Historische Tippspiele: Bundesliga 2019/2020
geschrieben von Olaf SteffensJetzt, wo die letzte Bundesliga-Saison in nur vier Monaten über die Bühne gegangen ist, können wir guten Gewissens auch über das große Schachwelt-Tippspiel 2019/2020 sprechen. Das gute Stück hatten wir nach dem Saisonende im Oktober 2021 noch gar nicht aufgelöst, und so geht es ja nicht!
Danke daher an einen bekannten Schachfreund aus dem früher südlichen, heute eher nördlichen Hamburger Umland, auf dessen Anregung wir uns auf die Suche machten nach dem mittlerweile wohl schon historischen Tippspiel aus vorpandemischen Zeiten. Tatsächlich konnten wir es bei Schürfarbeiten in den Katakomben des Veganen Redaktionssitzes nun glücklich wiederentdecken.
Viele hatten mitgetippt, und weil die Saison 2019/2020 tatsächlich ja erst 2021 endete, hat es sich leider auch etwas hingezogen mit unserer Auswertung. Und mit dem Preisen der fünf glorreichen, heldenhaften Sieger!
Nun aber soll das losgehen - ein Jahr für das Auswerten ist ja vielleicht auch genug.
Die fordernden Fragen lauteten wie folgt:
Frage 1) (zum Aufwärmen) Welche Mannschaft wird eigentlich Deutscher Meister?
Richtig war hier wie immer: der Hamburger SV! Die OSG Baden-Baden!
Die badische Schachschule prägt das deutsche Schach seit Jahren
Frage 2) Nach welchem Spieltag wird der neue Meister feststehen?
Korrekte Antwort: nach dem 14.Spieltag, also fast am Ende des Umlaufs erst. Bis dahin waren die Deizisauer Schwabenpfeile und der SV Hockenheim den Badenser Schwarzwaldjungs dicht auf den Fersen - dann aber gaben sie weitere Punkte ab und alles war vorbei.
Bayern schlug Baden-Baden in Runde 12 - das Rennen wurde nochmal spannend!
Frage 3) Wie viele Mannschaftspunkte holt der Meister 2019/ 2020 gegen seine vier direkten Verfolgerteams?
Richtig wäre gewesen: 8 Punkte - alles rund gelaufen gegen Deizisau, Hockenheim, Solingen und Viernheim
Frage 4) Schafft es Werder Bremen unter die ersten Fünf?
Ehrenhalber eigentlich die volle Sympathie-Punktzahl für ein JA, tatsächlich aber nur Punkte an die Tipper für ein strenges NEIN
Viel Grün-Weiß in Bremen
Frage 5) Auf wie viele Einsätze insgesamt kommen Levon Aronian (Baden-Baden), Jan-Krzysztof Duda (Hamburger SK), der deutsche Meister, Niclas Huschenbeth (Bavaria Munich) und Spartak Grigorian (SV Werder Bremen) ?
Aronian: kein Einsatz, Duda: kein Einsatz, Huschenbeth: 10 Partien, Spartak: 5 Partien - in Summe 15 Einsätze
Und was heißt das nun? Wer hat gewonnen? Wir nennen die Namen:
Unbestechliche Auswertung mit modernsten mathematischen Methoden
Platz 1: Ein Interview hier mit den Veganen Schachkatzen, incl. Farbfoto und einer vom Sieger kommentierten Partie
Dieser Preis geht an MiBu! (mit visionären 7 Punkte)
Geteilter Platz 2 - 3: Eine schöne (sehr sehr schöne) Tafel exklusive Bremer Stadtmusikanten-Schokolade oder zwei Eintrittskarten für ein Schachbundesliga-Heimspiel des SV Werder
Diese Preise gehen an ta und - räusper - mich selber (wenn das mal kein Zufall ist) - 6 Punkte, sehr passabel
Hallo ta - bitte bei mir melden, für Deinen Preis. Danke!
Geteilter Platz 4 - 5: Einbau des Gewinner-Namens in einer exklusiven Artikel-Überschrift (z.B. "Krennwurzn erneut Weltmeister!") oder eine alte CD aus meinen Beständen (Überraschung!)
