Finde den Fehler
Auch ich möchte den Blick an den Istanbuler Flughafen wagen. Dort werden viele hochklassige Partien gespielt, aber auch viele Fehler gemacht. Und gerade von letzteren kann man hervorragend lernen. Das hat auch schon John Nunn gemerkt und bietet in seinem empfehlenswerten Chess Puzzle Book ein ganzes Kapitel an, in dem man einen naheliegenden Zug finden soll, der aber fehlerhaft ist und in die Katastrofe (ja, so schreibt man das heutzutage) führt.
Eine ähnliche Reihe zum Thema "Finde den Fehler" habe ich auch auf meinem Blog laufen und immerhin wird dort hin und wieder hineingeschaut. Als ich dann heute die Partien in der Türkei überflog, habe ich ein Duell für die Leser herausgepickt, das besonders ergiebig im Sinne der Überschrift ist. Es handelt sich um die Begegnung zwischen Bosnien-Herzegovina und Tschechien.
Zunächst der Blick an Brett 2: David Navara - Emir Dizdarevic
Weiß steht hier vielleicht schon eine Spur komfortabler, aber die Partie ist noch weit von einer Entscheidung entfernt. Es sei denn, Schwarz kommt auf einen naheliegenden Gedanken, der jedoch scheitert. Welchen Fehler machte Schwarz hier?
Doch auch die Tschechen hatten Geschenke zu machen, nämlich gleich zwei Bretter weiter. Hier saßen sich Stocek und Kadric gegenüber.
Schwarz hatte gerade seinen b-Bauern vorgestoßen. Weiß hat zwar einen Bauern mehr, aber Schwarz steht durchaus aktiv und kann sich wohl im Zweifel irgendwann mal den e4 abholen. Von daher muss man den jetzt folgenden Springerzug mit Bedacht wählen. Vor allem darf er nicht nach...na, wohin denn nicht?
Antworten und Ideen wie immer als Kommentar. Der Mannschaftskampf endete gerechterweise mit 2:2 bei zwei Remisen an den anderen Brettern.
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