
IST expandiert
Es ist verdächtig ruhig geworden um das IST AUSTRIA (Institut für sinnlose Turniere), obwohl es doch zahlreiche Erfolge wie die Turnierserie ohne Teilnehmer und das Turnier mit Diskriminierungsverdacht nach EU-Recht, eine Damenbundesliga mit zwei Brettern, usw. gab.
Nun aber ist der Krennwurzn zu Ohren gekommen, dass das IST nach Deutschland expandieren möchte und die längst aus gut bekannten Gründen in den Nullerjahren verworfen Idee einer Internetmeisterschaft mit dem DSB neu „aufleben“ zu lassen. Das erscheint zwar sehr verwunderlich, da sich von den Argumenten gegen eine solche in den letzten Jahren nichts geändert hat.
Deutsche Internetmeisterschaft (Quelle DSB-Homepage)
Der Antrag wurde von den Delegierten angenommen. So wird es ab dem kommenden Jahr ein Pilotprojekt "Deutsche Internetmeisterschaft" mit Vorrunden und einer Endrunde geben. Teilnahmeberechtigt sind Spieler mit einer Spielberechtigung des Deutschen Schachbundes, also DSB-Mitglieder (Punkt A-4 der DSB-Turnierordnung). Alle Turniere werden mit Blitzschachbedenkzeit online auf dem Server von ChessBase ausgetragen. Voraussetzung dafür ist eine für das Onlinespiel gültige Seriennummer von ChessBase. Hier der Antrag im Original (ohne die Änderungen vom Hauptausschuss)
Antrag Deutsche Internetmeisterschaft
Möglicherweise wurde aber der Krennwurzn hier am Rosenmontag oder für den Faschingsdienstag hinterlistig das Konzept einer Büttenrede des Präsidenten des Deutschen Schachbundes zugespielt, denn so richtig ernst nehmen kann man dieses Vorhaben außerhalb der närrischen Hochzeit kein realitätsbezogener Schachfreund ?
Internetschach ist zwar eine wunderbare Sache und wenn man ganz ehrlich zu sich selbst ist, dann wird man gar nicht so oft betrogen wie man gerne annimmt, um die eigenen Nichtleistungen schönzureden. Schenkt man den veröffentlichten Zahlen Glauben, so bewegt man sich im Promillebereich und erreicht das erste volle Prozent eher nicht. Die Serveranbieter haben gar nicht so schlechte Cheatingerkennungssoftware am Laufen und einfache Betrugsversuche lassen sich leicht erkennen und stellen somit kein essentielles Problem dar – zudem sind Internetelopunkte wertloser als gebrauchte Zahnstocher. Betrug macht einfach keinen Sinn.
Anders sieht die Sache allerdings aus, wenn es um Titel und/oder Preisgeld geht. Dann kann die Sache schnell interessant werden und auch hier werden die Primitivbetrüger wohl rasch und zuverlässig aufgedeckt – da habe ich keine technischen Sorgen.
Nur könnte es da juristisch schnell mal gefährlich für den Veranstalter werden und mit gefährlich ist natürlich auch teuer gemeint. Die bisherigen Erfahrungen mit Sportbetrügern im Schach sind ja, dass wenn der Weg zur staatlichen Gerichtsbarkeit eingeschlagen wurde, die Verbände und Veranstalter meist nicht den gewünschten Erfolg erzielen konnten und beträchtliche Prozess- und Nebenkosten selbst tragen mussten. Das liegt daran, dass viele schachinterne Regelungen nicht den strengen Anforderungen unseres Rechtsstaates entsprechen und das so mancher „Beweis“ durch widerrechtliche Eingriffe zustande gekommen sein könnte, denn nicht alles was Server auf unseren privaten Rechnern abfragen könnten ist auch rechtlich erlaubt. Fensterwechsel, Taskwechsel, Prozessorlast, welche Tasks laufen, usw… da kommt man leicht vom erlaubten Weg in den Treibsand der Unrechtmäßigkeit ab.
