Endlich schafft es Schach wieder ins Fernsehen und dann auch noch bei der ARD:
Geschichte im Ersten: Krieg auf dem Schachbrett
Das Duell Karpow gegen Kasparow
Ein Blick auf eine Epoche, in der Zweikämpfe noch eine Bedeutung hatten.
"Sie waren wie Tiere. Sie starrten sich an und haben einander beschnuppert", erinnert sich ein Beobachter an den Beginn der Schach-WM in Moskau am 10. September 1984. Punkt 14.00 Uhr besteigen die zwei Männer die Bühne wie einen Boxring. Niemand ahnt aber, dass dieses Match zwischen den beiden Sowjetbürgern Anatoli Karpow und Garri Kasparow der Auftakt sein wird, zu dem spektakulärsten Duell zweier Schachgenies.
Die Beschreibung unter http://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/sendung/mdr/geschichte-im-ersten-krieg-auf-dem-schachbrett100.html klingt spannend, die Sendezeit weniger:
heute, 23.30 Uhr, aber da gibt es noch die Wiederholung:
Di, 22.07.14 | 03:25 Uhr | Das Erste
Egal, ich bin dabei!!
Update, 00:20 Uhr
Eine ordentlich gemachte Reportage lässt in 45 Minuten die vielleicht bedeutendste Dekade der Schachgeschichte Revue passieren. Sie lebt davon, auf die beiden wichtigsten Zeitzeugen zurückgreifen zu können – Garri Kasparow und Anatoli Karpow, beide etwas fülliger und ruhiger, aber eigentlich noch immer so, wie ich sie zu meiner aktiven Zeit erlebte. Mit rund 25 Jahren Abstand geben Sie Einblick in die damalige Zeit. Dabei wirken Sie eher als gute alte Freunde, von der damals vorherrschenden Feindschaft ist kaum noch etwas zu spüren. So schafft es der Film auch nicht gänzlich die damalige knisternde Atmosphäre zu transportieren und hat den Charakter eines Dokumentarfilms.
Trotzdem ganz klar einer der wenigen sehenswerten Schachfilme und auch für Nichtschachspieler bestens geeignet (die Schachpartien werden nicht erörtert).
Kommentare
vielen Dank für diesen Fernsehtipp. Ich habe mir die Sendung ob der "Anstoßzeit" aufgenommen und gestern nach der Tagesschau angesehen.
In Ihrer Ankündigung macht mich ein Satz stutzig:
"Ein Blick auf eine Epoche, in der Zweikämpfe noch eine Bedeutung hatten."
Haben nach Ihrer Einschätzung Zweikämpfe eine geringere Bedeutung? Ich bin ein Fan dieses Formates. Neben den WM-Kämpfen finden aber sehr wenige statt. Nakamura gegen Navara war kürzlich einer, es entstand aber (überraschend) wenig Spannung (3,5:0,5). Aber wenigstens richtet die Prager Schachgesellschaft regelmäßig solche Wettkämpfe aus. In letzter Zeit habe ich sonst nur Kramnik vs. Aronian oder Shirov vs. Laznicka (2012) in Erinnerung. Dann gab es noch ein paar Show-Matches.
Der Zweikampf ist ein sehr spannendes Format und ich frage mich, warum nicht mehr Veranstalter auf die Idee kommen, sowas auszurichten. Eigentlich sollte ein Zweikampf auch billiger sein (sofern keine WM) als ein Rundenturnier. Und Aufmerksamkeit sollte es doch auch geben, wenn man die richtige Paarung findet.
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