Wie würde der große Lasker tippen?
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Tja! Und nun, liebe Freundinnen und Freunde, kommen wir zu unserer beliebten Rubrik ...

Das große Schach-Welt-Bundesliga Tippspiel 2017/ 2018  (in Farbe!)

Es ist wieder soweit – Schach-Welt fragt, die LeserInnen müssen antworten und gewinnen. In einer Woche rollt der Ball endlich wieder in der Schachbundesliga - doch wie wird das alles enden in der neuen Saison? Bitte schickt uns Eure wahren Saison-Vorhersagen bis zum Sonnabend/ Samstag, 21.Oktober, 13 Uhr (Bremen local time) zu.

Alle Informationen rund um die Liga und die neuesten Aufstellungen findet Ihr umfangreich und angenehm aufbereitet auf der großen Bundesliga-Webseite.

Die Fragen lauten wie folgt:

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a) Schach-Welt unterstützt Team Hofheim

Der SV 1920 Hofheim am Taunus, das Team unseres verehrten Chefredakteurs GM Jörg Hickl, ist im Frühling mit sofortiger Wirkung in die Bundesliga aufgestiegen. Welchen Platz wird der SV Hofheim am Ende belegen?

(3 Punkte für den richtigen Tabellenplatz. Wer sich um einen Rang irrt, bekommt trotzdem noch alle Punkte)

b) Ein neues Intensivderby in der Liga

Da hat Sven Noppes nicht gut aufgepasst - jedenfalls hat sein Baden-Badener Sponsor Grenke AG mit den SF Deizisau einen direkten Lokalrivalen in die Bundesliga gehievt. Wie konnte das passieren!? 

Also freuen wir uns auf ein kleines Derby zwischen Baden (Baden-Baden) und Württemberg-Schwabenland (SF Deizisau) - doch wie viele Brettpunkte wird Deizisau da holen? 

(Wieder 2 Punkte für die richtige Anzahl von Punkten - wer sich um einen halben Punkt irrt, bekommt trotzdem alle Punkte)

c) Wer wird Meister?

(0,25 Punkte für die richtige Vorhersage)

d) Welche vier Mannschaften werden die letzten Plätze belegen?

(1,5 Punkte je Team!) (Achtung ... es geht hier nicht um die Absteiger - das sind mitunter vier ganz andere Mannschaften!)

e) Welche Équipe holt am allermeisten Brettpunkte gegen Baden-Baden? (2 Punkte)

f) Und wer wird eigentlich Vizemeister?! (2,75 Punkte)

g) Wie viele der 20 möglichen Punkte wird der unangefochtene Schachwelt-Tippspiel-König Holger Hebbinghaus in diesem Tippspiel holen?

(2 Punkte für die richtige Prognose - aber nicht schummeln! Bei Abweichung um einen Punkt trotzdem volle Punktzahl)

 holger hebbinghaus

Don't mess with Holger Hebbinghaus - am Tippspiel-König kommt kaum jemand vorbei (Foto: Quickstep Chess)

h) Bonusfrage: Wer wird am häufigsten in der Liga aller Ligen spielen?

Ilja Schneider (SF Berlin),
Frank Zeller (Schwäbi' Hall),
Falco Meyer (Norderstedt),
Jörg Hickl (SV Schachwelt Hofheim)
oder
Vincent Keymer (SF Deizisau) ?

(2 Punkte)

(Gesamtpunktzahl: 20 Punkte)

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Für die höchsten Punktwerte bei diesen komplexen Fragen vergeben wir wertvolle und im deutschen Schach noch nie gesehene Preise:

1) Ein fabrikneuer Volkswagen Golf Eine schöne, aber nicht mehr komplett neue DVD "Public Enemies" mit Johnny Depp ("Basierend auf der wahren Geschichte von Amerikas berühmtesten Bankräuber - John Dillinger")

2) Eine sehr sehr feine Tafel der berühmten Bremer Stadtmusikanten-Schokolade von Hachez

3) Rum Ruhm und Ehre – wir kommentieren eine von Euch eingereichte Partie hier im Blog (so Ihr es denn wollt)

Bitte alle Prognosen ausschließlich im Kommentarbereich. Bei gleicher Punktzahl entscheidet Jörg Hickl (auch wenn das juristisch wohl nicht ganz einwandfrei ist).

Und nun viel Spaß - seid dabei und tippt mit!

bowie sichert sich den pokal

Lasset die Spieler zu mir kommen: Sven Noppes und Peter Heine Nielsen
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Donnerstag, 05 Oktober 2017 17:43

Baden-Baden: Meine Familie und ich

Die OSG Baden-Baden platziert ihren kleinen Bruder Deizisau in der ersten Liga

Und schon geht es wieder los – nur wenige Monate nach dem Ende der Vorsaison werden die Figuren wieder aufgestellt, und auf geht‘s an die Bundesliga-Bretter! Deutscher Meister und Titelverteidiger ist Solingen? (nein) Hockenheim? (nein) Norderstedt? (auch nein) – es ist wie schon oft und gerne gesehen die Leasingmacht aus dem Südwesten, die von der Grenke AG (früher: Grenke Leasing AG) gesponsorte OSG Baden Baden.

Der von Mannschaftskäpt‘n Sven Noppes gemanagte Liga-Dominator

                      Größte Erfolge: Deutscher Mannschaftsmeister 2006-2015, 2017 (10 Titel)
                      (Bundesliga-Webseite)

konnte bei der Endrunde 2016 in Berlin mit Fabiano Caruana, Maxime Vachier-Lagrave, Levon Aronian und Viswanathan Anand ungefähr vier der ersten Fünf der Weltrangliste aufstellen und den Vorjahresmeister SG Solingen barbarisch hoch mit 6,5 : 1,5 vom Tisch wirbeln.

Das aber war den Schwarzwäldern offenbar noch nicht genug, immer noch scheint in Baden-Baden die Angst neben der Schachuhr zu sitzen, und was tut man nicht alles, um einen theoretisch möglichen Abstieg zu vermeiden? Man engagiert zum Behufe der größtmöglichen Königssicherheit die Nummer Eins der Damen-Weltrangliste, Yifan Hou, und setzt sie an Brett … dreizehn (!).

luke adams
Nicht nur an den vorderen Brettern hat Baden-Baden starke Spieler (Werder aber auch!)

Gleichzeitig hat der deutsche Nationalspieler Georg Meier das Team verlassen und beim Aufsteiger SF Deizisau angeheuert. Das ist indes weder räumlich noch inhaltlich ein großer Schritt, denn Deizisau liegt nur runde 85,26 km von Baden-Baden entfernt, und auch Georg Meiers Ansprechpartner werden in etwa die selben sein wie bislang. Tatsächlich wird auch Deizisau vom oben bereits erwähnten Sven Noppes als Erstem Vorsitzenden geleitet und geführt, und – ein schöner Zufall – gleichfalls ist es die Grenke AG, die mit Wohlwollen den Schachsport auch in Deizisau fördert.

Ähnlich verhielt es sich mit Philipp Schlosser, der nach langjähriger Baden-Badener Dienstzeit in der vorletzten Saison in … (und Achtung!) Deizisau eine neue Heimat fand und als Spieler seines neuen Teams nun wieder in die erste Liga zurückgekehrt ist.

