Auch die Studie des Monats geht in seine erste Runde. Ich habe mir vorgenommen, partienahe und weniger partienahe Studie hier in ausgewogener Häufigkeit zu bringen und bin gespannt, welche Studien hier gut ankommen. Auf gehts!
Einmal im Jahr findet die Problemlöseweltmeisterschaft statt, meines Wissens dieses Jahr in Kobe /Japan. Am Rande dieser Veranstaltung tagen auch die Funktionäre des Problemschachweltverbandes WFCC. Dort gibt es auch ein "endgame study committee". Dieses hat bei der WM 2011 in Italien die Studie des Jahres 2010 gewählt und schreibt dazu:
"[...]the endgame study committee selected the following study from 2010 as the best one for promoting endgame studies to a general chess public."
Ein Werbestück also. Das gekürte Stück stammt u.a. vom deutschen Studienkomponisten Siegfried Hornecker, der sehr streng mit seinen eigenen Stücken ins Gericht geht. Und so fand er einen Vorgänger zur Studie des Jahres 2010 und diesen möchte ich hier vorstellen (die Studie des Jahres gibt es hier zu sehen - sollte man nicht anklicken, wenn man untere Studie lösen möchte):
Weiß hat die Wahl, wie er in das Bauernendspiel einlenken möchte. Was ist der richtige Weg, um den vollen Punkt einzufahren? Die Studie stammt von einer französischen Schachwebsite und ist nach meinen Erkenntnissen von Iglesias. Lösungsideen gerne als Kommentar.
Kommentare
In Studien gewinnen ja meistens die unerwarteten Eröffnungszüge, damit die Überraschung groß ist.
Darum tippe ich auf 1.Kc1 oder 1.g5-g6. (ohne es genauer begründen zu können)
Es geht hier nicht um einen besonders ausgefallenen Schlüsselzug, sondern um Endspiele, die sich sehr ähnlich sehen, aber nur eines ist tatsächlich gewonnen.
Die ersten Züge sind wohl klar: 1.Kc2 Lxc3 2.Kxc3 f5 3.gxf6 gxf6; und nun muss sich Weiß zwischen 4.a4 und 4.Kxc4 entscheiden ... (Gegen 4.a4 spricht die Tatsache, dass eine gute Studie eine eindeutige Lösung hat und man diese Stellung auch über die Zugumstellung 1.a4 f5 2.gxf6 gxf6 3.Kc2 Lxc3 4.Kxc3 hätte erreichen können.)
Um zu verstehen, was der Gag dieser Studie ist, muss man mindestens einen weiteren ersten weißen Zug in Betracht ziehen.
"(Gegen 4.a4 spricht die Tatsache, dass eine gute Studie eine eindeutige Lösung hat und man diese Stellung auch über die Zugumstellung 1.a4 f5 2.gxf6 gxf6 3.Kc2 Lxc3 4.Kxc3 hätte erreichen können.)"
Bei im Internet veröffentlichten Studien sollte man sich darauf nicht unbedingt verlassen. Und später in der Partie dann erst recht nicht.
Zudem sollte nunmehr klar sein, dass 4.,Kxc4 richtig ist. (Das verliert zwar scheinbar Zeit, aber der wK wird beweglich.) Wie gewinnt Weiß nach 4.-f5 oder 4.-Kg2?
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