Lässt man das einfach mal locker außer Acht, so gibt es auch sachliche Einwände, den Betrüger müssen ja nicht immer so doof vorgehen, dass sie leicht aufzudecken sind. Kein vernünftiger Schachspieler wird die volle Stockfishpower verwenden und dann hoffen sich wie Houdini einst aus den Fesseln des klar ersichtlichen Betrugs befreien zu können. Klar so kann das nicht funktionieren – aber die Vorgehensweise der Cheatingerkennung ist ja keine Geheimwissenschaft, sondern eine statistische Methode die uns irgendwann sagt: Vorsicht da wird es sehr, sehr unwahrscheinlich!
Und da landen wir beim ersten Problem: wir müssen diesen Zeitpunkt festlegen und laufen damit in die Probleme der systembezogenenen Unschärfe: Die Schlagworte sind hierfür false positive und false negativ! Da lauert eine Gefahr, die wir seit Werner Heisenberg auch aus einem anderen Fachgebiet kennen – es ist nicht alles gleichzeitig berechenbar – auch wenn wir uns das gerne vorgaukelt – vor allem im Computerzeitalter und wir auf „big data“ praktisch blind vertrauen wollen. Will ich auf keinen Fall jemanden des Betrugs beschuldigen, so rutschen mir methodenbedingt Betrüger durch die Maschen des Systems und will ich alle Betrüger überführen, dann werde ich viele Nichtbetrüger zu Unrecht beschuldigen. Das ist alles schon lange bekannt und daher möchte ich die Leser nicht mehr weiter damit langweilen.
Denn wir landen schon beim nächsten Problem: jene Betrüger die die Cheatingerkennungsfähigkeiten in ihre betrügerischen Absichten einkalkulieren, bieten sich sehr gute Chancen. Bei meiner Recherche bin ich im dunklen Teil des Internets auf eine interessante Seite diesbezüglich gestoßen, dort wird einem vereinfacht gesagt angeboten, dass man „gute, aber nicht zu gute Turniere“ mit dieser Software spielen kann. Wie sollte man das verstehen? Nun der Krennwurzn gelang im Frühjahr 2017 genau so ein Turnier durch blankes Glück:
Unglaubliches Ergebnis der Krennwurzn
Also 1800er auf Startrang 30+ ein siebenründiges 20 Minuten Schnellschach OTB ungeschlagen zu überstehen, dass hätte ich mir niemals träumen lassen und doch ist es einmal mit viel Glück Wirklichkeit geworden. Fünf Punkte aus sieben Runden und nur einen Punkt hinter dem Turniersieg und das wirklich ohne unerlaubte Hilfsmittel – ich glaube es heute noch nicht wirklich. Nun in meinen Partien führte nicht eine illegale Software sondern reines Glück zum Erfolg – aber warum sollte eine Software dies nicht auch simulieren können? Jetzt kann man berechtigterweise fragen: wer wurde geschädigt, die Krennwurzn hat ja kein Preisgeld (es gab wohl keinen Kategoriepreis) und keinen Titel gewonnen. Das stimmt sehr wohl, aber der Gegner aus Runde 3 landete aufgrund der Zweitwertung punktegleich nur auf Rang 2. Das bedeutet im Umkehrschluss: potentiell unauffällige Betrüger könnten indirekt Einfluss auf das Endergebnis nehmen. Zumal sich ja mehr Betrüger in einem Feld verstecken können als Glückspilze. Sind das gute und faire Voraussetzungen für eine Meisterschaft?
Möchte die Krennwurzn Internetmeister werden, dann bräuchte sie natürlich massive Maschinenunterstützung und müsste damit ein zu hohes statistisches Entdeckungsrisiko auf sich nehmen. Also lassen wir das und lassen die mittelmäßigen Betrüger gute, aber nicht zu gute Turniere spielen und damit möglicherweise indirekten Einfluss auf den Ausgang nehmen und kommen wir zum Hauptproblem:
Möchte sich ein guter Spieler auf betrügerischer Weise einen Vorteil verschaffen, dann bräuchte dieser gar nicht so viel Unterstützung und wie sollte man diese dann erkennen und gerichtsfest nachweisen können? Ein sehr heißes Eisen – will das ein Verband wirklich angreifen?