Und hatten wir es schon erwähnt? GM Andreas Heimann, Nachwuchskraft bei Baden-Baden II in Ober-und Zweiter und Erster Liga, verlässt den Verein! Obwohl, nur so halb, denn auch ihn zieht es zu engen Bekannten und Schachfreunden bei ... Deizisau. Alles ganz unkompliziert. Grenke, Baden-Baden, Deizisau – we are family!


Zwei Ämter, ein Gedanke?

Aktuell haben wir somit in der Bundesliga unseres Vertrauens die interessante Konstellation, dass zwei Vereine von mehr oder weniger den gleichen Menschen, Sponsoren und wenn es ganz schlecht läuft, auch Interessen geleitet sind. Grenke Leasing hat sich dabei schon seit Jahren hervorgetan durch umfangreiche, wohlwollende und auch selbstlose Förderung des Schachsports – unseren Dank dafür!

Unbehaglich wird es allein, wenn eine Firma als Hauptsponsor mehrerer Vereine auftritt, und somit erheblichen Einfluss nehmen kann – ganz abgesehen davon, dass irgendwie ja auch noch das Personal identisch ist. Stellen wir uns Kalle Rummenigge als Geschäftsführer des FC Bayern München vor, der parallel dazu eine weitere Tätigkeit als Manager des Sportclub Freiburg innehat, und beide Clubs werden großzügig gesponsort von der Telekom – wir würden unseren Augen nicht trauen. Im Schach aber, da scheint das noch zu gehen.

Und sicher, auch die Fußball-Bundesliga hat ihre Sponsoren wie zum Beispiel Volkswagen, die in einer ganzen Reihe von Vereinen Fahrzeuge stellen, Werbung schalten, Ausstattung bereitstellen – doch zum Einen tritt VW hier jeweils nicht als alleiniger Sponsor und bei den meisten nicht als Hauptsponsor auf. Und selbst diese recht breite Streuung des Sponsorengeldes durch den Fahrzeug-Konzern wird auf der Ebene des europäischen Fußballs kritisch gesehen:

„Dennoch wird kritisch beäugt, dass VW an mehreren Vereinen Anteile hat. Keine natürliche oder juristische Person dürfe „Kontrolle über oder Einfluss auf mehr als einen an einem Uefa-Klubwettbewerb teilnehmenden Verein haben“, heißt es im Reglement.“

(Lars Wallrodt, Lutz Wöckener, Die problematische VW-Macht im deutschen Fußball (Die Welt, 19.05.2015))

Alles für die große Sache – sammeln Sven Noppes und die Grenke AG am Ende Bundesliga-Vereine wie andere Menschen Briefmarken? Hören wir, was er selbst dazu sagt:

"Vor zwei Jahren gab es von Seiten der GRENKE AG die Idee, eine zweite Bundesligamannschaft zu sponsern. In diesem Team sollten besonders deutsche Nachwuchskräfte Spielmöglichkeiten erhalten. Die OSG Baden-Baden hat in der Vergangenheit verschiedenen jungen deutschen Spielern Angebote unterbreitet, kam aber selten zum Zuge. Die Kandidaten hatten jeweils Angebote, an höheren Brettern in der Liga zu spielen. In einem Topteam wie dem der OSG war eigentlich immer nur das siebte oder achte Brett denkbar. [Anm. der Red.: Eine sehr traurige Geschichte, aber so ähnlich ist es ja auch für Yifan Hou.]

Die GRENKE AG möchte mit ihrem Sponsoring um den Titel spielen, aber auch das deutsche Spitzenschach fördem und im Idealfall einen deutschen Spieler bis Elo 2750+ begleiten [Anm: Und das alles scheint bei Baden-Baden nicht möglich zu sein?]. Als man sich für die SF Deizisau als Partner entschied, war das Ziel eines schnellstmöglichen Aufstieges in die erste Liga klar definiert."

Aus: Zeitschrift Schach 7/17, Interview mit Sven Noppes

 Faroe stamp 182 football
Für alle Sammler zum Einstieg: eine sehr schöne Fußball-Briefmarke von den Faroer Inseln (Artist:Olivur við Neyst)

Es sieht so aus, als wenn hier ein völlig neues und – Kompliment dafür – innovatives Geschäftsmodell entstanden wäre. Unter dem Mantel der Jugendförderung saugt Baden-Baden offenbar die Vereine leer und platziert fremde Talente in das sehr starke Bundesliga-Bruderteam Deizisau (= Baden-Baden II). Und wenn es eines Tages mal soweit ist, schiebt man die jungen Aspiranten alsbald eine Station weiter, befördert sie vereinsintern von Baden II zu Baden I und hat es dann nicht mehr so schwer, die jungen Leute wirklich in den Verein zu bekommen. Die Bindung wird ja schon lange vorher aufgebaut, mit dem Gang zu Deizisau, dem Badener „Farmteam“ (Till Schelz-Brandenburg in Schach 7/17).

Sollte es dort aber nichts werden mit dem ganz großen Schach, wandern sie eben wieder zurück zur …. man ahnt es bereits, Schachfarm Deizisau, so wie es Philipp Schlosser, Georg Meier und Andreas Heimann bereits ganz unbürokratisch getan haben. Bei Deizisau steht zwar nicht Baden-Baden drauf, doch immerhin ist Baden-Baden drin.

Blättern wir dazu kurz durch die Esslinger Zeitung vom 12.August 2017:

"Noppes konnte Vincent und seine Eltern überzeugen, in Zukunft für Deizisau zu spielen. Warum für den Aufsteigerund nicht gleich für die Weltauswahl in Baden-Baden? Noppes hat eine Vision. Als Gegenstück zu der mit internationalen Großmeistern gespickten Mannschaft von Baden-Baden will er ein Team der Zukunft aufbauen, in dem sich aufstrebende Talente weiter entwickeln und früher oder später selber eine führende Rolle in der Bundesliga spielen können.

Deshalb hat er neben Keymer den Deizisauer Kader mit Matthias Blübaum von Werder Bremen(5. der u-20-Weltrangliste), Andreas Heimann und Georg Meier (beide bisher Baden-Baden) verpflichtet. Sie werden vom Können der vielen Großmeister in der Mannschaft profitieren. Zu ihnen zählen der am höchsten eingestufte Russe Alexander Grischuk(Elo 2754), dreimaliger Weltmeister im Blitzschach, die ehemaligen Vize-Weltmeister Peter Leko aus Ungarn und Gata Kamsky (USA), sowie die Deutschen Rustam Dautov, Philipp Schlosser oder Alexander Graf,der in der Aufstiegssaison alle neun Partien gewonnen hat."

(Klaus Schlütter, Ein kleiner König für Deizisau (Esslinger Zeitung vom 12. August 2017))

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   Abendstimmung am Schwarzwaldrand (Foto: OSt)

Vorsicht beim Vereinsabend

Welcher Club wird der nächste sein im Grenke-Portfolio? Seien wir lieber vorsichtig, wenn Sven Noppes in Kürze beim Vereinsabend in Oldenburg, Cottbus, Nordwalde oder Bamberg vorbeischaut– sicher gibt es noch weitere Vereine, die kurzfristig in die höchste Spielklasse gedrückt werden könnten, ein netter Oberliga-Club aus Nord, Süd, Ost oder West, der ins Portfolio passt?

