Seit ein paar Jahren haben die Problemschachexperten ein neues Standardwerk: Die "Encyclopedia of Chess Problems" von Velimirovic und Valtonen. Auch wenn es einiges an diesem Buch auszusetzen gibt, füllt es eine Lücke, die es durchaus zu schließen galt. In ihm werden viele Themen vorgestellt. Oft stammt der Name von demjenigen, der das Thema erdacht oder erstmals dargestellt hat. Eine gewisse Phantasie bei Themen hatte hierbei Hans Klüver (1901-1989), so dass gleich 10 Themen seinen Namen tragen, für die es dem Anschein zufolge wohl jeweils eigene Konstruktionswettbewerbe gab. Das folgende Stück von Erich Zepler gewann das achte Klüver-Thematurnier.
Weiß setzt in vier Zügen matt. Experten bemerken natürlich sofort die Stellung von König und Turm auf der schwarzen Grundreihe. Das hilft aber im Zweifel gar nicht so sehr beim Lösen, auch wenn man ahnt, dass die beiden im Laufe der Lösung gemeinsam zum Einsatz kommen. Wenn die Lösung gefunden ist, ist natürlich die Frage zu beantworten, was wohl das Thema des Turniers war.
Lösungen wie immer als Kommentar. Viel Spaß!
Kommentare
1.Dd6: erscheint arg grob. Nach 0-0-0 ist dann vor allem Tg8: hinderlich, um ein Mattnetz etwa mit 2.Lf3 zu knüpfen.
Daher vielleicht erst mit 1.Lf3 vorbereiten, das neben b7 Überdeckung auch mit eventuellem Lc6 aufwarten kann.
Am Rande: Die Zeitangabe des Kommentars ist immer noch, wieder mal, 1 Stunde zu spät.
Also doch vieleicht 1.Sh6. Dies hatte ich ausgeschlossen wegen 1...Ke7 und " beide im Laufe der Lösung gemeinsam zum Einsatz kommen ".
Losso könnte aber auch gemeint haben, dass Turm und König zwar gleichzeitig eingreifen, jedoch nicht durch Rochade.
Losso, Du alter Windhund, legst Du wieder hinterhältige Fährten?
Die thematische Variante ist dann wohl 1.-T1a7 2,Dxd6 0-0-0 3,Se7+ Kb7 4.Lf3#, der Ta7 blockiert das Fluchtfeld.
Ich hatte Kh4 auch angedacht (kann jeder behaupten, stimmt aber), aber dann nicht weiter gerechnet ... und das Mattbild nach Dxf7 nicht gesehen. Daneben suchte ich auch nach einer Unterverwandlung des Bg7, aber der hat halt nur die Fnktion, Feld f8 anzugreifen.
Bd4 hatte ich nur als Feld c5/e5-Überdecker auf dem Schirm. Auf die Funktion als 4te Reihe-unterbrecher wäre ich wohl lange nicht gekommen.
Als Thema rate ich "Schwarz kann sich in einem orthodoxen Mehrzüger mit der Rochade verteidigen, der weiße Vorplan stellt eine Entgegnung gegen die Rochade bereit."
Maximaldistanz eines Fernblocks (e8-a7) (in der Turnierausschreibung wurde nach meiner Kenntnis festgelegt, dass Diagonalzüge auch nur 1 zählen, also nicht die geometrische Distanz).
Mein Übersetzungsprogramm zeigt leider immer nur 'error' an. Ist das Kisuaheli?
Bevor ich mich aber mit fehlerhaften oder unvollständigen Definitionen zu Masse und Kraft, Block usw. angreifbar mache, verweise ich lieber auf http://www.janko.at/Schach/Regeln/Speckmann.htm
Der Turm wird zur Verteidigung nach a7 gezwungen. Im Mattbild wird eben dieser Turm von Weiß genutzt, um ein Feld zu blockieren. Das ist insofern überraschend, als dass der König in der Ausgangsstellung noch sehr weit (vor allem, wenn man bedenkt, dass man ja nur vier Züge Zeit hat) von a7 weg steht.
Wenn Du in einem Mattproblem mit vier Zügen eine möglichst große Entfernung zwischen dem scharzen König und der zum Block hinziehenden schwarzen Figur schaffen möchtest, wirst Du nie über die hier gezeigte hinaus kommen, da der Autor ja schon den Trick nutzt, dass der König bei der Rochade zwei Felder weit geht.
Die Löschung werd ich überleben.
Thx für die Erläuterung.
Intuitiv würd ich mal behaupten, dass so ein Fernblock mindestens in jedem 2. Problem auftaucht. Mit dem zusätzlichen Begriff 'maximal' im Thema würde dann natürlich reichlich Lösungshilfe gegeben.
Hoffe, dass die nun ausgeräumte Canidenverdächtigung als lässliche Sünde nachgesehen wird.
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