Europapokal: Solingen ist Deutscher Meister!

Schach, in der Antike noch mit Würfeln gespielt (Fresko, Insel Thassos, 89 v.Chr.) Schach, in der Antike noch mit Würfeln gespielt (Fresko, Insel Thassos, 89 v.Chr.) OSt

Mit einem 3 – 3 Unentschieden gegen E.S. Thessalonikis endete für den SV Werder Bremen das Abenteuer Europapokal in dieser Saison. Im Spiel gegen den griechischen Vertreter fuhren Vlastimil Babula und Gerlef Meins zwei volle Punkte ein, doch bewiesen die Griechen auch in dieser Schlussrunde ein gutes Standing und stellten mit Siegen gegen Alexander Markgraf und Jan Werle den Ausgleich her. Solide Unentschieden spielten Spartak Grigorian und Martin Zumsande.

Die Grün-Weißen eroberten damit ihren achten Mannschaftspunkt bei durchweg respektabler Gegnerschaft. Das Turnier beendete Team Hansestadt damit als 19. von insgesamt 61 Teilnehmern – das ist sehr ok, wenn auch vielleicht etwas unterhalb der durch den überraschend weit vorderen Startplatz (Rang 10) geweckten Erwartungen. Doch es ist ja nur typisch für Erwartungen, dass sie sich nicht unbedingt erfüllen (müssen), und mit dem soliden Rang 19 kann Werder ganz zufrieden auf eine intensive Woche am Schachbrett mit den ganz Großen unseres Spiels (Magnus Carlsen, Liren Ding, Michael Buscher) zurückschauen.

Liren Werle
Analyse nach langem Ringen: Liren Ding - Jan Werle endete mit einem schönen Remis für den Werderaner

Der SVW liegt mit acht Punkten gleichauf mit den sehr honorigen Mitstreitern von DJK Aufwärts Aachen, dem Koninklijke Gentse Schaakkring Ruy Lopez (KGSRL) aus Gent sowie der SG Zürich, und nur einen Mannschaftspunkt hinter den SF Berlin und der erfolgreichsten deutschen Vertretung, der SG Solingen (das ist die heimliche Deutsche Meisterschaft - Glückwunsch!).

Die Werderaner punkteten in Porto Carras überwiegend im Rahmen ihrer Erwartungen, und es war vor allem der erfahrene Großmeister Vlastimil Babula, der sich mit 5 Punkten aus 7 Partien am zweiten Brett ein ELO-Plus von gut 14 Punkten erkämpfen konnte.

Sieger des Wettbewerbs wurde Mednyi Vsadnik St.Petersburg, das in einem dramatischen Spiel die bis dahin führende norwegische Mannschaft von Magnus Carlsen, Valarenga Sjakklub, mit 4 – 2 bezwang.

Turnierseite

Olaf Steffens

Olaf Steffens, Diplom-Handelslehrer, unterrichtet an einer Bremer Berufsschule. FIDE-Meister seit 1997, ELO um die 2200, aufgewachsen in Schleswig-Holstein. Spielte für den Schleswiger Schachverein von 1919 (moinmoin!), den MTV Leck (hoch an der dänischen Grenze!), den Lübecker Schachverein, die Bremer Schachgesellschaft und nun für Werder Bremen.

Seit 2012 Manager des Schachbundesliga-Teams des SV Werder Bremen.

Größte Erfolge:
Landesmeister von Schleswig-Holstein 1994, Erster Deutscher Amateur-Meister 2002, 5.Platz beim letztenTravemünder Open 2013, und Sieger des Bremer Hans-Wild-Turniers 2018.

Größte Misserfolge:
Werd´ ich hier lieber nicht sagen!

Größte Leidenschaften:
früh in der Partie irgendetwas mit Randbauern und/ oder g-Bauern auszuprobieren und die Partie trotzdem nicht zu verlieren – klappt aber nicht immer.

Kommentare   

#1 GK 2018-10-19 21:04
Hallo Olaf, vielen Dank für Deine schönen Berichte, insbesondere jetzt über den Europapokal. Da schaue ich immer wieder gerne rein und versuche, mir das eine oder andere abzuschauen. Schön sind die Seitenblicke auf die anderen Teams, die bei uns teilweise zu kurz kommen (könnte auch daran liegen, dass die Berichte bei uns oftmals ins iphone gehackt werden).
Beste Grüße aus dem Westen
Gerd K (Teamcaptain ECC Aachen)
#2 MiBu 2018-10-20 16:47
Die ganz Großen unseres Spiels ist dann doch zuviel der Ehre - es sei denn, es gilt reine Körpergröße, denn da spiele ich mit 1,96m in etwa in einer Liga mit Kramnik, Nielsen und Siebrecht, während Caruana hingegen...

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