Und warum eigentlich nur das Fördern eines Jugendteams - wie wäre es denn mit einer reinen Frauen-Schachmannschaft in der Bundesliga, einem Seniorenteam, einem Achter allein mit Deutschen oder einen nur mit isländischen Großmeistern? Das wären dann schon sechs Teams, die unter der goldenen Grenke-Flagge die Bundesliga durchsegeln würden. Immerhin gäbe es auch dann noch immer weitere 10 Plätze, die von unabhängigen Mannschaften belegt würden. Aber auch das dann nur unter der Voraussetzung, dass noch genügend Spieler verfügbar sind, die noch nicht bei im Baden-Baden-Konglomerat unterschrieben haben.

Deizisau und Baden-Baden Seite an Seite in der Liga – in der Frauen-Bundesliga arbeiten sie sogar bereits seit vier Jahren mit diesem Modell, und mit gleichem Groß-Sponsor. Ich finde nicht, dass sich das richtig anfühlt. Für mich jedenfalls tut es das nicht.

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Der Weltmeister zu Gast im Weserstadion - Grenke Leasing machte es möglich (Foto: OSt)

Nun bin ich selber auch ein wenig, wie man so sagt, „involviert“ und als ein Vertreter der grün-weißen Bremer Mannschaft in der Bundesliga vermutlich befangen und parteiisch und voreingenommen. (Dieser Text stellt indes keine offizielle Werder-Meinung dar und ist rein persönlich.)

Und dennoch: was soll das? Wieso dürfen zwei Vereine in einer Liga so eng verbunden sein?

Wieso aber können dann nicht auch die Reservemannschaften anderer renommierter Erstligisten hinauf in die höchste Liga – auch die SF Berlin II, der Hamburger SK II, Werder II oder Solingen II, DJK Aachen II oder gar die OSG Baden-Baden II hätten sicher ihre Freude daran, einmal in der höchsten Spielklasse mitspielen zu dürfen, und ihren Nachwuchs mit einer zweiten Bundesliga-Mannschaft bei der Stange zu halten. Doch das erlauben die Statuten der Liga nicht, und zu Recht – alleine um bei jedem Spiel sicher sein zu können, dass bei jedem Mannschaftskampf freie und unabhängige Teams gegeneinander antreten.

Es klingt wie eine unglückliche und leicht irritierende Bundesliga-Konstellation. Selbst wenn man vor Ort arglos war und sich nichts Böses bei der nun vorliegenden Dopplung gedacht hat - was ist mit der Außenwirkung für die Bundesliga? Sollte es so bleiben - wie ernst kann sich die höchste Spielklasse des Landes dann noch nehmen?

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Baden-Baden und Deizisau (gens una sumus!) haben saisonübergreifend einen größeren Gesamtkader als jeder andere Verein der Liga, parken ihre Spieler im eng verbundenen Club, und wenn beide Mannschaften einmal direkt aufeinandertreffen, werden einige der Zuschauer zentrale Aufgaben in beiden beteiligten Vereinen haben. Für wen sollen sie bei Derbys die Daumen drücken? Eine eigenartige Verquickung - und stört es denn eigentlich niemanden bei Deizisau, dass der Vorsitzende Mannschaftsaufstellungen und andere Interna in einen anderen Verein weitertragen könnte - und umgekehrt?

Auf etwas robustere Art formuliert es in einem Leserbrief an Schach Till Schelz-Brandenburg, der frühere Leiter der Schachabteilung des SV Werder Bremen:

„Es war bei der Gründung der Schachbundesliga völlig unstrittig, dass zweite Mannschaften von Bundesliga-Vereinen nicht aufsteigen können, um den sportlichen Wert der Liga nicht nachhaltig zu beschädigen. Die SF Deizisau sind nichts weiter als die zweite Mannschaft des OSC Baden-Baden, nur halt mit anderem Namen. Es ist zu hoffen, dass die Tagung der Bundesliga-Vereine Deizisau die Lizenz verweigert, anderenfalls werden sich Mannschaften, für die sportliche Konkurrenz noch wichtig ist, ernsthaft überlegen müssen, ob die Teilnahme am Grenke-Zirkus dies noch gewährleistet.“

(Dr. Till Schelz- Brandenburg, Zeitschrift Schach 7/17)

Allgemeines Unbehagen vor Saisonbeginn, vielleicht. Aber vielleicht ergeben sich ja noch Wege, um diese Konstellation über kurz oder lang irgendwie verträglicher handzuhaben. Wer hätte das auch ahnen können, dass ein Bundesligist plötzlich seinen Bruder mitbringt zum Spielen?

So war es früher - kein Handy irritierte den Spielbetrieb
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Montag, 28 Januar 2013 17:45

Schachbund sperrt auch Falko Bindrich

Es hat ein wenig gedauert, doch nun hat der Schachbund entschieden. Falko Bindrich, Jung-Nationalspieler und Schach-Großmeister, wird für zwei Jahre gesperrt. Beim ersten Bundesliga-Wochenende im Oktober in Mülheim war der Eppinger unter Verdacht geraten, mit einem Schachprogramm auf seinem Handy/ Smartphone unerlaubte Hilfsmittel bei der Partieführung herangezogen zu haben.
Eine Durchsicht seines privaten Handys durch den Schiedsrichter allerdings, mit der die erhobenen Vorwürfe vielleicht noch hätten entkräftet werden können, hatte Bindrich vor Ort unter Hinweis auf den Datenschutz abgelehnt und dies auch in einer ausführlichen Stellungnahme hier im Blog begründet.


Das Präsidium des DSB hat nun (endlich und nach gründlicher Vorbereitung) einen Entschluss gefasst - immerhin liegt der Vorfall schon über drei Monate zurück. Bereits im November fühlte sich unser Kollege Krennwurzn ob der scheinbaren Regungslosigkeit des Verbandes schon ganz entfernt an Samuel Becketts Warten auf Godot erinnert.

Doch nun, und wer weiß, vielleicht nach allerlei zeitaufwendigen Gutachten und juristischen Absicherungen, liegt eine Entscheidung des DSB vor, gegen die Falko Bindrich allerdings noch Einspruch einlegen kann.

Für Bindrich bedeuten diese zwei Jahre Sperre eine relativ lange Zeit ohne Wettkampfschach. Ähnlich wie im Fall von Christoph Natsidis mögen manche diese Sperre dennoch als zu kurz geraten ansehen und ihr eine abschreckende Wirkung absprechen. Jedoch soll man bedenken, dass es im vorliegenden Fall keinen eindeutigen Beweis gibt für einen Betrug, denn ob Falko Bindrich nun wirklich gecheatet hat oder nicht, können wir nicht ermessen.
Zumindest im Nachhinein wäre er wohl besser beraten gewesen, sein Handy für eine Durchsuchung durch den Schiedsrichter zu öffnen. Das allerdings hätte für ihn nur dann Sinn gemacht, wenn auf dem Handy auch tatsächlich nichts Verdächtiges gewesen ist - und damit sind wir schon wieder im Reich der Spekulation.

bansem300Die klarste Linie und eine erste Abwehrmöglichkeit für Betrugsversuche ist vermutlich das Bad Harzburger Modell: kein Handy am Körper während der Partie, und bei Verstößen dagegen wird genullt. Es wird jedoch noch einige Zeit dauern, bis eine solche Regelung überall in Kraft getreten ist.