Diese Preise gehen an Krennwurzn und Holger Hebbinghaus - 5 Punkte, ordentlich!
Wir gratulieren! Alle Gewinner werden in Kürze benachrichtigt. Eure Glückwünsche an die Sieger bitte im Kommentarbereich!
Wo bin ich hier? Was tu ich hier?
Keiner ist da und sagt es mir.
Ich hoffe nur, das ändert sich bald.
Dröhnt es aus dem Computer und die Krennwurzn ist ganz selig in die 80er Jahre entflohen und der Politiker, Burgschauspieler und Musiker Franz Morak referiert lautstark:
Wo ist der Chef dieser seltsamen Anstalt?
Wo ist der Chef dieser seltsamen Anstalt?
Die Krennwurzn will gerade gedanklich zur Frage „Wer ist eigentlich ÖSB …“ ansetzen, da schallt es noch lauter:
Äwigkneiper:
Hallo Krennwurzn, Äwigkneiper hier ...
Der Krennwurzn gefriert das Blut in den Adern … und bevor wir uns dem nun abermals nichtgegeben Interview widmen können, ist ein kleiner geschichtlicher Ausflug für jene Leser notwendig, die mit der Schachgeschichte Österreichs nicht so vertraut sind. Der Steirer Prof. Kurt Jungwirth (* 3. September 1929) war in der Zeit 1971-2017 Langzeitpräsident des Österreichischen Schachbundes und ist nun Ehrenpräsident.
2017 folgte ihm dann der Wiener Christian Hursky als Präsident nach, der bereits im Frühjahr 2021 von Christof Tschohl abgelöst wurde und aus gut informierten Kreisen hört man, dass dessen Amtszeit beim außerordentlichen Bundestag am 24. Juni 2022 auch schon wieder enden könnte.
Und dann gibt es noch den Quälgeist Äwigkneiper: der noch ungeborene Möchtegern ÖSB-Präsident mit der angestrebten 100jährigen Amtszeit mit dem die Krennwurzn so manchen Strauß in der Vergangenheit auszufechten hatte und von dem hier zu lesen war.
Krennwurzn:
Äh … Äwigkneiper wir haben uns doch 2013 im Bösen voneinander verabschiedet?
Äwigkneiper:
JA und jetzt bereuen Sie es bitterlich, dass Sie mich so mies und abfällig behandelt haben!!
Krennwurzn:
Äh …ja schon ein wenig …
Äwigkneiper:
Ein wenig ist mir viel zu wenig, Sie erdbehafte Wurze sollen leiden, leiden …
Krennwurzn:
Aber der Hursky war mir schon sympathisch und der hat …
Äwigkneiper:
Jaja - der hat Geld von der BSO gebracht – nur das interessiert Sie, Sie sind hochnotgeldgeil! Und dann durften Sie 2020 auch noch einen Artikel zu 100 Jahre ÖSB beisteuern – ich rotiere heute noch in meiner Samenzelle mit hochroter Lichtgeschwindigkeit.
Krennwurzn:
Aber das Honorar habe ich doch für Jugendarbeit gespendet.
Äwigkneiper:
Nur weil Sie öffentlich gut dastehen wollen, Sie geldgeiler Aufmerksamkeit heischender @#$%&!
Krennwurzn:
Das Schimpfwort wird der Zensur zum Opfer fallen müssen …
Äwigkneiper:
JA, Sie Opfer!! Und was kam nach Hursky? Oder besser gefragt: warum kam was bevor Hursky weg war?
Krennwurzn:
Da kam ein neuer, junger Präsident, der wohl wenig Zeit für das Amt eingeplant hatte.
Äwigkneiper:
Wechseln Sie nicht in den diplomatischen Dienst Krennwurzn! Ich sage es Ihnen klipp und klar heraus: in meiner Welt wurde der alte Präsident weggeputscht. Vorbei war es mit des Meeres und der Liebe Wogen, weggeschwemmt wurde er von einem Tsunami vom Bodensee bis zum Neusiedlersee der Wiener. Und richtig war es, denn nur ich bin befähigt den ÖSB in ewiges Glück zu führen.
