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Gute Nachrichten aus Strasbourg

Die Schachdelegation hat bei der Sitzungswoche des EU-Parlaments in Strasbourg ganze Arbeit geleistet. Fast hätten sie alle gefordeten Unterschriften bereits beisammen für eine Erklärung des Parlaments zugunsten von Schach in den Schulen. Laut Garri Kasparow, einem der Initiatoren, fehlen jetzt noch drei. Und die sind während der Sitzungswoche am 12.-15.März mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit zusammenzubringen. Und noch einige mehr, denn ein paar Dutzend Abgeordnete, die ihre Unterstützung versprochen haben, haben noch nicht unterschrieben. Kasparow hat sich seit Monaten ins Zeug gelegt, um die politische Unterstützung für Schulschach zu sichern, und wird zu dem Zweck auch im März noch einmal nach Brüssel reisen.

bannerendspiel anzZu denken gibt allerdings die unterdurchschnittliche Unterstützung unter den deutschen EU-Abgeordneten, vor allem bedingt durch die Haltung der Christdemokraten, die keine einheitliche Empfehlung im Schulwesen wollen, auch wenn sie, wie die Saarbrückerin und Kulturausschuss-Vorsitzende Doris Pack Schulschach persönlich unterstützen. Mit Begeisterung unterschrieben hat dagegen Angelika Niebler (CSU), deren Buben selbst an der Schule Schach haben und die den Vorsitzenden der Deutschen Schulschachstiftung Walter Rädler kennt und schätzt. Auch von den französischen und britischen Abgeordneten haben weniger als erwartet oder erhofft unterschrieben. Besser schaut es bei den Österreichen aus. Ganz vorne liegen die Osteuropäer. Sie haben nicht so viele Abgeordnete, aber ein sehr hoher Teil von ihnen unterstützt Schulschach. Die bulgarischen Delegierten gleich zu 100 Prozent.

Kommentare   

#1 Roggenossi 2012-02-17 14:29
Seit ich Egoist geworden bin, ist mir Schulschach wurscht. Bis sich das auswirkt, bin ich schon gestorben. Und was hätte ich davon, wenn es irgendwann dreimal soviele IMs und doppelt soviele GMs gibt? Den Stellenwert des Schachs in der Öffentlichkeit wird das nicht bessern. Die Anzahl von "schachophilen" Lehrern (Lehrerinnen lasse ich realistischerweise beiseite) wird durch eventuell größere Förderungsmittel nicht zunehmen.

Ich glaube wir haben größere Sorgen.

Außerdem: Jedem strahlenden Sieger der ins Scheinwerferlicht gestellt wird, stehen einer oder mehrere Verlierer gegenüber die hinter den Kulissen heulen. Es wimmelt von Märchen & Mythen über den vermeintlichen Nutzen von Schulschach. Wenn man Schul-Basketballteams analysiert, wird man feststellen daß diese erstaunlicherweise zu größerem Körperwachstum tendieren als Nicht-Basketballspieler. Dieselbe saudumme Verwechslung von Ursache und Wirkung wird auch bei Schachkindern angewandt.

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