Hier der Entscheid des DSB im Wortlaut:

"In seiner Sitzung am 19.01.2013 in Kassel traf das Präsidium des Deutschen Schachbundes im „Fall Falko Bindrich“ folgende Entscheidung:

GM Falko Bindrich hat mit seinem Verhalten gegen Ziff. 5.3.4 der Turnierordnung des Schachbundesliga e.V. verstoßen und sich damit zugleich gem. § 55 Abs. 1 der DSB-Satzung einen schweren Verstoß gegen die Grundsätze des Deutschen Schachbundes zuschulden kommen lassen und so dem Ansehen des Bundes schweren Schaden zugefügt.

 Wegen dieses Verstoßes verhängt das Präsidium des DSB eine Funktions- und Spielsperre gem. § 55 Abs. 2 Nr. 4 und 5 der DSB-Satzung für die Dauer von 2 Jahren.

 Bei seiner Entscheidung hat das Präsidium insbesondere berücksichtigt, dass bereits das Beisichführen technischer Hilfsmittel untersagt ist. Ebenso wurde die nicht erfolgte und aus Sicht des Präsidiums zumutbare Mitwirkung bei der Sachverhaltsaufklärung in der Entscheidungsfindung - nach übereinstimmender Auffassung ist die Weigerung, sich einer zulässigen Kontrollmaßnahme zu unterziehen, dem Gebrauch eines unzulässigen Hilfsmittels gleichzusetzen - berücksichtigt.

 Zusätzlich zur Verhängung der Sanktion beantragt das Präsidium eine Befassung mit dem Sachverhalt durch die FIDE Ethics Commission.

 Gem. § 57 Abs. 3 der DSB–Satzung kann GM Falko Bindrich gegen die ausgesprochenen Sanktionen innerhalb von vier Wochen Einspruch einlegen.

 

Für das Präsidium des Deutschen Schachbundes

 Michael S. Langer/Stellv. Präsident"

 (Quelle: www.schachbund.de


Was halten Sie von der Entscheidung des Deutschen Schachbundes?

Über eine rege Beteiligung an unserer Umfrage in der linken Spalte der Website freuen wir uns.

 

Warten auf Godot
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Mittwoch, 28 November 2012 16:08

Warten auf Godot

Der Streitfall in der Bundesliga vom 21.10.2012 liegt schon über ein Monat zurück und ... - ja was und: naja was soll schon sein: Nichts! Oder fast nichts – der Protest vom 20.10.2012 wurde abgewiesen – das war aber fast allen interessierten Beobachtern auch mit laienhaften Regelkenntnissen irgendwie schnell klar: Schiedsrichtertatsachenentscheidungen sind im Sport zu akzeptieren.

Aber da war doch noch was am Sonntag? Die ganze Schachwelt war in Aufruhr, sogar internationale Medien haben darüber berichtet – eine aufgeheizte Stimmung und glühende Verfechter aller möglichen Extreme brachten Foren und Tastaturen zum Glühen! Nur der DSB und sein Präsident blieben nach einer mehrtägigen Schockstarre kühl und gaben ein Statement ab:

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Ein Hoch auf die Unschuldsvermutung und auf ein gerechtes Verfahren – aber dann? Nichts – da man bzw. niemand entscheidet, braucht auch niemand eine Stellungnahme abgeben – das ist die Lösung des gordischen Knotens!

Wer jetzt denkt, dass das nur die Vorgehensweise des DSB bei schwierigen Problemen im Umgang mit mutmaßlichen Sportbetrugsfällen ist, der irrt gewaltig. Beispielsweise wurde im WDR am vergangenen Montag in der Sendung SPORT INSIDE ein Bericht gesendet, in dem gesagt wurde, dass das IOC nur wenige eingefrorene Dopingproben der Olympiade 2004 kurz vor Ablauf der Sperrfrist von 8 Jahren hat testen lassen und das man u.a jene des zwei Jahre später wegen Doping gesperrten Olympiasiegers Justin Gatlin nicht nachgetestet hat. Oder die Sache mit den Dopingproben von Lance Armstrong und die Spenden an die UCI.

Wollen wir Sportbetrugsfälle überhaupt wirklich aufklären?

Denn scheinbar neigen Verbände eher dazu schwerwiegende Problem dem Vergessen zu überlassen als nach Lösungen zu suchen – die Zeit heilt ja alle Wunden? Aber da gab’s ja noch einen betroffenen Menschen? Wie hieß der noch mal? Egal – vergessen! Aber hat der nicht auch ein Recht auf eine Entscheidung? Egal – Hauptsache vergessen!

Estragon: Komm, wir gehen!
Wladimir: Wir können nicht.
Estragon: Warum nicht?
Wladimir: Wir warten auf Godot.
Estragon: Ah!

Und wie im absurden Theater : ist über die alte Sache Gras gewachsen und hat es ein Esel es wieder weggefressen, dann:

Estragon: Komm, wir gehen!
Wladimir: Wir können nicht.
Estragon: Warum nicht?
Wladimir: Wir warten auf Godot.
Estragon: Ah!

Falko Bindrich
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Donnerstag, 25 Oktober 2012 11:57

Stellungnahme Falko Bindrichs zum Betrugsvorwurf

Wo fängt es an, wo hört es auf?

Liebe Schachfreunde,

hiermit möchte ich eine Stellungnahme zu den Geschehnissen am 1. Bundesliga-Wochenende der Saison 2012/2013 in Mülheim geben.
Der Struktur halber und um den bei den Geschehnissen nicht anwesenden Lesern die Möglichkeit zu geben einen umfassenderen Überblick zu erhalten, werde ich chronologisch vorgehen.

Am Samstag zur 1. Runde spielten wir gegen Mülheim. Mülheim trat stark an, mit der beinahe besten Aufstellung 2-9, was für mich bedeutete gegen den russischen Großmeister Tregubov (2601) anzutreten. Gegen den ehemaligen Europameister hatte ich mich, neben 3 anderen Spielern Mülheims, vorbereitet. Obwohl ich seit einem Jahr aus beruflichen Gründen kein Turnier mehr gespielt habe, bin ich dennoch motiviert mein Bestes für die Mannschaft zu geben und mich professionell vorzubereiten. Die Partie lief wie geplant, ich hatte vor 3 Wochen in der höchsten Schweizer Liga, der Nationalliga A, gegen Großmeister Istratescu (2650) exakt dieselbe Variante auf dem Brett. Leider verwechselte ich dort die richtige Zugfolge und kam über ein Remis nicht hinaus. Bei der nachträglichen Analyse jener Partie erinnerte ich mich an die Partie Jobava-Kunin aus der österreichischen 1.Bundesliga, bei der ich anwesend war und in der Weiß erstaunlich mühelos gewann. Also wiederholte ich genau diese Partie bis etwa Zug 20, auch das Qualitätsopfer mit bxa5 war zuhause schon analysiert. Nach dem Erzielen des Vorteils spielte ich aber nicht optimal weiter, was jeder Schachfreund zuhause beim Nachspielen der Partie nachvollziehen kann. Dennoch fand ich eine gute Position nach der Zeitnotphase und konnte die Stellung weiter verstärken und die Partie entscheiden. Dadurch gewannen wir auch den Mannschaftskampf denkbar knapp mit 4,5 zu 3,5.
Nach dem Sieg gegen Pavel Tregubov, zögerte dieser mir die Hand zu geben und tat sehr beleidigt.