Krennwurzn:
Sie glauben es gab eine Intrige gegen den Präsidenten und jetzt schon wieder eine Intrige? Österreich am Weg vom Musikantenstadl zum Intrigantenstadl?
Äwigkneiper:
Klaro, Klaro! Nur ich kann das Schach in lichte Höhen führen!!
Krennwurzn:
Aber Schachspieler und Funktionäre wären schon glücklich, wenn es einen Präsidenten gäbe, der die Länder und Veranstaltungen besucht und vielleicht ein paar Berichte über Vorhaben auf der Homepage und was sonst im Verband passiert. Einen kleinen Einblick und ein wenig Präsenz.
Äwigkneiper:
Nur ich bin omnipräsent!
Krennwurzn:
Und ungeboren ?
Äwigkneiper:
Lenken Sie nicht ab. Durch Ihre Ignoranz und Ablehnung des Ewigen ist es erst möglich, dass sich aus Unzufriedenen unserer DACH-Länder eine Gruppe gebildet hat, die glaubt sie können dem Schach etwas Gutes tun.
Krennwurzn:
Naja – ich würde sagen Unzufriedenheit führt zu Abspaltung das ist doch natürlich!
Äwigkneiper:
Natürlich ist, dass ein Präsident niemanden Rechenschaft schuldig ist, alles selbst entscheidet.
Krennwurzn:
Aber an die Satzung muss sich auch der Präsident halten?
Äwigkneiper:
Alle müssen sich an die Satzung halten – ALLE - nur ich, der hochlöbliche Äwigkneiper, als Präsident entscheide was satzungs- und gesetzeskonform ist und Ende der Diskussion!
Krennwurzn:
Aber Hallo! Aber diese Entscheidungen sollten doch wenigstens veröffentlicht werden?
Äwigkneiper:
So ein Blödsinn: Entscheidungen müssen gefällt werden und gehen niemanden etwas an! So führt man einen Verband – straff ohne Informationspflichten ohne Einmischung ohne Öffentlichkeit und vor allem ohne die üblichen Meckerer wie Sie!!
Krennwurzn:
Es ist doch nicht Meckern, wenn man sich um die finanzielle Zukunft des Schachs sorgt? Vor allem weil auch Gerüchte – wahr oder falsch – die Runde machen, dass es Ungereimtheiten geben sollte.
Äwigkneiper:
Geld, Geld und wieder Geld. Krennwurzn gibt es kein anderes Thema. Die finanzielle Gebarung wird geprüft und für in Ordnung befunden und das sollte für Groschenfuchser wie Sie allemal reichen.
Krennwurzn:
Aber man hört die Rechnungsprüfer sollten möglicherweise …
Äwigkneiper:
Papperlapapp – Sie können gar nichts hören, weil nichts gesagt wird, es kein Protokoll gibt, Sie fürchten ja Ihren eigenen Schatten. Sie sind eine jämmerliche feige Nuss, Krennwurzn!
Krennwurzn:
Diese Nichtinformationen stören ja auch so manch namhafte Funktionäre, wenn man der Gerüchteküche Glauben schenken darf.
Äwigkneiper:
Das können Sie sich schenken. Die Querulanten sind schnell wieder ruhig und friedlich, wenn man sie richtig ködert! Mit Macht, mit Macht und mit meiner Allmacht!! Und denken Sie an meine Worte: Wenn Wahlen etwas verändern würden, hätte ich sie schon längst verboten!
Die Türen versperrt, die Läden dicht,
Einen Weg nach draußen gibt es nicht.
Auf allen Schildern steht VORSICHT und HALT.
Dröhnt wieder Franz Morak aus den Lautsprechern.
Äwigkneiper:
Ja, ja dröhnen Sie sich nur weg! Es gibt nur eine Lösung und die bin ich als nächster Präsident und dann ist für mindestens 100 Jahre Ruhe!
Krennwurzn:
Sie werden also am 24. Juni kandidieren?
Äwigkneiper:
Ich kandidiere immer und zu jedem Zeitpunkt und diesen lege nur ich fest und verschiebe wie es mir beliebe! Jour fix ist für mich nix – ich bin immer nicht da oder auch nicht! Wenn man es so betrachtet, bin ich seit Anbeginn der Zeit schon Präsident des ÖSB – schon lange bevor es Österreich gab und werde es bleiben: für IMMER für IMMER für EWIG. Hoch lebe der Äwigkneiper!!
