Kasparow auf Arte (2)
Vor einigen Wochen berichteten wir bereits über ARTEs Sendung mit Garry Kasparow und Peter Thiel. Nun möchten wir noch einmal auf das Ereignis heute hinweisen: Wie üblich erhält Schach Sendezeiten, die sind nicht unbedingt als menschenfreundlich zu bezeichnen sind:
Heute Nacht (bzw. morgen, dem 05.01.) um 00.15 Uhr ist noch fast zivil, die Wiederholungen hingegen am 06. und 12. Januar jeweils um 05.00 Uhr morgens regen nicht zu geselligem Fernsehkonsum mit Bier und Chips an.
Wohl dem, der einen Videorekorder (oder moderner Festplattenreceiver), sein eigen nennt.

Garry Kasparow auf ARTE
Garry Kasparow prägte meine aktive Turnierlaufbahn erheblich. Den für mich bedeutendsten Schachspieler konnte ich dabei persönlich kennenlernen - doch das ist lange her. Nach seinem offiziellen Rückzug vom Spitzenschach im Jahr 2005 wurde es ruhiger um ihn. In Erscheinung trat er vornehmlich durch sein Engagement in der russischen Politik.
Garry Kasparow und Peter Thiel im Schachclub, © avanti media / Fabian Meyer / Christopher Rowe
Hier die komplette Pressemeldung:
Durch die Nacht mit
Garry Kasparow und Peter Thiel
Ein Film von Hasko Baumann
Länge: 52 Minuten
Eine Produktion von Avanti Media für ZDF / ARTE
ARTE, 05.01.2010.2011, 00:13
Durch die Nacht mit…“ wagt sich in die Welt der Superhirne. Der größte Schachspieler aller Zeiten, Garry Kasparow (47), trifft in New York auf Peter Thiel (43), den milliardenschweren Businessguru der neuen Medien.
Als Schachspieler hat Garry Kasparow zahllose Rekorde gebrochen, aber auch politisch war er immer aktiv – insbesondere, seitdem er sich 2005 vom professionellen Schach zurückgezogen hat. Als scharfer Kritiker Putins wird er in den USA als Freiheitskämpfer gefeiert und ist Stammgast in politischen Fernsehsendungen. Sein Einsatz für Menschenrechte und Demokratie verbindet ihn mit dem gleich gesinnten Peter Thiel, der sich vor allem für Pressefreiheit stark macht. Thiel ist außerdem ebenfalls begeisterter und erfolgreicher Schachspieler. Als Investor oder Mitbegründer war er am Aufbau von zahlreichen Start-Ups beteiligt, die aus der Netzwelt heute nicht mehr wegzudenken sind, darunter PayPal, Facebook und LinkedIn. Kasparow und Thiel sind Teil einer Welt, die nur den wenigsten Menschen zugänglich ist. Bei Konferenzen und informellen
Zusammenkünften pflegen sie den Austausch mit einflussreichen Personen aus Politik, Wirtschaft, Medien, Adel, Forschung und Militär.
Die hochkarätige Begegnung beginnt im Robotics Lab der Columbia University. Kasparow und Thiel lassen sich die dort entwickelten Maschinen zeigen, beide interessieren sich für moderne Technologie, künstliche Intelligenz und deren Grenzen, die Kasparow bereits in seinen legendären Kämpfe gegen diverse Schachcomputer ausgelotet hat. Weiter geht es ins Empire State Building zur Human Rights Foundation, wo sie mit dem Gründer der Stiftung, Thor Halvorssen, diskutieren. Obwohl Menschenrechte für beide ein zentrales Anliegen sind, wäre ein Abend ohne Schach kaum vorstellbar. Sie schauen im historischen Marshall Chess Club vorbei, wo Peter Thiel gegen den Direktor Dr. Frank Brady antritt – eine Partie, die im Anschluß von Kasparow minutiös analysiert wird. Danach geht es zum Dinner in den elitären Norwood Club, der seine Türen sonst nur für Mitglieder öffnet. Ein ganz normaler Abend also für zwei Männer, die den Lauf der Welt mitgestalten. Und wer kann das schon von sich sagen?
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