Am Sonntag spielten wir gegen Katernberg. Ich spielte gegen Sebastian Siebrecht. Nach einer Stunde war ich das 2. Mal auf Toilette (es war Sonntag morgen, ich denke es ist üblich dass man nach dem Frühstück auf Toilette geht?!) und dem nachzugehen, was man auf Toilette macht. Die Behauptung, dass ich aufstand während ich am Zug war um auf Toilette zu gehen, ist schlicht falsch. Dies können anwesende Zeugen beweisen. In meiner mehr als 15-jährigen Schachkarriere habe ich das noch nie getan. Wenn mein Gegner während ich auf dem WC bin einen Zug macht, bin ich ja logischerweise dann am Zug. Dies passiert bei jeder Schachpartie, es sei denn die Spieler bleiben die ganze Zeit am Brett sitzen. Außerdem war ich sicher nicht der einzige, der am Samstag innerhalb von 6 Stunden 4 Mal und am Sonntag 2 Mal innerhalb einer Stunde auf der Toilette war (ich bin 3 Mal aufgestanden, das erste Mal kurz nach Beginn der Partie auf Toilette, das zweite Mal um mir etwas zu trinken zu holen, und das dritte Mal nach dem 9. Zug).
Warum wurde gerade ich untersucht? War ich damit schon der „Spitzenreiter“ im auf-Toilette-gehen?
Nach dem WC-Besuch wollte ich an mein Brett zurückkehren, wurde jedoch vom Schiedsrichter Dieter von Häfen daran gehindert. Der Aufforderung meine Taschen zu leeren und mein Handy der Durchsuchung freizugeben, kam ich nicht nach, ich weigerte mich ausdrücklich.

Der Vorwurf:

bannerostsee300Mir wurde am Sonntag vorgeworfen meine laufenden Partie gegen GM Sebastian Siebrecht auf einem Handy analysiert zu haben. Bereits am Samstag, während meiner ersten Partie gegen GM Pavel Tregubov, hat mich Schiedsrichter Dieter von Häfen, laut seiner eigenen Aussage, mehrmals auf die Toilette verfolgt, auf Drängen meines Gegners Pavel Tregubov (wovon weder ich noch mein Mannschaftsführer erfuhren!). Er hat dabei aber keinerlei auffälliges Verhalten feststellen können, weshalb er auch nichts unternahm. Dadurch sind alle möglichen Vorwürfe bezüglich der Partie gegen GM Tregubov hinfällig.

Die Partien:

Meine Partie gegen Tregubov war keine Glanzleistung, ich habe viele Ungenauigkeiten gespielt, die meinen nach der Eröffnung entstandenen Vorteil fast wieder zunichte gemacht hätten. Wer die Partie mit den Engine-Bewertungen auf schachbundesliga.de nachspielt, wird verstehen dass hier definitiv kein Computer gespielt hat, sondern ein normaler Großmeister.
Ist es eigentlich so unwahrscheinlich, dass ein Großmeister mit 2530 Elo mit Weiß gegen einen Großmeister mit 2600 Elo gewinnt?

Meine Partie gegen Sebastian Siebrecht verlief ebenfalls unspektakulär. Die Partie dauerte insgesamt 10 Züge und ca. eine Stunde, bevor sie abgebrochen wurde. Ich habe mich während der gesamten Partie weder auffällig verhalten noch habe ich das Brett verlassen während ich am Zug gewesen bin. Diese Unterstellung ist schlichtweg falsch und frei erfunden.

Zusammenfassend ist ganz klar festzustellen, dass in keiner meiner beiden Partien ein klarer Hinweis auf Enginezüge zu finden ist, ganz im Gegenteil!

Toilettengänge und Verfolgung meiner Person:

Zu der Frage, dass ich häufig auf Toilette war, kann ich nur sagen, dass dies nicht stimmt, wobei geklärt werden muss, was der Begriff „häufig“ eigentlich heißt. Gibt es eine vorgegebene, regulierte Anzahl, wie häufig man auf Toilette gehen darf? Wie aus dem Bericht von Schiedsrichter von Häfen hervorgeht, der meine Toilettengänge dokumentiert hat, waren es genau 4 Mal in einer Spielzeit von 6 Stunden und mit einer Durchschnittszeit von 1-2 Minuten, wobei ich zwischenzeitlich für 3 Stunden gar nicht aufgestanden bin. Diese Dokumentation geschah unter anderem durch das wiederholte Verfolgen und Beobachten von Schiedsrichter von Häfen, ich zitiere wörtlich aus dem Bericht des Schiedsrichters von Häfen, bezüglich meiner Partie am Samstag gegen Pavel Tregubov:
„ Etwa eine Stunde später ging Falko Bindrich das nächste Mal Richtung Toilette und wieder folgte ich ihm mit einem gewissen Abstand. In der Toilette war kein Mensch. Lediglich eine Kabine war belegt. Ich ging in die Nebenkabine, schloss ab und versuchte an der Wand zu hören, welche Geräusche Bindrich in seiner Kabine machte. Etwa eine Minute später ging die Toilettenspülung. Ich verließ nun auch meine Kabine und am Waschbecken standen wir dann wortlos nebeneinander“

Am Sonntag wurde die Art und Weise, wie ohne mein Wissen meine Toilettengänge überwacht wurden, auf ein neues Level gehoben. Ich zitiere wieder wörtlich aus dem Bericht von Schiedsrichter von Häfen:
„Eine Viertelstunde später war er wieder weg. Nun wurde es mir endgültig zu viel und ich ging wieder Richtung Toilette. In der Zwischenzeit hatte auch Sebastian Siebrecht mitbekommen, dass etwas an dem Verhalten von Falko Bindrich merkwürdig war. Er (Sebastian Siebrecht) holte mich kurz vor der Toilette ein und sprach mich an. Ich sagte ihm, dass mir das Verhalten auch aufgefallen wäre. Gemeinsam gingen wir schweigend in die Toilette. Falko Bindrich war wieder in einer Kabine. Sebastian Siebrecht legte sich auf den Boden, um sich die Fußstellung anzusehen. Schweigend verließen wir wieder die Toilette. Vor der Toilette sagte er mir, dass die Fußstellung nichts erkennen ließe, ihm aber das Verhalten von Bindrich vor dem Hintergrund des erwähnten Vorfalls mit Natsidis suspekt sei. Er (Sebastian Siebrecht) forderte mich auf eine Taschenkontrolle durchzuführen.“


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Schiedsrichter von Häfen und mein Gegner Sebastian Siebrecht, selbst bei gemeinsamem Verfolgen auf die Toilette, keinen Anhaltspunkt für ein verdächtiges Verhalten meinerseits finden konnten. Dieses Verhalten der beiden bestätigt in meinen Augen meine Unschuld. Dennoch ließ sich der Schiedsrichter auf Aufforderung meines Gegners Sebastian Siebrechts dazu bewegen, meine Taschen zu kontrollieren.

