. Liga das auch nicht ändern.
Mit freundlichen Grüßen
Martin Erik
Alternativ könnte man den Ansatz von Doppelspieltagen von der Durchschnittsentfernung abhängig machen oder diese grundsätzlich einführen.
Was eigentlich sagen will: Um Doppelspieltage einzuführen, muss ich die Ligen nicht vergrößern. Dass Doppelspieltage auf Basis großer Entfernungen Sinn machen, ist nachvollziehbar - aus dem Grund gibt es sie beispielsweise in den zweiten Damenbundesligen. Soll man sie doch einführen/ermöglichen, aber warum um alles in der Welt macht man dann so ein großes Fass auf?
Dadurch muessten 16 Mannschaften nach unten ruecken, was die unteren Ligen staerken wuerde. Der Unterschied zu dem Vorschlag aus Kommentar 7 ist, dass hier der groesste Sprung zwischen 2. Liga und Oberliga liegt, waehrend er vorher zwischen 1. und 2. Liga lag. Was besser ist vermag ich aber nicht zu beurteilen. Haengt wohl davon ab ob es genuegend Vereine gibt, die fuer eine professionellere 2. Liga in Frage kommen oder nicht.
Da sollte man doch eher über eine Reform der 1. BL nachdenken. Da liegt doch die Wurzel des Übels.
Die 1. BL ist eine Geldvernichtungsmaschine, nur getragen von Mäzenen und rührigen Funktionären, die Klinken putzen und die Hacken ablaufen um die Kohle zu erbetteln, die dann auch umgehend verbrannt wird. Sponsoren gibt es nicht, weil der Öffentlichkeitswert nur knapp über dem Nullpunkt liegt.
Statt immer weiter der Illusion zu unterliegen, das würde sich ändern, wenn man sich nur weiter unsinnige Regeln und Spielbetriebsreformen ausdenkt, ist doch die Definition von Wahnsinn (Immer wieder dasselbe machen, in der Hoffnung auf ein anderes Ergebnis).
Nun können oder wollen einige Vereine (potentielle Aufsteiger aus der Zweiten Liga) kein Geld für Verstärkungen ausgeben, bzw. können sich schon Reise- und Übernachtungskosten nicht leisten - letzteres liegt an der deutschen Geographie. Eine Möglichkeit wäre, die Bundesliga als Blockveranstaltung auszurichten: mit wie bisher 16 Vereinen an zwei Terminen, mit bis zu 10 Vereinen (bei weniger als 10 entfallen Titelnormen) an einem Termin. So machen es andere Flächenländer (Russland, Frankreich, Spanien). Aber dann müssten Amateure für die Bundesliga Urlaub nehmen, und es gäbe eher noch mehr ausländische 'Söldner' da man sie nur ein- oder zweimal einfliegen muss.
Außerdem empfinde ich bei zwei Zweitligastaffeln und zehn Oberligastaffeln auch die Auf-/Abstiegsfrage als problematisch. Entweder gibt man allen Oberligameistern die Möglichkeit, in die zweite Liga aufzusteigen; dann müssen aber in den beiden Zweitligastaffeln 5 von 12 Mannschaften absteigen (oder sogar 6, wenn Bayern und NRW ihre zwei Aufstiegsplätze behalten). Oder aber man bleibt bei den drei Absteigern pro Zweitligastaffel, dann werden allerdings Stichkämpfe zwischen den Oberligameistern nötig.
Sonst wäre der einzig logische Vorschlag die Einrichtung von etwa 16 zweiten Bundesligen (dann muss man nämlich nur noch innerhalb des Bundeslands reisen, ist ja viel billiger, und außerdem hat man nur noch drei Spiele). Die 4 Elostärksten Teams steigen dann auf.
Aus meiner Sicht sollte das Hauptziel oberhalb der Oberliga doch sportlicher Natur sein. Das fehlt mir komplett. Welche Sportart hat eine 4-gleisige zweite Bundesliga? Wenn ich Nichtschachern davon erzähle, schütteln die nur mit dem Kopf (wie auch über diese Europapokalnummer - aber lassen wir das). Warum komme ich in der Oberliga (Ost) nicht um Doppelrunden mit Übernachtung herum, aber in der 2. BL?
