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The Empire strikes back

Der Quality-Chess Verlag musste in letzter Zeit hier einiges an Prügel einstecken. Doch genauso wie das Imperium bei Krieg der Sterne nach dem zerstörten Todesstern fighteten sie sich zurück und legten das nachfolgend zu besprechende Buch vor.

 

 

Boris Awruch
The Classical Slav
Grandmaster Repertoire 17
429 Seiten, kartoniert, 1. Auflage 2014.

 

Erhältlich bei Schach Niggemann (http://www.schachversand.de/)

 

Diesmal brauchte GM Avrukh genau 34 Kapitel und 429 Seiten um ein Schwarzrepertoire anhand von Slawisch vorzulegen. Dabei geht es aber nicht nur um die Hauptvarianten wie 1.d4 d5 2.c4 c6 3.Sc3 Sf6 4.e3 sondern auch um frühe Abweichungen von Weiß. Avrukh hat mit seinem neuesten Buch gleichzeitig ein Repertoirewerk als auch einen guten Überblick über Slawisch vorgelegt. Das er dabei die neueste Theorie wie auch vergleichbare Literatur zu Rate gezogen hat ist eigentlich selbstverständlich. Wie bei den bereits zuvor erschienenen Bänden sind die Analysen augenscheinlich sehr sorgfältig angefertigt worden. Viele ungespielte Neuerungen und Ideen sind genauso im Buch vertreten wie über den Haufen geworfene Bewertungen. Dabei macht Avrukh vor sich selbst auch nicht halt! Eine seiner Hauptvarianten aus Band 1 (1.d4) verbessert er hier zugunsten von Schwarz und revidiert also seine Meinung. Soviel zum Thema „ein Repertoire für ein ganzes Leben“. Das hinterlässt bei mir einen etwas faden Beigeschmack. Besitzer und Käufer der ersten Bände werden mit der Aussage vertröstet, der Autor habe sich die Sache etwas genauer angesehen und „erkannt, dass Schwarz gute Ausgleichschancen besitzt“. Das ist auch in Ordnung aber die Schachverlage sollten Eröffnungsbücher nicht immer anpreisen als seien es, in Fels gehauene, absolute Wahrheiten.

Das Buch selbst ist natürlich völlig in Ordnung. Topanalysen und viele neue Ideen machen aus dem Werk einen Repertoireratgeber der Extraklasse. The Empire strikes back!

 

Das Rezensionsexemplar wurde freundlicherweise von Schach Niggemann überlassen.

 

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