Krennwurzn:
Na dann gute Nacht Schach.
Die Wände sind weiß, die Böden sind blank,
Warum lieg ich hier, ich bin doch nicht krank?
Nur mein Gesicht sieht müd' aus und alt.
Wo ist der Chef?
Krennwurzn murmelt leise und verzweifelt in seinen Bart:
Wird der außerordentliche Bundestag wirklich abgehalten?
Wird der Termin halten, der noch gar nicht veröffentlicht ist?
Wird der Tag aus allen Kalendern der Welt verschwinden?
Werden wir am 24. Juni 2022 wirklich einen neuen ÖSB-Präsidenten haben?
Werden wir es jemals erfahren?
Schachreisen wird 25!
Fast 100 Reisen und Schachturniere liegen hinter uns –
Zeit, das Jubiläum gebührend zu begehen:
Passend zu unserer Jahreszahl verlosen wir
Schachreisengutscheine im Wert von 2.500 Euro!
Gewinnen Sie
2 x 500 Euro und 5 x 300 Euro
Die Teilnahme ist einfach: Beantworten Sie folgende Frage:
In welcher Metropole traut sich der Fußgänger auf dem folgenden Bild über die Straße?
Ein Klick auf das Bild zeigt eine vergrößerte Darstellung.
Tipp: Die Stadt ist Hauptstadt unseres Dezemberziels.
Schicken Sie eine Mail mit Ihrem Namen, Adressdaten sowie der Lösung an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Teilnahmebedingungen:
Teilnehmen kann jeder ab 18 Jahren. Die Gutscheine siind für Neubuchungen aller aktuell auf www.schachreisen.eu publizierten Reisen (soweit Plätze verfügbar) gültig und mindern den ausgeschriebenen Reisepreis entsprechend ihres Wertes. Bei Einlösung entstehen somit Kosten. Die Buchung muss spätestens 60 Tage vor Reisebeginn erfolgen. Liegt der Gruppenabschluss vor diesem Zeitpunkt, ist eine Teilnahme nur auf Anfrage möglich.
Haben Sie einen Gutschein gewonnen, jedoch keine passende Reise gefunden? Kein Problem: Gerne können Sie den Gutschein auf Neukunden übertragen!
Teilnahmeschluss ist der 15.05.2022.
Ihre Daten speichern wir einzig zur Abwicklung des Gewinnspiels. Die Gewinner werden am 16.05.2022 ermittelt und umgehend per Mail benachrichtigt. Gehen mehr richtige Einsendungen als Preise ein, entscheidet das Los. Die Bekanntgabe der Gewinner erfolgt im nächsten Newsletter.
Und nun viel Glück!
Jörg Hickl
Schachreisen | Lindenplatz 12 | 65510 Hünstetten
Tel.: 0049 6126 95 83 45
Internet: www.schachreisen.eu | E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
DSOL (2): Confidence Boost für Deizisau!
geschrieben von Olaf SteffensEine Woche voller Sturmtage liegt hinter uns, mit einem hoffentlich glücklichen, hoffentlich glimpflichen Ausgang für alle. Sind diese heftigen Unwetter am Ende nur ein weiterer Vorbote einer heraufziehenden Klimakatastrophe? Und was wird dann aus unserem landesweiten Ligabetrieb?
Zwar hat das zeitweilige Verschwinden der Deutschen Schach Online Liga in der vorletzten Woche zu Spekulationen Anlass gegeben – sieben Tage Schaffenspause, keine Ansetzungen, bis auf einzelne DSOL-Sichtungen über Brackwede (07.Februar) und Jena (10.Februar) ruhte der Spielbetrieb vollständig.
Noch ist nicht geklärt, wer hinter dem Verschwinden der DSOL steckte – Verfechter des chinesischen Schachs, Kölner Karnevalisten oder die geheimnisvolle Chessbase GmbH?