Hätte beispielsweise Fabiano einen kleinen Mann im Ohr gehabt, der nur zweimal aktiv geworden wäre:
Opps Kg6 Blunder Lh4 und Sg1 gewinnt
Dh5 +2
Und wahrscheinlich hätten wir einen neuen Weltmeister gehabt und niemand wäre auch nur auf die Idee gekommen, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen sein könnte. Welche Cheatingerkennungssoftware hätte dies aufdecken können? Keine wenn man ehrlich zu sich selbst ist, denn die maßgeblichen Parameter hätten sich nicht signifikant geändert.
Natürlich sind die Methoden zur Cheatererkennung besser geworden, aber die Vorstellung, dass man jeglichen Betrug aufdecken könnte ist genauso utopisch wie im anderen Spitzensport auch. Dort wird mehr Geld und mehr Wissen investiert und auch dort schaffen es die meisten Dopingsünder locker durch die Kontrollen – wie uns immer wieder gezeigt wird.
Logischerweise können sich Nonames nicht die Titel und die Preise abholen, aber Nonames können Einfluss auf das Endergebnis nehmen und die starken Spieler könnten sich so manche kleine Hilfe nehmen.
Dann sind wir bei der letzten Gefahr angelangt, die man auch nicht außen vorlassen sollte: falsche Betrugsbeschuldigungen! In erster Lesung betrifft diese Gefahr nur die Stars und die sind Risiko ja gewohnt und müssen damit leben, aber angenehm sind solche Anschuldigungen für niemanden. Und was ist eigentlich mit jenen Hobbyspielern die durch Cheatingerkennungssoftware und nach Expertenmeinung ungerechtfertigterweise als Betrüger öffentlich bloßstellt werden könnten? Wer hilft glaubt diesen dann, dass sie wirklich sauber gespielt haben und nur das Glück der Krennwurzn hatten?
IST so ein Turnier das Risiko wert?
IST ein Verband bereit diese Risiken für sich und seine Spieler einzugehen?
Oder IST das es doch nur ein Narrenscherz??

Eye of the Tiger
Der Song von Survivor hämmert wie Rocky’s Schläge auf die Ohren der Krennwurzn – es ist Faschingsdienstag und aus panischer Angst vor einer Auferstehung von Äwigkneiper dröhnt sich die Krennwurzn mit lauter Musik weg. Wie von Geisterhand gezwungen greift die Krennwurzn zum Telefon – läuten konnte er es wegen der lauten Musik ohnehin nicht hören – und sieht wie zwei Tigeraugen zu ihm sagen: „Schau mir in die Augen Krennwurzn!“ „We..we..welcher Tiger?“ stottert die Krennwurzn.
„Der Tiger von Travemünde“ hörte die Krennwurzn und sofort blitzt der Travnicek Sager von Helmut Qualtinger „Spanien - die Stierkämpfe, a matte Sache, Simmering gegen Kapfenberg, das nenn ich Brutalität“ durch die Krennwurzn und erinnerte sich an die unheimliche Brutalität gegen einen Filztiger bei besagtem Turnier, dem vom Letztrundengegner der Blick auf das Schachbrett verwehrt wurde. Lächerlich dachte sich damals die Krennwurzn, ebenso wie auch das Argument, dass die Augen des Tigers als Kamera dienen könnten. Und jetzt blickt die Krennwurzn in die leibhaftigen Augen und führt das folgende nicht autorisierte und auch niemals geführte Faschingsdienstagsinterview mit dem „Tiger von Travemünde“!
Krennwurzn: Also gut – sie können also sehen und auch sprechen – was wollen Sie mir sagen?
Tiger: Ich möchte ... nun sagen wir mal so: mich quält das Gewissen!
Krennwurzn: Warum? So hoch sind die Telefonkosten aus Norddeutschland nach Österreich auch wieder nicht! Ist Ihr Herrchen nicht in das Telefonat eingeweiht?
Tiger: Klar weiß der nichts von uns – können wir uns ohne unsere beiden Herrchen von Tiger zu Krennwurzn unterhalten?
Krennwurzn: Klar und wenn Sie frischen Kren reißen und Ihnen dann die Augen tränen, dann sind Sie der erste lebende Filztiger auf Erden – ein irdisches Alien sozusagen.
Tiger: Woooaaahh – frisch gerissener Kren ist ja wirklich furchtbar in den Augen!
Krennwurzn: Gut, dann kommen wir zur Sache – was wollen Sie mir sagen?
