Die letzten Stücke waren eher modern. Da ich zum Start dieser Reihe sinngemäß schrieb, dass auch instruktive Endspiele hier Platz finden werden, machen wir jetzt einen Zeitsprung um knapp 100 Jahre zurück in das Jahr 1918. Hermanis Matisons (auch bekannt als Herman Mattison) war einer der ganz großen Studienkomponisten dieser Zeit, auch wenn er nicht so bekannt war wie Troitzky oder Kubbel.
Zu der folgenden Studie zitiere ich das Büchlein Problemschach für Partiespieler von Erik Zierke:
"Mit [dieser Position] haben wir eine Stellung vor uns, die einfach aussieht und man doch in vielen (Bauern-) Endspiel-Lektionen vergeblich sucht. Dies erscheint mir völlig unverständlich, denn sie lehrt das Grundverständnis des Endspiels K+B vs. K besser als die üblichen zehn oder mehr Diagramme hintereinander."
Weiß am Zug hat bei Materialgleichheit und der Möglichkeit, einen Bauern unter Schachgebot zu gewinnen, einen Sack voll Probleme, die sich vor allem im Bauern f7 manifestieren. Mit genauen Zügen hält er hier das Remis.
Viel Spaß beim Rätseln, Lösungen als Kommentar.
P.S. Zu elementar? Vielleicht! Gut, nachdem hier in Rekordzeit gelöst wurde (bei der letzten Studie steht immer nocht keine Lösung...), biete ich zumindest ein zweites Level an:
Und wieder heißt es Weiß am Zug gewinnt. Ändert sich etwas am Ausgang, wenn man den schwarzen König nach d7 versetzt?
Wenn wir damit durch sind, haben wir neben der Fernopposition aus dem ersten Stück auch noch die Theorie der entsprechenden Felder durch.
Kommentare
1.hg5 Kh5 2.g6 fg6 3.f5 gf5 4. Kg1 Kg5 5.Kf1
Zur Zweiten mal ein Ansatz:
Der König gelangt ungehindert nach e5, und die einzige Verteidigungsidee scheitert an einer Umgehung:
1.Ke3 Kf7 (..Kd7 2.Kf4) 2.Ke4 Kf6 3. Kf4 Ke7! (...Kf7 4.Ke5 Ke7 5.f4 nebst d5 oder f5) 4.Ke5 Kf7 5.Kd6 Kf6 6.Kd7 Kf7 7.f4 Kf6 8.Ke8
Mit dem König auf d7 geht auf 1.Ke3 Kc6.
Also vielleicht 1.Kd3 Kc6 2.Ke3 und wieder scheint Weiss Sieger beim Kampf um die kritischen Felder zu sein.
Ach nee, Schwarz macht leicht Remis mit 2...Kd5 3.Kd3 e5
Mit dem König auf d7 sehe ich daher im Moment keinen Gewinnweg.
Allerdings ist nach 1.Ke3 Kd7! die Hauptantwort, da hier nur 2.Kf4 gewinnt. Diese Variante könnte man noch etwas weiter ausführen. Warum scheitert 1.-Kd7 2.Ke4?
An der Kompetenz der Löser hier habe ich nie gezweifelt...
Zum zweiten: nach 1.Ke3 Kd7 2.Ke4? Kd6 ist Weiss bald zu f4 gezwungen, um die Auflösung mit e5 zu verhindern. Danach fehlt ihm Raum zum Manövrieren und der Bauer ist zu weit vorn. Schwarz muss nur noch darauf achten, Ke5 stets mit Ke7 beantworten zu können.
Zum ersten: 1.Ke3 Kd7 2.Kf4 Kd6 (2...Ke7 3. Ke5 ist dasselbe wie in der Variante mit 1...Kf7) 3.Ke4 Kd7 4. Ke5 Ke7 5. f4 und wir sind wieder in einer Stellung gelnadet, die nach 1...Kf7 entstehen kann. Weiss beantwortet 5...Kd7 mit 6.d5 und 5...Kf7 mit 6.f5.
Ist es so ausführlich genug
zitiere Losso:
Dies wollte ich auch nicht unterstellen. Meine Bemerkung war nur als Scherz beabsichtigt.
Noch eine Anmerkung: Ich begrüße es sehr, dass Sie uns regelmäßig mit Aufgaben versorgen. Persönlich wünsche ich mir mehr aus der Studienecke, da ich mir die nicht so partienahen Beispiele kaum anschaue.
Es geht um folgende zwei Stellungen
und
In beiden heißt es Weiß am Zug remis und Schwarz am Zug verliert. Damit ergeben sich die korrespondierenden Felder zwangsläufig.
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