Übrigens, aus menschlicher Sicht, wie weit sind wir gekommen? Verfolgen und Ausspionieren, Abhorchen auf der Toilette. Der Schiedsrichter horchte mich bei meinem Stuhlgang ab und
Sebastian Siebrecht legte sich sogar auf den Toilettenboden.

Wer möchte bei einem Wettkampf dabei sein, den so ein Schiedsrichter leitet oder möchte gegen Gegner mit dieser Einstellung spielen?


Ich möchte noch einmal klarstellen, dass ich vom Schiedsrichter nicht wegen Handybetruges genullt worden bin, sondern wegen der Verweigerung einer Durchsuchung meines Handys.

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Die Gründe dafür sind vielschichtig. In erster Linie sehe ich es als direkten Einbruch in meine Privatsphäre. Ich kann niemandem, wirklich niemandem, Zugriff auf mein Handy erlauben; ich habe darauf neben meinen privaten Daten (sehr private Bilder und Nachrichten) auch empfindliche geschäftliche Daten gespeichert. Diese musste ich schützen. Eine Freigabe dieser Daten würde mich meinen Job sowie wichtige Beziehungen kosten. Dieses Risiko konnte ich nicht eingehen. Es ist richtig, ich habe, wie viele Schachspieler, eine App auf der Schachanalysen gespeichert sind, darunter auch eine nachträgliche Analyse meiner Partie gegen Tregubov, die ich am Samstagabend nach Beendigung meiner Partie im Hotelzimmer angefertigt habe.
Meines Wissens darf man sein Handy mitführen, solange es ausgeschaltet ist, was es auch immer war.
Von Schiedsrichter Dieter von Häfen wurde ich nicht im Detail darüber aufgeklärt wie die Durchsuchung meines Handys ablaufen soll. Darf er meine gespeicherten Dokumente lesen, meine Telefonkontakte einsehen? Verpflichtet er sich diese Daten an niemanden weiterzugeben? Diese Punkte wurden mir nie erläutert, weshalb ich von einer Freigabe meines Handys ausdrücklich Abstand nahm.

Zweitens finde ich mich als Unschuldiger in einer Lage wieder, mich erst „ausziehen“ zu müssen, um meine Unschuld zu beweisen. Das ist für mich prinzipiell nicht akzeptabel. Rechtsstaatlichkeit ist für mich ein höherer Wert. Hier stellt sich auch die Frage, wo fängt es an, wo hört es auf? Erst durchsuchen wir die Taschen, die Jacke, das Gepäck. Schiedsrichter hören Spieler beim Stuhlgang ab, Spieler legen sich auf den Toilettenboden. Was kommt als Nächstes? Leibesvisitationen? Von wem gehen diese Regeln aus? Von der FIDE initiiert und von einigen nationalen Verbänden noch verschärft, übernehmen die Funktionäre, von den Medien geduldet, die Kontrolle über das Spiel, nehmen den Spielern die Unschuldsvermutung, verlassen den rechtsstaatlichen Rahmen, und alles in allem, verderben vielen Spielern, vor allem aber Amateuren, die der Kern jeder Sportart sind, die Freude am Spiel! Wer braucht wirklich Null-Karenz? Wer will dass seine Taschen, Jacke und Koffer durchsucht werden? Zum Glück begleiten uns Menschen-und Bürgerrechte im Großteil unseres Lebens, aber beim Schach sollen wir darauf verzichten?
Diese neue Regel gibt den Schiedsrichtern, theoretisch, die Chance jeden beliebigen Spieler zu untersuchen und schikanieren, da ja bereits 2-maliges auf-Toilette-gehen als „begründeter Verdacht“ zählt!
Drittens wusste ich nicht, wer mich während der Partie gegen GM Sebastian Siebrecht beschuldigt. Es hieß, diese Anschuldigungen kommen aus dem Team Mülheim. Warum stand derjenige nicht persönlich dazu, mich angeschwärzt zu haben? Dies ist ein weiterer Punkt, jeder kann jeden anonym beschuldigen, und es gibt keine Konsequenzen. In einem rechtsstaatlichen Rahmen wäre so etwas nicht durchsetzbar! Erst jetzt, nach dem Wettkampf, erfahre ich aus dem Bericht des Schiedsrichter, dass es neben Pavel Tregubov, Daniel Fridman und Daniel Hausrath am Samstag, am Sonntag zusätzlich Sebastian Siebrecht war. Dieser hatte aber während des gesamten Vorfalls und auch nach der Entscheidung des Schiedsrichters, und selbst bei einem kurzen Gespräch mit mir im Anschluss an diese Entscheidung, nicht die Courage mir gegenüber zuzugeben, dass er derjenige war, der mich beschuldigte.

Zum Motiv und zum Ablauf:

Weiters stellt sich die Frage nach dem Sinn? Warum sollte ich betrogen haben? Beim Spiel gegen GM Tregubov war ich nominell der schwächere Spieler, finanziell würde ich durch einen Sieg nicht profitieren, und auch bei einem Verlust würde ich bei dem ausgezeichneten Klima innerhalb des SC Eppingen nicht den Kopf von meinem Mannschaftsführer Hans Dekan abgerissen bekommen. Um Elo geht es mir ebenfalls nicht, wie bereits erwähnt spielte ich seit einem Jahr kein Turnier mehr. Warum also sollte ich betrügen wollen?

Wenn man den gesamten Ablauf chronologisch betrachtet, ergeben sich folgende Fakten:

1) Einführung der neuen Turnierordnung für die Schachbundesliga („Erlaubnis“ der Durchsuchung der persönlichen Habe (Taschen, Jacke, Gepäck) der Spieler)
2) Keine Bekanntmachung der Änderungen an die Spieler (Bei der DEM 2010 und DEM 2011 erhielt jeder Spieler ein Schreiben zugesandt, und konnte unterschreiben, sich Dopingkontrollen zu unterziehen oder nicht; in der Schachbundesliga wurden die Spieler weder über eine Änderung der Turnierordnung informiert noch wurde eine schriftliche Einwilligung eingeholt)

3) Verfolgen und Ausspionieren meiner Person auf Toilette durch den Schiedsrichter von Häfen, mit Abhören der Toilettengeräusche ohne Finden eines Verdachtsmomentes während meiner Toilettengänge als auch meiner Partien sowohl am Samstag als auch Sonntag
4) Verfolgen und Ausspionieren meiner Person auf Toilette durch Sebastian Siebrecht, mit auf den Toilettenboden legen ohne Finden eines Verdachtsmomentes während meiner Toilettengänge
5) Anonymes „Anschwärzen“ meiner Person während beider Partien, es wurde von keiner Seite vor Ort ausgedrückt, woher die Anschuldigungen kommen
6) Keine Chance zur Stellungnahme
7) Direktes Miteinbeziehen der Medien, Veröffentlichung und Bloßstellung meiner Person + anschließendem Protest Mülheims (kein Protest von Mülheim am Samstag, sondern erst am Sonntagabend)

Darüber hinaus finde ich den Vergleich der Medien und die Beinahe-Gleichsetzung mit Natsidis widerlich. Auch die Behauptung, Natsidis und ich wären gute Freunde ist frei erfunden. Ich kenne Natsidis zwar bereits sehr lange, da er auch Kaderspieler in Sachsen war (im Alter von 7 Jahren!) habe ihn aber in den letzten 15 Jahren nur zweimal gesehen!