Tiger: Ich manipuliere Schachpartien!
Krennwurzn: Ich dachte der Chess Tiger wurde nicht mehr weiterentwickelt?
Tiger: Nun ich bin leistungsmäßig sowieso entfesselt und bediene mich lieber beim Zauberer Houdini!
Krennwurzn: Da wünsche ich viel Glück – FIRST CHOICE HOOOUDINI höre ich da schon einen anderen Tiger kreischen und vom Professor Kenneth W. Regan werden Sie dann wissenschaftlich statistisch schonungslos aufgedeckt!
Tiger: Ich zittere schon am ganzen Leib – aber HALLO! Ich bin doch kein Anfänger und Brutalocheater der nur die Züge des Computers übermittelt!
Krennwurzn: Klar – erstes Problem: Übermittlung der Züge – wie soll denn das klappen? Die Spieler werden schon bald einer Leibesvisitation und elektronischen Detektion unterzogen werden und dann ist schon „finito“ mit Tigern!
Tiger: Am Menschen werden Sie und auch andere gar nichts finden und in mir auch nicht - außer natürlich qualitativ hochwertigen, mit liebe handgefertigten Filz!
Krennwurzn: Super und wie funktioniert das dann?
Tiger: Es ist doch bekannt, dass Naturforscher Tiger aufgrund der Fellzeichnung unterscheiden können – das sollte sogar eine Krennwurzn wissen!
Krennwurzn: Ja das ist mir bekannt, aber ...
Tiger: Acht verschiedene Tiger sollten sogar Sie als Krennwurzn sich merken können – oder? Probieren wir es doch einfach aus!
Krennwurzn: 1. e4 und 37. Tad1+ ..... Fantastisch!!! Wahnsinn!!!
Krennwurzn: www...wie funktioniert das?? Sie sind doch nur ein Tiger – ein Filztiger? Mich laust der Affe!!
Tiger: Ja, ja für die Krennwurzn ist alles Leben Chemie - aber schon vergessen was ein Lehrer vor vielen, vielen Jahren zu Ihnen gesagt hat: „man muss nicht logisch sondern biologisch denken!“
Krennwurzn: Daran kann ich mich noch erinnern – so ist das auch wieder nicht!
Tiger: Ja, ja wer in Griechenland Tintenfisch mit Pommes isst...
Krennwurzn: mit normalen Erdäpfel – äh Kartoffel hab‘ ich ihn gegessen und aus biologischem Anbau um ganz genau zu sein – Pommes sind nicht so meine Sache!
Tiger: Egal es geht nicht ums Gemüse – gegrillt verliert das Tier äußerst wichtige Eigenschaften...
Krennwurzn: Ah – ich verstehe, Sie können Ihr Fell wie ein Sepia ändern und damit ... aber das fällt doch auf und das kann doch jeder sehen!
Tiger: Erstens fällt das Offensichtliche nicht so auf, wenn man komplizierte Tricks erwartet und zweitens werfen Sie nochmals einen Blick auf die zwei Bilder oben!
Krennwurzn: Opps – ich hätte eigentlich nur die Fernschachnotation 5254 bzw 1141 sehen können und dürfen ... warum ... warum sagte ich 1. e4 und 37. Tad1+ ... ?? Das konnte ich ja gar nicht wissen?
Tiger: Egal wohin sich meine Augen auch richten mögen, ich nehme das Schachbrett auch ohne direkten Sichtkontakt war und könnte auch von Bremen aus in Travemünde wirken!
Krennwurzn: Wirklich?
Tiger: Genau und damit kommen wir zu meiner stärksten Waffe!
Krennwurzn: Die da wäre????
Tiger: Ich bin kein Brutalohoudinicheater – ich bin ein Gedankenmanipulator!!
Krennwurzn: Sie können meine Gedanken manipulieren?
Tiger: Nur schachlich – keine Angst - nur schachlich – das genügt mir schon!
Krennwurzn: Ah – verstehe! Wie ich bei meinem Herrchen vor ein paar Tagen auch! Was hat der getobt, als ich ihm mit Lxd4 einzügig eine Figur einstellen ließ!