Zumindest war die Liga für eine ganze Woche abgetaucht, und ratlos und verlassen saß die Schachgemeinde vor ihren Endgeräten. Erst durch sachdienliche Hinweise aus dem Schachspieler-Milieu konnte die verlorengegangene Liga auf einer südhessischen Autobahnraststätte wieder aufgespürt werden.
Am letzten Montag nun ging die DSOL 2022 in eine neue Runde – und das im Auge eines europaweiten Sturmes. Doch gespielt wird immer, Ansetzung ist schließlich Ansetzung!
Das ewige Menschheitsrätsel "Wie werde ich besser im Schach" harrt weiterhin der Lösung - zum Glück. Jeder aber kann versuchen, den einen oder anderen Schritt zur Verbesserung zu machen - symbolisch Türen aufzustoßen zu neuen Erkenntnissen, und neuem, klügerem Verhalten am Schachbrett.
Es mag ein weiter Weg sein, bis es einen Effekt auf die in Rating gemessene Spielstärke hat. Doch what shall's - immerhin hat man seine Zeit mit dem Trainieren, mit dem Verfeinern des Schachs verbracht, und das ist es ja auch, was wir wollen.
Training tut not
Aber, wie soll man trainieren? Und was?
Weiteres Coaching bei den Veganen Schachkatzen von 1899
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Und – da ist sie wieder!
Young man, there's no need to feel down.
I said, young man, pick your chess off the ground.
I said, young man, 'cause you're in a new town
There's no need to be unhappy.
Young man, there's a place you can go.
I said, young man, when you're short on your ELO.
You can play there, and I'm sure you will find
Many ways to have a good time.
It's fun to play in the D.S.O.L.
It's fun to play in the D.S.O.L.
(Village People, D.S.O.L. - bekannter wurde die gecoverte Version mit dem Titel Y.M.C.A.)
Die weltweite Deutsche Schach Online Liga geht in ihre dritte Staffel und öffnet erneut ihre virtuellen Turnierräume.
Für alle darbenden SchachfreundInnen, die zur Zeit weder in der Liga noch im Vereinsheim ihrem Sporte frönen können, eine wunderbare Möglichkeit, ein Pflaster des Trostes – endlich wieder Turnierschach!
Wie läuft sie ab, so eine DSOL-Saison? Nach Spielstärke sortiert, gibt es zehn Ligen mit jeweils vier Staffeln, in denen jeder Club mit dem eigenen Vereinsvierer gegen Teams aus dem gesamten Bundesgebiet antritt.
Von jeweils acht Clubs in jeder Staffel qualifizieren sich am Ende zwei für das Viertelfinale. Dort ist es vorbei mit dem netten Gens Una Sumus!, denn von da an geht es weiter im strengen K.O.-System. Und raus bist Du!
So war das Viertelfinale im Vorjahr...
Spannung also, Qualifikation, Matt und Turmendspielpatzer? So halten wir das noch ein wenig aus ohne unsere handfesten Bretter und Figuren, und gehen schachspielend einem besseren Frühling entgegen – hoffentlich.
Wenn wir anschließend auch noch den Lebensraum des Orang-Utan retten könnten, und Wale, Schmetterlinge, Bienen, Elefanten, Regenwald … es wäre vieles gewonnen, und wir müssten uns – als Menschen – nicht mehr ganz so schlecht fühlen. Oder ganz durchdrehen.
Die letzten … ihrer Art (Ölbild von Emese Kazár)
Was bisher geschah – Kleine Geschichte der DSOL
Als im Mai 1343 die ersten Schachspieler über die Alpen nach Deutschland kletterten, trugen sie auch ein Reiseschach am Gürtel – es war der Anfang einer großen Schachtradition zwischen Ems und Elbsandsteingebirge.
„Von einem, der auszog, das Fianchetto zu lernen“ der Gebrüder Grimm, der bekannte „Auerbachs Schachkeller“ in Goethes Faust, oder „Ich war noch niemals beim New York Open“ von Udo Jürgens - wer kennt sie nicht, diese kulturellen Referenzen, tief eingebrannt in das kollektive Schachgedächtnis?