Ist die 2. BL sportlich interessant? Ich behaupte: nein. Außer natürlich für alle Ligen drunter wegen des Einflusses auf die Absteigerzahl. Wegen der geringen Anzahl Spiele ist der Einfluss des Zufalls immens, ebenso der Einfluss sportlich zweifelhafter Maßnahmen. Außerdem ist es sehr billig, mit drei- oder viermal eingeflogenen Legionären die Klasse zu halten. Im Sinne der Ermittlung der stärksten Aufsteiger (die dann vielleicht auch eine Chance in der 1.BL hätten, würde ich eine Verschlankung sehr begrüßen.
Beispielsweise:
1.BL 16 oder 12 Teams (bisher 16)
2.BL 2x12 Teams (bisher 4x10 = 40)
3.L 4x12 Teams (bisher 0)
4.OL 8x12 (bisher 8x10 + 2x12 = 104 Teams, oder gibt es eine der Ligen nicht mehr?)
Insgesamt also 180 (oder 184) gegen früher 160.
Über die Überführungsmodalitäten muss man sich noch Gedanken machen.
1) Eine vorgeschlagene Alternative lautet "sechsmal zweite Liga". Das hat den Charme, dass sich an der Schnittstelle OL-2.BL nichts ändern muss, da 4x3 = 6x2. Allerdings wird das dadurch erkauft, dass die sechs Staffelsieger stechen müssen. Dann wird aber Porz wirklich zu einem Problem: Was ist, wenn der Sieger einer Staffel gar nicht aufsteigen will - kommt sein geplanter Gegner dann kampflos weiter? Wer soll überhaupt gegen wen spielen? Womöglich hängt dann Aufstieg oder nicht z.T. auch vom Losglück ab; gefällt mir alles nicht so recht.
2) Das Modell 1.BL mit einer Staffel, 2.BL mit 2, 3.BL mit 4 usw. [für Mathematiker: n.BL mit 2^(n-1) Staffeln] gibt es schon, nämlich in Belgien. Allerdings ist das Land sehr viel kleiner und hat nur knapp 150 Vereine, da sind die Voraussetzungen anders. Es gibt dort 11 Runden, nur sonntags, alle Divisionen spielen gleichzeitig. Ist auf Deutschland m.E. noch nicht mal ansatzweise übertragbar.
3) Die Diskussion hat also bisher keinen Königsweg aufgezeigt. Leider hat sich der DSB soweit erkennbar nicht dazu geäußert. Ich frage mich, was Herr Alt dann mit "Die Diskussion ist eröffnet!" gemeint hat. Ist der Kreis der Diskutanten ein geschlossener Zirkel oder gilt die Schach-Welt als "No-Go-Area"? Jedenfalls hat der Sportdirektor - den ich per mail auf den Artikel hingewiesen habe - nicht reagiert.
Also, jeder Staffelsieger steigt auch auf, keine Relegation,
Bei vier (in Klammern 4) Absteigern, kann es also 1, 2 oder 4 Staffeln der Zweiten Buli geben.
Dort steigen 3 oder 4 Mannschaften abhängig von noch festzulegender Staffelgröße ab, also sagen wir mal 12 oder 16. Die Anzahl der Staffeln der nächsten Ebene sollte ein Teiler dieser Zahl sein, also .... kann jeder mit Abitur einfach selber ausrechnen.
Kommission einnahm, waren die Vorschläge zur Reform der 2. Schach-Bundesliga mit Einführung einer 3. Schach-Bundesliga.
Einige der betroffenen Verein [sic] hatten sich unmittelbar an mich [soll heißen DSB-Sportdirektor Alt] gewandt, andere haben über ihre Landesspielleiter Meinungen abgegeben. Der Austausch des Für und Wider erbrachte fünf Ja-Stimmen bei elf Gegenstimmen.
Allerdings wurde auch der Wunsch geäußert, das Thema nicht grundsätzlich aus den Augen zu verlieren."
Alle Kommentare dieses Beitrages als RSS-Feed.