Tiger: Genau so funktioniert es – nur ich manipuliere BEIDE nicht nur mein Herrchen - und damit können sich der Professor Regan und die anderen HFC’s (Houdini First Choice) brausen gehen. Nicht nur dass die HFC von heute die Nogos von morgen sind, nein ich heble alle statistischen Methoden einfach mit dem Zufall brutal aus!
Krennwurzn: Ah – jetzt verstehe ich! Genial! Sie haben unsere Schwachstelle erkannt – unsere Modelle haben Schwierigkeiten mit Einschnitten, Krisen, etc. weil sich diese nicht so einfach in mathematischen Formeln darstellen lassen.
Tiger: Richtig erkannt und jetzt erkläre ich Ihnen anhand der Partie aus der 6. Runde in Travemünde wie ich das gemacht habe!
Krennwurzn: Ich bin gespannt wie eine Armbrust! (Zittert vor Aufregung)
Tiger: 1. b4!!!!
Krennwurzn: Mich laust der Affe – das schockiert ja nicht einmal mich staatlich geprüften und zertifizierten Angsthasen!
Tiger: Genau richtig und das soll es auch, denn würden Sie Schach spielen können – äh – es verstehen können, dann wäre Ihnen eines klar: Ihr Gegner hat nun bereits einen halben Punkt freiwillig auf Ihr Konto überwiesen – die Frage ist nur mehr können Sie die Partie gewinnen – der von mir Ihnen letztlich zugedachte Verlust ist nun weit außerhalb Ihrer Vorstellungskraft!
Krennwurzn: Ach so .... hinterhältig ... gemein ... genial!
Tiger: 11. Sd4!!
Krennwurzn: Wäre da cxd5 nicht viel stärker?
Tiger: Klar du Houdinijünger – klar! Aber es würde zu sehr vereinfachen und das wollen wir – das will ICH nicht!!
Krennwurzn: Aber nach 11. Sd4? ist doch 11. ... Se5 sehr stark!
Tiger: Richtig, aber das Feld e5 wurde ja von unserem Springer vorher geschützt und bleibt im Kopf auch nach dem Wegzug noch eine Weile geschützt!
Krennwurzn: Tatsächlich 11. ... Tc8 – der Tiger zeigt seine Wirkung! Faszinierend würde Spock dazu sagen ...
Tiger: 15 . ... Te8
Krennwurzn: 15. ... Lb4 wäre sicherlich stärker!
Tiger: Logisch, aber nun hat sich die Blockade vom Springer auf den Le7 übertragen und das ist ganz, ganz wichtig nun!
Krennwurzn: Nun kam nach 16. Le2 Se5 17. Dg3 – Weiß ist am Ende – man(n) kann die Hände schütteln!
Tiger: Man kann die Hände über den Kopf zusammen schlagen aufgrund Ihrer Naivität und Unwissenheit – ja das kann man!
Krennwurzn: 17. ... Ld6 und aus die Maus! -3,50 sagt Houdini und vorbei ist der Zauber!!
Tiger: Ja – warihätti oder so ....
Tiger: Wie war das mit der Blockade und der Freigabe? Der Springer wurde freigegeben und der Läufer wird dadurch blockiert – Multitasking ist nicht so meine Sache! Und daher kam in der Partie: 17. ... Lb4
Krennwurzn: Aber der Läufer sollte doch blockiert sein!
Tiger: Nur vom Feld d6 sollte er sich fernhalten – das Feld b4 wäre – Betonung auf WÄRE - vorher stark gewesen, da darf er jetzt mit Verspätung hin, denn schon Michail Gorbatschow sagte: wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!
Krennwurzn: Genial ... super .... (mit weit geöffneten Mund)
Tiger: 19. ... d4 wieder dasselbe Motiv ein starker Zug einen Zug später ist meist ein schwerer Fehler!
Krennwurzn: Ich glaube das geht auf Botwinnik zurück!
Tiger: 22. ... Te7
Krennwurzn: Damit kenn ich mich aus – die Gier – eine Todsünde!!
Tiger: genau, aber 22. ... Dxe2 könnte auch schon verloren sein ...
Krennwurzn: 23. Sxe8 Txe8 24. Lxe5 Txe5 25. Txb4 mit einer Qualität für Weiß!
Tiger: 23. Se6!! Der Tiger hat zugeschlagen und ...