Weiter geht es bei den Veganen Schachkatzen von 1899
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Bremer Blitzen: Sorge Dich nicht - löse!
geschrieben von Olaf SteffensMit seinem Bestseller Sorge Dich nicht - löse! traf der Amerikaner Dale Pawnegie den Nerv der amerikanischen Schachgemeinde.
In den 1930ern verkaufte sich sein berühmtes Trainingswerk mehr als fünfzig Millionen Mal - und das bei einer Zahl von weltweit nur 82.000 aktiven SchachspielerInnen (inclusive Fern- und Räuberschach).
Doch so waren die Zeiten damals, anders als heute verkaufte sich alles, was nur irgendwie mit Schach zu tun hatte, wie geschnittenes Brot mit Erdbeermarmelade.
Schachthemen laufen eigentlich immer
Pawnegie trug für Die Kunst, zu einem von Einstellern und Rechenfehlern freien Schachleben zu finden Geschichten und Erlebnisse aus seiner schachtherapeutischen Praxis in Baltimore zusammen. Dort unterstützte er Meister und Clubspieler bei typischen Fragen des US-amerikanischen Liga- und Open- Betriebs:
- Wie gewinnt man Turmendspiele?
- Ist das Königsgambit wirklich noch eine geeignete Eröffnung für mich?
- Wurde das hypermoderne Schach schon erfunden, oder ist dafür noch Zeit?
- Warum übersehe ich so viele Züge, und sollte ich mehr Kaffee trinken?
Weitersorgen mit den Veganen Schachkatzen
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Blaubär Begins: Mein Tanz mit sieben Damen (2)
geschrieben von Olaf SteffensUps – beim ersten Teil dieses Artikels wurden wir vor Kurzem rüde unterbrochen – was sind das bloß für Katzen/ für Menschen in der Blog-Redaktion?
Aber nun gut, wir setzen fort! Und zwar hier …
Wird es ein Bauer bis zur Grundreihe schaffen, und wo sollen überhaupt die sieben Damen herkommen, die diesem Text ihren Titel gaben?
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Goodger, Martyn (2140) – Steffens, Olaf (2280) , Hastings 2002/2003 (4), 31.Dezember 2002
[Uwe,J]
53… e6-e5
Nur so kann Schwarz noch ins Spiel kommen. Wenn erst 53. … Kd6, brauchen die Bauern zu lange, um selbständig ins Ziel zu kommen. Weiß kann derweil a4 erobern und mit seinem König dann in die Mitte zurückkehren.
54. Kb4! Kd5 55. Kxa4 Kc4
Die Turbulenzen beginnen
Weiß muss nun Zeit verlieren, um den a-Bauern nach vorne zu bekommen. Eine beinharte Veränderung der Situation – muss Weiß nun schon um das Remis kämpfen? Mit wenigen Sekunden Rest- Bedenkzeit fand mein Gegner aber die beste Fortsetzung.
Weiter geht es bei den Veganen Schachkatzen von 1899 e.V.
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Blaubär Begins: Mein Tanz mit sieben Damen
geschrieben von Olaf SteffensSilvester 2002 – sechs Schachspieler aus Schleswig- Holstein betreten einen Turniersaal in Hastings, um für den letzten Abend des Jahres noch ein paar Punkte zu besorgen (versuchsweise).
In der hier vorgestellten Partie erscheint dabei nach wenigen Zügen der „Blaubär“ auf dem Brett (1.e4, b6 2. d4, La6!), der von allerdings unberufener Lübecker SV- Seite auch gerne mal als „Blauwal“ oder gar „Waschbär“ verunglimpft wird.
Das tiefe strategische Konzept dieser Eröffnung („Alles auf die weißen Felder!“) entspringt allerlei im Bremer Lagerhaus unter Blitzschach-Bedingungen durchgeführten Feldstudien. Es erfährt in dieser Partie einen beeindruckenden Höhepunkt und lässt den Vater des Bären in einem turbulenten Endspiel immerhin noch mit einem halben Punkt davonkommen …
Die Seebrücke von Hastings
Goodger, Martyn (2140) – Steffens, Olaf (2280) , Hastings 2002/2003 (4), 31.Dezember 2002
[Uwe,J]
1. e4 b6 2. d4 Ba6!?
