Das Turnier in Poikowski, 150 Kilometer vom Austragungsort der nächsten Schacholympiade Chanti-Mansisk entfernt, war Anatoli Karpow bereits gewidmet, lange bevor er seine FIDE-Kandidatur angekündigt hatte. Es sieht fast nur oder ausschließlich des Russischen mächtige Großmeister am Start. So war dieses Mal Arkadi Naiditsch eingeladen, machte mit 4,5 aus 11 aber nicht unbedingt Appetit auf einen weiteren Start in Sibirien dieses Jahr. Den ersten Platz teilten Karjakin und Bologan mit 7 aus 11. Das fantasievollste Schach (Download aller Partien) zeigte indessen der international noch wenig bekannte 24jährige Alexander Rjasanzew (siehe zum Beispiel sein 13.b4! gegen Sokolov oder 12.Sf5!? gegen Karjakin). Hier als Kostprobe seine völlig durchgeknallte Partie gegen Naiditsch (Schwarz):

1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sf3 d5 4.Sc3 dxc4 5.e4 Lb4 6.Lg5 c5 7.e5 cxd4 8.Da4+ Sc6 9.0-0-0 Ld7 10.Se4 Le7 11.exf6 gxf6 12.Lh4 Dc7 13.Kb1 Df4 14.Te1 Sb4 15.Dxb4 Lxb4 16.Sxf6+ Kd8 17.Te4 Df5 18.Se5 Lc6 19.g4 Dxe5 20.Txe5 Lxh1 21.Sd5+ Kd7 22.Sxb4 d3 23.a4 Thg8 24.h3 f5 25.Lg3 a5 26.Sa2 fxg4 27.Sc3 Taf8 28.Tc5 Txf2 29.Lxf2 Tf8 30.Sd1 Lf3 31.Se3 Ld5 32.Le1 Tf3 33.Ld2 b6 34.Tb5 Tf2 35.Le1 Tf3 36.Ld2 Tf2 remis