Vor wenigen Tagen brach der SCHACHWELT-Blog das öffentliche Schweigen über den seit Monaten schwelenden Konflikt zwischen den Nationalspielern und dem Schachbund um das Honorar für die Schacholympiade. An diesem Freitag hat Nationalspieler Jan Gustafsson in Abstimmung mit DSB-Präsident von Weizsäcker auf der Seite des wichtigsten DSB-Sponsors Chessbase reagiert mit einem öffentlichen Aufruf um Sponsoren oder Spender.
"Es fehlen 20.000 Euro, um die Teilnahme der besten Auswahl an der diesjährigen Schacholympiade zu gewährleisten", schreibt der Hamburger. Bis 24.Juni, also eine Frist von nicht einmal ganz zwei Wochen, sollen Spendenwillige an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! schreiben.
Nach Informationen des SCHACHWELT-Blogs forderten Naiditsch, Meier, Fridman und Gustafsson bisher einen Aufschlag von 2000 Euro pro Kopf. Nun ist aber von zusätzlichen 20 000 Euro die Rede, was, selbst wenn der noch zu benennende fünfte Mann beteiligt wird, 4000 Euro Nachschlag pro Kopf bedeuten würde. Dass ein Teil des Geldes in einen zusätzlichen Trainer neben dem überforderten Bundestrainer investiert würde, kann man sich allenfalls zwischen den Zeilen dazu fantasieren. Oder würden wohlmöglich, falls sich tatsächlich Sponsoren finden, etwa Chessbase und der DSB ihren Anteil reduzieren?
20 000 Euro würden der Mannschaft den Kampf um die Medaillen ermöglichen, verspricht Gustafsson am Ende etwas vollmundig, wäre Deutschland doch auch in Bestbesetzung nicht unter den ersten zehn der Setzliste in Chanti-Mansisk. Immerhin hat Gusti damit den richtigen Gedanken gefunden, aber ihn nicht weitergesponnen: Eine Medaillenprämie würden viele unterstützen.
Ihr Blogger macht hier trotz seines wegen zu viel Schachjournalismus miserablen Einkommens den Anfang: Für Bronze wird er der Mannschaft 100 Euro, für Silber 250 Euro und für Gold 500 Euro überweisen, selbst wenn es dafür keine Spendenquittung gibt und der DSB und sein Sponsor diese beispielhafte Aktion totschweigen sollten.
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