Das klingt gut

Viele Themen im Problemschach sind nach ihrem Erstdarsteller bezeichnet. So heißt die im letzten Monat gezeigte Schnittpunktbesetzung in der Problemschachfachsprache schlicht "Nowotny", benannt nach Jens, äh, Antonin Nowotny.

Diesen Monat zeige ich die Kombination Kling, benannt nach dem Studienkomponisten Josef Kling. Wie beim Nowotny gibt es auch bei der Kombination Kling eine riesige Menge an Kompositionen. Ich biete euch heute zwei von diesen an. Das etwas leichtere Stück stammt aus dem Jahr 1929 von Ado Kraemer:

Kraemer 1929

Weiß am Zug, matt in vier Zügen.

Noch einen Tick besser finde ich den folgenden Vierzüger, der 47 Jahre später von Camillo Gamnitzer veröffentlicht wurde, der im übrigen viele Beiträge zur Kombination Kling geleistet hat:

Gamnitzer 1976

Also auch hier : Weiß am Zug, matt in vier.

Kommentare   

#1 Losso 2012-07-05 20:55
Wink mit dem Zaunpfahl:
Das schwarze Verteidigungsmotiv ist Selbstpatt.
#2 Helmut 2012-07-09 23:06
Der Wink hilft mir leider nicht, Patt als Verteidigungsmotiv habe ich mir schon gedacht, aber ich finde kein "Angriffsmotiv" in 4. An einer Lösung oder einem Ansatz wäre ich schon interessiert...
(Ich meine insbesondere Nr.1, Nr.2 ist ja noch komplizierter.)
#3 Losso 2012-07-10 14:44
Danke für die Rückmeldung, Helmut!
Also im ersten Stück steht eine weiße Figur im Abseits, die doch bestimmt als Mattfigur gut taugen würde (wo?).
Im zweiten Stück kann Schwarz die weißen Felder nicht gut verteidigen, so dass man auch langzügig drohen kann.
#4 Helmut 2012-07-10 22:47
Danke ebenfalls für den Hinweis, Losso.
Ich glaube, so langsam habe ich die Nummer 1 geschnackelt.
Habe lange an exf3 überlegt, vermeidet zwar den Pattversuch, aber unter 5 Zügen ist da nichts drin.
Und bei dem (besseren) Ansatz Ld4 (droht Tc8/Tc1) habe ich lange eine Kleinigkeit übersehen: die Verteidigung
1.. g2+, 2. Kg1, Lxe2 funktioniert nicht (wie ich zunächst dachte). Weiss hat dann Tf2 gefolgt von Lxb2#.
Allerdings funktioniert nach 1. Ld4 die Pattverteidigung Lh1 gefolgt von g2. Weiss muss sich also für den Läufer ein flauschigeres Plätzchen suchen, um das Patt auszuhebeln.
Welches das ist, verrate ich aber (noch) nicht.
#5 MiBu 2012-07-11 12:22
Den Namen "Kling" kannte ich bisher nur mit dem Zusatz "Horwitz". (Die beiden Herren haben m.W. auch einiges in elementaren Endspielen geleistet. So analysierten sie KLL-KS und hielten es für Remis mit der Verteidigungsstellung Sb2 [oder g2 usw.])

Mit den Hinweisen ergibt sich bei der zweiten Aufgabe 1.La2 Lh4 2.Kf7 g5 (sonst Ke6 und Ld5#) 3.b3 Kd5 4.Sc3# Die Selbstpattverteidigung ermöglicht es, mit Zugzwang zu kontern, weil der L nunmehr eingesperrt ist.

Auch bei der ersten Aufgabe muss ein Langschrittler freiwillig behindert werden zur Pattvermeidung, oder anders(sen) formuliert: Weiß entkräftet die Kombination Kling durch eine Anderssen-Verstellung. (Diese Weisheit habe ich natürlich geklaut, und zwar dort: http://www.janko.at/Schach/Regeln/Speckmann.htm)
#6 Losso 2012-07-11 15:36
Das zweite Stück hat mir besonders gut wegen seiner "Wie Du mir, so ich Dir"-Philosophie gefallen: Schwarz verteidigt sich mit der Selbstpatt-Drohung mittels Einbau des eigenen Läufers und was macht Weiß? Vergräbt seinerseits seinen Läufer.

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