Es ist Sonntag, und wir haben Zeit zum Lesen, Schlafen, Marathonlaufen und Eis kratzen. Auch Schach kommt nicht zu kurz: gestern erst entschied Klaus Bischoff die Deutsche Blitzmeisterschaft (5 Minuten Bedenkzeit pro Partie) in Korbach für sich, noch vor Ilja Schneider, Matthias Dann und unseren beiden treuen Lesern Falko Meyer und Holger Hebbinghaus - Chapeau, und Glückwunsch aus der Redaktion! Und schon heute macht die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS) ihren Lesern eine besondere Freude mit einem fast ganzseitigen Bericht über Magnus Carlsen, den alten Norweger.
Im Sportteil der FAS porträtiert Stefan Löffler, Blogger der Herzen hier auf Schachwelt.de, den sympathischen Großmeister, der ab dem kommenden Freitag einer der acht Teilnehmer des Kandidatenfinales in London sein wird.
Es gibt tolle Fotos, und was soll man sagen - cool sieht er aus, der Magnus! Erzählt wird aus seiner (Carlsens, nicht Löfflers!) Jugend mit den Donald Duck-Heften beim Schachturnier, von starken Nerven, und der interessanten Theorie, dass der Erfolg in einer Schachpartie nicht schon in der Eröffnung gesucht werden muss, sondern auch erst später erarbeitet werden kann. (Das beweisen ja auch die inspirierten Forschungen Stefan Bückers, der mit dem Geier und dem Habichd schon vor vielen Jahren von Nordwalde aus neues Leben in die ersten Züge der Partie hauchte).
Na, das waren noch Zeiten damals, in den Achtzigern:
mit richtigen Bücher, und man durfte auch noch den GEIER spielen!
Kompliment darum an die Frankfurter Allgemeine, die dem Schachsport heute einen gebührlichen Platz einräumt. Auch die Süddeutsche Zeitung und die ZEIT haben die 64 Felder gerne im Blick und berichten ebenso wie so manch´ andere Zeitung regelmäßig in der gedruckten Ausgabe. Wir Schachspieler freuen uns immer darüber!
Schach ist schön, wenn man kann, sagt eine alte Volksweisheit, und niemand kann es heute scheinbar so gut wie Magnus Carlsen (oder natürlich auch Klaus Bischoff, wenn es um Blitzschach geht). Nach Stefans Artikel heute fange ich langsam an, mich auf das Turnier in London zu freuen!
PS! À propos Schach, und à propos Zeitungen: der Londoner Guardian hat heute in seiner Online-Ausgabe ebenfalls ein ausführliches Porträt von Magnus Carlsen.
http://www.guardian.co.uk/sport/2013/mar/10/chess-magnus-carlsen-world-title
Für alle, die (so wie ich) noch nicht genau wissen, wer am Londoner Kandidatenfinale überhaupt teilnimmt, hier noch ein Rätsel.
Acht Spieler nehmen teil - welche drei der folgenden sind also nicht dabei? (Die Lösung steht im Guardian-Artikel.)
Magnus Carlsen (!),Hikaru Nakamura, Vladimir Kramnik, Levon Aronian, Vassily Ivanchuk, Viswanathan Anand, Peter Svidler, Anish Giri, Alexander Grischuk, Teimour Radjabov?
Kommentare
Falls Du mit Marathonlauf mich gemeint hast, ich begnüge mich mit der halben Strecke - zuletzt gestern (Samstag) bei 2 Grad plus, Nieselregen und schneidend kaltem Wind. Diesmal hatte ich nicht die Ausrede dass ich bei einem Schach-Mannschaftskampf unersetzbar bin ... .
Was das Rätsel betrifft nur ein kleiner Tipp: Anand ist bereits (mindestens) für das übernächste Kandidatenturnier qualifiziert.
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