Liebe Leserinnen, aber auch liebe Leser unseres kleinen Schachwelt-Blogs,
die Saison neigt sich allenthalben dem Ende zu, und nicht nur in Fußball-Dortmund werden Endspiele um die Meisterschaft gespielt (und gewonnen!).
Auch in unserem geliebten Schachsport steht die letzte Runde vor der Tür, und Schachwelt.de, der Blog für die objektiven Wahrheiten, knöpft sich heute noch einmal die vier Zweiten Bundesligen vor. Wer steigt auf? Das dürfen wir zwar heute noch nicht verraten, aber einen allgemeinen Eindruck zur Lage in den Ligen – den geben wir heute ab.
Ohne Bildung kein Aufstieg - das gilt vor allem auch für die Zweiten Ligen
Zweite Liga Nord
Im Norden geht es wie immer hoch her. Einige Zeit stand Werder II an der Spitze, doch dann übernahm die junge Truppe aus Norderstedt durch ein 4,5:3,5 im direkten Vergleich die Tabellenführung. Zuletzt wackelten dann aber auch die Schleswig-Holsteiner und verloren am achten Spieltag beim berühmten Hamburger SK – es war sozusagen ein Lokalderby, die Anreise kann nicht weit gewesen sein.
Doch auch als Zweiter kann man im Norden noch aufsteigen, denn Werder als (Noch-) Erster könnte das nicht – es gibt ja bereits eine Werder-Mannschaft in der Bundesliga. Also, früh aufstehen am Sonntag und dabei sein beim Showdown in den Begegnungen Norderstedt vs Rostock und Lübeck vs Neukloster (Wismar). Einer von denen steigt auf!
Immer wieder schön: das Norderstedter Stadtwappen
Quelle: Knuud, Wikipedia (Danke!)
Zweite Liga Ost
Irgendwie undurchsichtig erscheint die Lage auf den ersten Blick in der Ost-Staffel. Schnell aber zeigt sich: Erfurt, die Aktionäre aus Bindlach und der SC Forchheim haben allesamt 12 Punkte und ringen gegen Nürnberg, Aue und Garching um die letzten Punkte für den Aufstieg. Die besten Chancen sollte Erfurt haben, da sie bereits jetzt 2,5 Buchholzpunkte Vorsprung haben und ihr Gegner Nürnberg als Tabellenletzter antritt. Aber man weiß ja nie!
Mit sieben Punkten aus acht Partien hat der frühere Deutsche Meister Peter Enders maßgeblichen Anteil an der guten Platzierung der Erfurter. Beeindruckend!
Peter Enders punktet sich durch die Liga (Photo: Frank Hoppe, vielen Dank!)
Zweite Liga Süd
Aus dem Süden liegen uns leider keine Ergebnisse vor.
Zweite Liga West
Zwar wurden die schönen Offenen Kölner Stadtmeisterschaften in diesem Jahr von Himmelfahrt in den kühlen Herbst verschoben (schade!), doch findet der geregelte Punktspielbetrieb im Westen weiterhin statt. Das gilt natürlich auch nach dem 1:0 der Dortmunder gegen den FC Bayern (im Fußball).
Wie wir wissen, hat in der Weststaffel die SG Porz viele Jahre lang alle 10 Startplätze belegt. Der Verein weigerte sich aber standhaft, sowohl mit einer seiner Mannschaften sowohl auf-als auch abzusteigen. Erst nach dem Eingreifen von FIDE-Präsident Herbert Bastian zeigten sich die Porzer bereit, ihr Engagement in der Liga auf ein einziges Team zu beschränken. Und diese Mannschaft hat es in sich - Großmeister wohin man auch sieht! Allein, noch ist die Meisterschaft im Westen nicht gesichert, denn das Team aus Wiesbaden hielt bislang Schritt, schlug Porz im direkten Vergleich und liegt nur einen Punkt hinter den Kölnern.
Da Porz mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch in diesem Jahr leider wieder auf den Aufstieg verzichten wird, scheint der Aufstieg den Wiesbadenern somit eigentlich nicht mehr zu nehmen sein. Doch wer weiß – vielleicht hat das von Wilfried Hilgert gesponsorte Team ja mal wieder Lust auf Ausflüge in den Rest der Republik? Et kütt wie et kütt.
Wilfried Hilgert - Laufen seine Porzer bald wieder in der Bundesliga auf?
(Photo: GFHund, Dank!)
Soweit unser Überblick. Schauen wir also mal, was sich am letzten Spieltag (und danach) so tut. Allen und in allen Ligen eine schöne letzte Runde. Und danach dann ... ab in die Sommerpause!
Schlechte Nachrichten für die Deutsche Fährboot-Bundesliga
PS Hoppla, wichtiger Nachtrag zur Zweiten Liga Süd: Wir haben die Ergebnisse nun gefunden!
Zweite Liga Süd
Aus dem Süden steigt seit jeher und nie ganz unberechtigt eine Mannschaft in die 1.Liga auf. Wir fragen: warum eigentlich auch nicht? Schließlich gibt es auch dort starke Spieler – das Neckar-Open in Deizisau hat es gerade wieder bewiesen. (Wie man so hört, haben sich auch der süddeutsche Nachwuchskräfte in Deizisau nicht geniert und luchsten spielstarken Vertretern aus dem Norden einige ELO-Punkte ab.)
Oft schon konnten sich Mannschaften aus dem Süden erfolgreich in der Bundesliga halten oder - denken wir an Baden-Baden - sogar um die Deutsche Meisterschaft mitspielen.
Wir schließen daraus: ein Aufsteiger aus der Südliga scheint weiterhin mehr als gerechtfertigt zu sein. Und wer könnte dieses Aufstiegsrecht in diesem Jahr besser wahrnehmen als das Team des SV Griesheim? Nach dem unglücklichen Abstieg im Vorjahr (Ilya Schneiders Berliner Schachfreunde hatten ihre Finger im Spiel) folgte für die Frankfurter eine sagenhaft gute Saison im Süden und besonders bei IM Marcin Tazbir ein glänzendes Ergebnis von 7,5 Punkten aus 8 Partien. Wir verraten also sicherlich nicht zu viel, wenn wir heute schon berichten, dass Griesheim als Aufsteiger bereits feststeht. Herzlichen Glückwunsch!
Das Griesheimer Museum steht bald wieder in einer Stadt mit Bundesliga!
(Photo: Störfix/ Wikipedia)
Kommentare
ein Super-Link - was es nicht alles so gibt!
Schön auch, dass man bis zur Oberliga und Hessischen Bezirksliga heute schon gucken kann, wie man morgen wohl spielen wird.
Wir kommen drauf zurück!
Ist das dann von dir: www.schachbund.de/links/index.html?
Wenn ja, vielen Dank!
der Dank gebührt dem Schachbund! Falls der Link des Monats dort aber neu ist, dann war es wahrscheinlich Dein Kommentar, der den Stein ins Rollen brachte. Schön!
Ich habe unseren Blog hier nicht gefunden in den vielen Listen, nirgends. Mal gucken, ich schreibe mal hin. Aber das Liga-Orakel - eine einzigartige Idee!
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