Grüner Schachspielen im Wiener Stilwerk
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Freitag, 12 August 2011 07:51

So grün war mein Saal

Hübsch, nicht? Auf der Turnierwebsite gibt es noch mehr Fotos dieses am Donnerstag in Wien zu Ende gegangenen Meisterturniers in einzigartig frischer, grüner Umgebung. Wenn man so etwas nur vorher schon zeigen könnte, wäre es vermutlich leichter, Spieler anzulocken. 24 wollte ich dabei haben. Ich hatte Riesenprobleme, wenigstens zwölf zusammenzubekommen.
 
Es war ein Teamturnier (Ergebnisseite) und wurde von "Favoriten" (nicht wirklich nach dem gleichnamigen Wiener Bezirk sondern aufgrund des höchsten Elodurchschnitts) mit Aco Alvir, Aljoscha Feuerstack und Julian Jorczik gewonnen. Gleich drei titelsichernde IM-Normen wurden erfüllt und zwar durch Georg Fröwis (21 Jahre, Wien), Julian Jorczik (18, München) und Aljoscha Feuerstack (22, Hamburg). Die drei Normerfüller hatten ihre geforderten plus drei frühzeitig (Fröwis nach drei Runden, Jorczik nach fünf und Feuerstack nach sechs) beisammen und remisierten anschließend durch. Remiskönig mit sieben Punkteteilungen wurde, soweit ich weiß: erstmals, ich, was mir eigentlich nur deshalb etwas peinlich ist, weil man ja sonst nicht unter solchen Bedingungen spielen darf, wobei ich andererseits zu meiner Entschuldigung vorbringe, dass Spielen nach dem Einkaufen, Aufräumen, Abwaschen, Turnierseite aktualisieren... ja nur meine zweite Aufgabe war. Insgesamt blieb die Remisquote des Turniers aber unter fünfzig Prozent, und ein Spieler, Lars Ootes aus Amersfoort, remisierte überhaupt nicht, sondern gewann fünfmal (einmal mehr wäre ebenfalls eine IM-Norm gewesen) und verlor viermal. Das verdiente einen Spezialpreis.  
 
In der ersten Julihälfte 2012 möchte ich in Wien wieder ein Mannschaftsturnier veranstalten. Viererteams mit je mindestens einem Großmeister sollen teilnehmen - ob durch Vereinszugehörigkeit, Nationalität oder Freundschaft verbunden. Geplant sind Scheveninger-System-Matche vom Viertelfinale bis zum Finale mit allen Platzierungsspielen, also zwölfrundig, womit sowohl GM- als auch IM-Normen möglich sind, aber niemand gegen seine Mitspieler anzutreten braucht. Die Ausschreibung soll noch dieses Jahr vorliegen. Interessenten können sich gerne schon jetzt bei mir melden: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Kramniks Sieg war zu erwarten, Fröwis´ nicht
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Sonntag, 31 Juli 2011 14:10

Von Dortmund nach Wien

Dortmund hat viel Kampfschach und einen überragenden Sieger Kramnik geboten. Was bleibt sonst? Nakamuras Formkrise, Meiers schmerzvolle, aber für sein Weiterkommen nützliche Lektionen, Naiditschs Abwesenheit, eine gegenüber früheren Jahren in schachlicher Sicht deutlich verbesserte Pressearbeit. Unterm Strich meine ich: eindeutig eine der besseren Auflagen der Schachtage aka Sparkassen-Chess-Meeting.
 
Meine Aufmerksamkeit gilt jetzt wieder dem österreichischen Schach. An diesem Sonntag endet die Staatsmeisterschaft mit einem verdienten Außenseitersieg. Georg Fröwis, ein 21jähriger Vorarlberger, profitierte freilich in der Schlussrunde davon, dass Favorit Shengelia in Zeitnot statt stellungsgerecht die Züge zu wiederholen (und sich mit einem geteilten ersten bis dritten Platz bei schlechtester Buchholz abgibt) die Brechstange auspackt und rasch eingeht, so dass er  sich um einen halben Punkt vom buchholzbesseren Andreas Diermair absetzen kann. Fröwis hat eine IM-Norm deutlich übererfüllt, auch Schachinger und Schwabeneder haben IM-Normen geschafft. Bereits ab Mittwoch geht der Staatsmeister seine nächste Norm an, bei einem von mir organisierten IM-Turnier im Stilwerk Wien. Bis 11. August täglich ab 14 Uhr. Zuschauer sind herzlich willkommen. Im Internet gibt es eine Turnierpräsenz und eine Ergebnisseite.