Da ist er, der Blaubär auf a6. Das Ausrufezeichen stammt von mir, das Fragezeichen von Ralf Christ (Lübecker SV!), der das Treiben des Blaubären schon seit einiger Zeit kritisch verfolgt hat – und mir einen Tritt ans Schienbein versprach, sollte ich ihn in Hastings noch einmal spielen … gesunde Härte.
3. Bxa6
Nach 3.c4 kann … e5 folgen, mit der Idee 4.dxe5, Dh4! (dynamisch)
… Nxa6 4. Qe2 Qc8
Fazit: Schwarz hat den guten weißen Läufer (den „Tarrasch- Läufer“) abgetauscht und kann nun prinzipiell sorgenfrei in die Zukunft sehen. Das weiße Zentrum wird bald angenagt. (Hinweis: Alle Diagramme mit Dank an Chessbase Online.)
Einschätzung von Ralf jedoch: fünf Züge sind gespielt und Schwarz hat nur schlechte Felder für seine Figuren gefunden.
... Weiterforschen mit den Veganen Schachkatzen
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Euro 2011: Gustis Hidden Läufer-Champion
geschrieben von Olaf SteffensDeutschland ist Europameister, und wir freuen uns noch immer! Team Germany ging letztes Jahr als Außenseiter in das Turnier und gewann. Das macht mir Mut – vielleicht kann ja auch der HSV eines Tages noch einmal Deutscher Meister werden?!
Lange Zeit haben sich die Scheinwerfer der Teletext lesenden Öffentlichkeit nun schon auf die fünf neuen Europameister gerichtet, die im schönen Griechenland durch starke Eröffnungen, kraftvolle Züge und das kunstvolle Aushalten in heiklen Situationen sehr zu Recht alle anderen Mannschaften auf Distanz hielten. Chapeau!
Erstaunlich, ein wenig unheimlich und bislang recht wenig diskutiert ist dabei die enge Verbindung der Glorreichen Fünf mit der Hansestadt Bremen:
– Arkadij Naiditsch (spielte erst neulich Schach an der Weser – wie dieser Film beweist),
– Georg Meier (war früher mal ganz, ganz kurz bei Werder Bremen im Team),
– Daniel Fridman (ein Bremer im Herzen)
– Jan Gustafsson (wohnt in der Nähe von Bremen) und
– Rainer Buhmann (war bestimmt auch schon mal in der Stadt)
Auch Uwe Bönsch als Bundestrainer, Betreuer und/ oder Teamchef (vielleicht klärt es sich irgendwann mal auf) und Rustam Kazimdschanow, der Coach für die allerersten Partiezüge, hatten erheblichen Anteil am Erfolg.
Und das gilt ebenso natürlich auch für all jene, die in den neun Runden des Turniers am Bildschirm die Daumen gedrückt haben. (Man soll so etwas ja nicht unterschätzen – kein Scherz, vielleicht hilft es ja wirklich! So sagt es jedenfalls dieser Artikel.)
Das alles führte zu einem sagenhaften ersten Platz bei der EM. Wir können uns bei vielen bedanken. Doch vielleicht haben wir bisher noch nicht an alle gedacht?
Tatsächlich gibt es da jemanden, der in der kitzeligen letzten Runde gegen Armenien das letzte, das entscheidende Unentschieden rettete und somit die Meisterschaft für Deutschland entschied.
Die Rede ist von Jan Gustafsson – und von seinem phänomenalen Läufer. Vom weißfeldrigen Läufer auf c8, um genau zu sein – dem Man of the Match, der in Jan letzter Partie alle gefährlichen Situationen gekonnt zu meistern half. Wir sprechen es offen aus: ohne diesen Läufer wäre Deutschland wahrscheinlich nicht Erster geworden.
Das Remis ist gesichert – auf diesem historischen Photo direkt nach dem Titelgewinn sehen wir Jan Gustafsson, das Ergebnis der Partie und … den Man of the Match auf e4! (Photo: WhyChess)
Dieser Läufer war extra-wichtig. Doch leider scheut er die Öffentlichkeit und hält sich seit dem Titelgewinn bisher sehr im Hintergrund. Der schwarze Läufer c8 – ein typischer Hidden Champion.
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