Selbst auf der eigentlich zu Neutralität angewiesenen offiziellen Seite der Schachbundesliga, schachbundesliga.de, wurde eine bewusst unvollständige Version des Berichts von Schiedsrichter von Häfen veröffentlicht. Der Webmaster der Seite, Georgios Souleidis, schützt in diesem Bericht seinen bekanntermaßen engen Freund Sebastian Siebrecht, indem er dessen Verhalten und Ausspionieren auf der Toilette bewusst ausspart.

Zusammenfassung:

Der Schiedsrichter Dieter von Häfen konnte weder am Samstag noch am Sonntag ein verdächtiges Verhalten nachweisen. Dasselbe gilt für Sebastian Siebrechts Nachspionieren am Sonntag. Auch meine Partien zeugen ganz klar, unbestreitbar, dass sie ohne elektronische Hilfsmittel gespielt worden. Dies ist an Hand meiner vielen Fehler und Ungenauigkeiten eindeutig zu erkennen.
Darüber hinaus hat meiner Meinung nach der Schiedsrichter Dieter von Häfen seine Neutralität und Unparteilichkeit in dem Moment verloren, indem er mich gemeinsam mit meinem Gegner im Team auf der Toilette ausspioniert hat.


Eine Stellungnahme des DSB zu den Handlungen des Schiedsrichters Dieter von Häfen und des Spielers Sebastian Siebrecht auf der Toilette und ob diese regelkonform waren und unterstützt werden ist meiner Meinung nach dringend angebracht.
Darüber hinaus wird geprüft, ob die oben beschriebenen Handlungen auf der Toilette rechtswidrig waren.


Wie ausführlich erläutert, ergeben sich für den Schachklub Mülheim-Nord meines Erachtens keine Ansprüche bezüglich meiner Partie gegen den Russen Pavel Tregubov.

Dank sagen möchte ich den vielen Schachfreunden, die mir vor Ort, telefonisch oder per Email Verständnis für meine Entscheidung entgegengebracht haben.


25. Oktober, 2012

GM Falko Bindrich

Die Stellungnahme als PDF

Falko Bindrich
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Dienstag, 23 Oktober 2012 10:49

Betrug nun auch in der Schachbundesliga?!

Nach der Deutschen Meisterschaft (wir berichteten ausführlich) wird nun auch die Schachbundesliga durch einen Betrugsfall überschattet. Nachdem GM Falko Bindrich, mit 34 Einsätzen in der Deutschen Nationalmannschaft eine durchaus namhafte Person des Schachs, bereits am Vortag durch häufige Toilettenbesuche auffällig wurde, stellte ihn der Schiedsrichter während des Kampfes Katernberg-Eppingen zu Rede und bat um Herausgabe eines etwaigen Mobilgerätes. Bindrich bestätigte zwar dessen Besitz, verweigerte jedoch die Kontrolle, woraufhin seine Partie zu Gunsten des Gegners gewertet wurde. (Schachbundesliga)
Naheliegend, dass umgehend Zweifel an der Redlichkeit seines samstäglichen Erfolges, der zu einem knappen 4,5:3,5 Sieges für Eppingen gegen Katernberg führte, auftraten. Mülheim legte umgehend Protest ein (Der Westen).

Die Folgen

Wie in anderen Sportarten (und im normalen Leben auch) findet jedwede Möglichkeit der Leistungssteigerung ihre Anwender.
Wie im Fall Natsidis wird der Deutsche Schachbund sich mit dem Thema auseinandersetzen müssen. Sollte sich der Vorwurf bestätigen, scheint der Maßnahmenkatalog schon vorgezeichnet. Hoffen wir, dass die sich häufenden Einzelfälle nicht zur Belastung unseres Sports werden.

Falko Bindrich kündigte gegenüber Schachwelt eine Stellungnahme an.
Die Bundesliga verliert ein Zugpferd
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Donnerstag, 08 März 2012 13:01

Die Bundesliga verliert ein Zugpferd

Rückbesinnung auf alte Werte – die Bundesliga verliert ein weiteres Zugpferd

Vor einigen Jahren die SG Köln-Porz nun Werder Bremen: Das nächste Spitzenteam wendet sich vom Ziel der Erringung der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft ab. Die Gründe werden nicht explizit genannt. Doch erweckt der Text auf der vereineigenen Website den Anschein, dass, wie auch bei Porz, finanzielle Gründe nicht die ausschlaggebende Rolle spielen, sondern die Unzufriedenheit mit dem Bundesliga-Management ganz oben steht:

Unsere bisherigen Bestrebungen, attraktives Spitzenschach in der höchsten deutschen Spielklasse zu vermarkten, haben sich unter den aktuell unbefriedigenden Rahmenbedingungen der Schach-Bundesliga leider als wenig fruchtbar erwiesen. Es ist uns unter diesen Umständen nicht gelungen, unser über viele Jahre erfolgreiches Bundesligateam als Zugpferd für den Schachsport zur Geltung zu bringen.“ (Quelle:“ Werders Schachabteilung stellt sich neu auf“ auf der vereinseigenen Homepage http://www.werder.de/de/schach/aktuell/news/38133.php)

Deutschlands Spitzenliga verliert somit einen über lange Zeit zuverlässigen Aktivposten. Doch wird sich die einzige Mannschaft, die in den letzten Jahren dem Abonnementmeister Baden-Baden gefährlich werden konnte, nicht komplett aus der höchsten deutschen Spielklasse verabschieden.

Das neue Konzept

Der zukünftige Kader beinhalten neben acht "Profis" auch acht Amateure der zweiten Mannschaft. Zudem wird angekündigt. die gesparten Gelder zur Verringerung der Kluft zwischen Spitzen- und Breitenschach einzusetzen.

„Angestrebt wird ein umfassenderes Spiel- und Trainingsangebot, um für Interessenten im nordwestdeutschen Raum - insbesondere aus dem bremischen Umfeld – attraktiver zu werden.“

Dafür wird sogar eine hauptamtliche Trainerstelle geschaffen.

Eine aus meiner Sicht sehr erfreuliche Entwicklung. Die Schachbundesliga verliert in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung. Eine Identifikation der Zuschauer (und auch der Spieler) mit den Vereinen findet kaum statt. Die nahezu stärkste Liga der Welt wurde immer unpersönlicher und hat erhebliche Probleme, Zuschauer für die Veranstaltungen zu begeistern.

Treffend dazu die Bemerkung eines Bochumers anlässlich des Zweitligakampes vor zwei Wochen: “Vor 30 Jahren hatten wir hier 1.000 Zuschauer am Tag. Die Leute standen auf der Straße Schlange, nur um den Hübner zu sehen!“ Heute haben wir für manchen Zweitligakampf keine 20...