Krennwurzn: genau und das soll nicht auffallen – 23. Sa6 hätte man ja auch zur Verfügung!
Tiger: Der bringt nichts außer Kopfschmerzen – viel Rechenaufwand für nichts und ein riesiger Erklärungsbedarf noch dazu!
23. Se6 hingegen ist einfach, effizient und vor allem: einfach zu erklären – auch Ihnen, liebe Krennwurzn! Es droht ein simples Matt auf g7, das sollten sogar Sie sehen und es unterbricht die Verbindung Dame Turm und damit hängt der Se5 – gut das müssen Sie im Speziellen nicht sehen!
Krennwurzn: Danke für die Blumen!
Tiger: und nach 23. ... fxe6 24. Lxe5 hängt der Turm auf b8 und der Springer auf f6!
Krennwurzn: Das sehe ich und das kann ich mit 24. ... Tf8 beides lösen!!
Tiger: und wohin geht die Dame ohne Figurenverlust nach 25. Ld3!! – darf ich diese Frage stellen?
Krennwurzn: Opps das habe ich ...
Tiger: Genau - übersehen!!
Tiger: Und Txf5 mit Ausnutzung der Grundreihenschwäche hätte sogar eine noch so verwelkte Krennwurzn mit geschwollenen Hühneraugen gesehen!
Krennwurzn: Jetzt werden Sie nicht überheblich! Ich habe noch etwas frisch gerissenen Kren für Ihre Augen hier!
Tiger: Ok – sorry!
Krennwurzn: Und warum erzählen Sie das Alles mir?
Tiger: Weil ich ein Problem habe und Ihre Hilfe brauche?
Krennwurzn: Mein Hilfe – da kann Ihnen nicht mehr geholfen werden!
Tiger: Doch! Sie sind der weltbeste Experte im Finden von katastrophalen Zügen!
Ihr Lxd4 mit sofortigem Figurenverlust war einfach nur genial – wie kommt man auf solche Züge und wie bringen Sie Ihr Herrchen dazu diese tatsächlich zu spielen? Diese Frage lässt mich einfach nicht los? Wie gesagt ich manipuliere Schachpartien und das heißt ich beeinflusse BEIDE SEITEN – daher bin ich für Anticheatingsoftware und – algorithmen unentdeckbar! Wie man starkes Schach spielt, da kann ich Houdini & Co befragen, aber mir fehlt die Expertise wie man zielsicher schwache und sinnlose Züge findet!
Krennwurzn: Danke für das nichtgegebene Interview und Tschüss! Und hier ist noch was Weißes zum Einreiben der Augen – aber keine Sorge es ist keine Tigersalbe!
Aus dem Lautsprecher und von überall im Raum dröhnt es der armen Krennwurzn entgegen:
It's the eye of the tiger
It's the thrill of the fight
Rising up to the challenge of our rival
And the last known survivor
Stalks his prey in the night
And he's watching us all with the eye of the tiger
The eye of the tiger
The eye of the tiger
The eye of the tiger
The eye of the tiger
Sie haben bisher nur Bahnhof bzw. Hafen verstanden – kein Problem und keine Ursache bei Ihnen ist alles in Ordnung – es liegt an der Krennwurzn!
Aber die Geschichte hat einen wahren Hintergrund und den können Sie in der Zeitschrift Schach Heft 2/2014 auf Seite 30 „Von Schiffen und Tigern“ von GM Daniel Hausrath lesen. Mit freundlicher Genehmigung des Verlages dürfen wir Ihnen hier auch eine pdf-Version (4,3 MB) zum Lesen anbieten!
Außerdem wurde die Geschichte auch im Forum Schachfeld unter dem Titel "Plüschtiger am Brett" diskutiert - wobei mich der Tiger nochmals extra auf die Tatsache hingewiesen hat, dass er nicht ein Plüsch- sondern ein edler Filztiger ist und dies auch klargestellt haben möchte!
Leider wurde das Turnier von Travemünde zum 30. und letzten Male ausgetragen, wie Olaf schon vor Weihnachten bloggte.
So sah der Großmeister Daniel Hausrath die Partie zum Nachklicken:
So sah der Sieger Olaf Steffens die Partie zum Nachklicken:
Hier noch die Partien als PGN-Download
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