Im falschen Film

Trotz Elo- und Modehype präsentiert sich Magnus Carlsen als netter, bodenständiger Kerl in diesem Protokoll über sein perfektes Wochenende, das ein Reporter des britischen Telegraph aufgezeichnet hat. Wahrscheinlich war er auch einfach froh, nicht über seinen WM-Ausstieg reden zu müssen. Dass sein letzter Kinofilm, wie er dabei verriet, allerdings Harry Potter war (dabei wäre Harry Brown, in dem Michael Caine als Racheengel eines von Jugendbanden terrorisierten Londoner Wohnblocks brilliert, doch eine ideale Vorbereitung auf sein anstehendes Turnier gewesen - vielleicht hat ihn ja Viktor Kortschnoi gesehen, der es während des Festivals in London zweimal gegen ein paar Dutzend Jüngere aufnehmen will), heißt entweder, dass ihm auf die Schnelle keine andere aktuelle britische Produktion eingefallen ist, mit der er den Lesern des Stücks schmeicheln konnte, dass Magnus eine noch nicht ganz volljährige Freundin hat, die ihn überredete, oder aber, was bei seiner Ehrlichkeit leider am wahrscheinlichsten ist, dass eine Geschmackberatung überfällig ist. Gusti, bitte übernehmen! 

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