Die Schachbundesliga wirft ihre Schatten voraus
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Dienstag, 13 September 2011 17:00

Die Schachbundesliga wirft ihre Schatten voraus

Gut drei Jahrzehnte nach Einführung der einteiligen Schachbundesliga kommt es vom 14.-16. Oktober erstmalig zu einer gemeinsamen Runde aller 16 Vereine. Mit 128 Spielern, davon ca. 100 Großmeistern, unter anderem Weltmeister Anand, wird es die weltweit stärkste Veranstaltung des Oktobers. Das bedeutendste Großereignis des deutschen Schachs (neben dem kleinen Dortmunder Einladungsturnier) seit der Schacholympiade 2008 findet mit der RWE-Sporthalle in Mülheim einen repräsentativen Austragungsort. Ein breites Rahmenprogramm soll ebenfalls dazu beitragen, die Zuschauer zu begeistern. Neben einer Livekommentierung macht eine Simultanvorstellung Viktor Kortschnois die Veranstaltung zu einem Erlebnis für jeden Schachliebhaber. DETAILS

Licht und Schatten

Nicht alles läuft jedoch so, wie ich es mir wünschen würde. Der Schachbundesliga e. V. überträgt die Partien kostenlos live auf der eigenen Website und kannibalisiert somit die grandiose Veranstaltung. Anscheinend traut man es sich nicht zu, genügend Zuschauer für einen einzigartigen Schachevent begeistern zu können, denn auch der Eintritt vor Ort ist frei. Für mich völlig unverständlich – offenbar schätzen die Veranstalter den Wert der Darbietung als gering ein. Dabei erfordert die Organisation unzweifelhaft erheblichen finanziellen und personellen Einsatz. Ich kann mir kaum vorstellen, dass andere Sportarten Weltklasseveranstaltungen zum Nulltarif bieten.

Dass es möglich ist, Zuschauer zu finden, erlebte ich als Mannschaftsführer der Stuttgarter Schachfreunde und Mitorganisator einer BL-Runde in Stuttgart im Jahr 2002. Zu Gast waren mit Castrop-Rauxel und Wattenscheid nicht die attraktivsten Mannschaften, doch unser Reisepartner Baden-Baden mit Anand&Co. machte dies mehr als wett. Ohne großen Vorlauf fanden rund 500 Zuschauer den Weg zu dem leicht außerhalb liegenden Veranstaltungsort.

Was wäre mit entsprechender Bewerbung einer Spitzenveranstaltung möglich? Doch hier krankt es im Schach erheblich. Wir schaffen (bzw. versuchen) es gar nicht, die große Masse der Spieler unter 1800 zu erreichen und für Schachveranstaltungen zu begeistern. Werbung und Vermarktung scheint unnötig oder verpönt. Auch Mülheim hätte mich nicht gefunden, wenn ich es nicht gesucht hätte…

Aber egal – ich bin trotz allem dabei.

Die Zukunft der Schachbundesliga
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Dienstag, 01 März 2011 13:54

Die Zukunft der Schachbundesliga

Nachdem wir uns letzte Woche mit den Themen Frauenschach und –bundesliga kritisch auseinandersetzten, möchte ich nun den Blick auf die Schachbundesliga lenken. Hier sieht es nur wenig besser aus. Immerhin kennt man sie, doch gaben 44% der Teilnehmer unserer Kurzumfrage an, sich nicht dafür zu interessieren. 32% sehen sich das Geschehen im Internet an, und nur 22% zieht es in unsere „Stadien“. Dies deckt sich mit meinen Erfahrungen bei der Publikation des SCHACHWELT-Magazins. Auch hier fanden die Bundesligabeiträge ein nur geringes Echo.
Lange Zeit spielte ich in der deutschen Spitzenliga und konnte einen stetigen Abstieg miterleben. Der anfänglich brauchbare Stellenwert der 80er Jahre sank zusehends. Der Schachbund machte es sich einfach und lagerte das Problemkind kurzerhand aus, doch die Selbstverwaltung der 16 Vereine brachte kaum Besserung. Einen Tiefpunkt markierte für mich das Jahr 2002, als es uns mit den Stuttgarter Schachfreunden gelang, mit 0 Punkten die Klasse zu halten. Zu teuer und zu unattraktiv war es für die Aufsteiger der zweiten Bundesligen, um von ihrem Recht Gebrauch zu machen.

AnzeigeSpassbaron - die feine Art etwas zu erleben

Ich habe auf die Schnelle mein persönliches Für und Wider zusammengetragen:

Pluspunkte

  • Zumeist die weltweit stärkst besetzte Schachveranstaltung des Wochenendes (wird durch dezentrale Austragung relativiert)
  • Gut gemachtes Internetportal mit ausgezeichneter Liveübertragungsplattform. Die Darbietung im Internet lässt jedoch viele potentielle Zuschauer zu Hause bleiben und naturgemäß das Flair einer gutgemachten Schachveranstaltung vermissen. Doch weitaus gravierender erscheint mir hier der Mangel an klarer Konzeption. Welche Sportart hat es nötig, ihre Inhalte zu verschenken? Oder sogar noch dafür zu bezahlen, dass sie übertragen werden kann - der Betrieb eines solchen Portals verursacht sicher erhebliche Kosten. Was ist das Ziel?

Minuspunkte

  •  Stärkste (?) Liga weltweit jedoch ohne Marktwert  
  •  Dezentrale Austragung an vier Orten teilt die Veranstaltung 
  •  Der Drang nach immer elostärkeren Mannschaften (bei nicht steigendem Budget) führt zu Teams, die zum Teil ausschließlich aus hierzulande oftmals unbekannten Ausländern bestehen. Eine Identifikation für den deutschen Zuschauer, die im Schachsport wesentlich stärker über Namen als Elo abläuft, ist nicht mehr gegeben. Soweit mir bekannt ist, ist der DSB der einzige Sportverband, der komplett die Ausländerbeschränkungen fallen ließ.
  • Die Budgetunterschiede der Teams machen die Liga sportlich uninteressant. Anders als bei klassischen Mannschaftsspielen, setzt sich ein Team aus acht Einzelspielern zusammen - die Elozahl ist der entscheidende Punkt!  
  • Oftmals unattraktive Austragungsorte  
  • Kaum Öffentlichkeitsarbeit/Werbung  
  • Kaum Sponsoren – Abhängigkeit von Mäzenatentum  
  • Oftmals keine Angebote für Zuschauer vor Ort – Kommentierung, Spielmöglichkeit etc.. Somit wird die Veranstaltung nicht zum Event – man geht nicht zum (oftmals kostenlosen) Schach, sondern gibt 40 € für Fußball aus. 
  • Das Auftreten der Spieler/Teams ist verbesserungswürdig. Hier könnte eine Kleiderordnung, wie z. B. beim Billard, für Sponsorenakquise von Vorteil sein. 
Eine lange Liste, die sicher an einigen Punkten ergänzt und korrigiert werden kann. Ich hoffe, den Anstoß für eine rege Diskussion geliefert zu haben.