
Nichtgegebenes Faschingsdienstagsinterview
Im Rahmen des Villacher Faschings der wohl bekanntesten Fasching Veranstaltung Österreichs traf die nichtanwesende Krennwurzn den ungeborenen designierten Nachfolger Herrn Äwigkneiper des ÖSB (Österreichischer Schachbund) Präsidenten zu einem nichtgegebenen und unautorisiertem Interview über das österreichische Schach.
Krennwurzn: Äh, Herr Äwigkneiper wie soll ich Dich ansprechen?
Äwigkneiper: Ich denke wir sollten förmliches Siezen ohne akademische Titel wählen, damit einerseits eine gewisse Respektdistanz gewahrt bleibt, sich aber auch keine eventuellen Plagiatsvorwurfsschatten über dieses Gespräch werfen können – wer weiß schon heute, was künftige Doktoren bei Google noch alles ausgraben werden.
Krennwurzn: Gut, kommen wir zur Sache. Herr Äwigkneiper Sie sind ja noch gar nicht geboren und dennoch schon designierter Präsident des ÖSB – warum?
Äwigkneiper: Auch wenn es mir sehr unangenehm ist, so muss ich doch auf einen schweren Nachteil meines Vorgängers hinweisen: er wurde erst im Alter von 42 Präsident des ÖSB und selbst wenn er solange wie Jopi Heesters aktiv bleibt, könnte das eine unter 70jährige Amtszeit bedeuten. Wohin derart rasche Wechsel im Präsidentenamt führen können, sehen wir gerade im Nachbarland Deutschland, das im Streit um Geld und Meisterschaft geradezu in einem Chaos versinkt.
Krennwurzn: Ja, aber kann so eine Diskussion nicht auch befruchtend sein – hier ist am Sonntag die Bundesliga zu Ende gegangen und auf der Webseite des ÖSB wurde erst Montag mittags – nach einem deutschem Medium – darüber berichtet.
Äwigkneiper: Typisch für Sie, Herr Krennwurzn, immer diese Hektik, alles muss jetzt und sofort sein – haben Sie sich schon einmal überlegt was ein Tag in Relation zu meiner überhundertjährigen Amtszeit sein wird. Außerdem missfällt mir dieses ewige Schielen nach Deutschland sowieso. Ich werde daher die Bundesliga wieder in Staatsliga rückumbenennen!
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Krennwurzn: Warum?
Äwigkneiper: Schon alleine das Wort „Bund“ beinhaltet, dass möglicherweise mehrere Personen mitentscheiden möchten. Das Wort „Staat“ drückt eine Autorität aus und an diese glauben viele Österreicher gerne, daher wird „Das Schach bin ICH“ mein Wahlspruch werden.
Krennwurzn: Sie werden also dem österreichischen Schach mehr Aufmerksamkeit widmen und Sie wären wohl persönlich zur Schlussrunde nach St. Veit an der Glan gefahren?
Äwigkneiper: Um Gottes Willen – natürlich nicht! Wo denken Sie hin bzw. da sieht man, dass Sie gar nicht an die Auswirkungen einer solch gefährlichen Reise denken. Kärnten ist ein sehr problematisches Land?
Krennwurzn: Äh – aber wir sind doch gerade hier in Villach in Kärnten und führen dieses Interview!
Äwigkneiper: Also ich bin noch gar nicht geboren, dieses Interview wurde gar nicht geführt und wo Sie sind ist mir eigentlich egal, aber bedenken Sie: in Kärnten gibt es die Ortstafelfrage, libysche Milliarden könnten vergraben sein und die Bayern fahren auch nicht gerne hin, obwohl das ist egal, denn ihr Geld ist schon da.
Krennwurzn: Eine Reise nach Khanty-Mansiysk zum FIDE-Kongress würden Sie dann schon gar nicht machen, wenn Kärnten schon so gefährlich ist?
Äwigkneiper: Khanty-Mansiysk ist doch bequem und sicher mit dem Flugzeug zu erreichen – sie als Österreicher müssten doch wissen, dass die Südautobahn als gefährliche Sparautobahn gilt. Außerdem ist es die Aufgabe eines Österreichers in der großen Weltpolitik entscheidend mitzugestalten!
Krennwurzn: Aber gerade das Wahlverhalten Ihres Vorgängers hat nicht allen gefallen?
Äwigkneiper: Hätte er die wertvolle Stimme Österreichs an einen Kurzzeitpräsidenten vergeuden sollen? Da wäre doch außer Spesen nichts gewesen?
Krennwurzn: Stichwort Kosten – wo gedenken Sie aufgrund drohender Mindereinnahmen Sparmaßnahmen zu setzen?
Äwigkneiper: Bei den Schachspielern!
Krennwurzn: Äh – aber um die geht’s ja bei unserem Sport!
Äwigkneiper: Nein – das wichtigste sind die Funktionäre! Und da nehme ich Sie jetzt beim eigenen Wort - sie haben einmal gesagt: Funktionen kommen von funktionieren und sollten daher auch funktionieren. Natürlich haben Sie das in einem anderen Zusammenhang gesagt und wohl auch die Tragweite und Richtigkeit Ihres Satzes nicht verstanden, aber ohne Funktionäre funktioniert das System nicht und Funktionäre müssen funktionieren, das sage ich Ihnen jetzt als Präsident!
Krennwurzn: Und die Liebe zum Schach?
Äwigkneiper: Jetzt kommen gerade Sie mir auch noch mit dieser Romanik! Sie sagen doch selbst immer: man muss auch aufs Geld und die nachhaltige Finanzierung achten und nicht nur träumen. Meine Antwort darauf: Vollkommen richtig! Die Abschaffung der aktiven Schachspieler senkt die Kosten radikal, das gesamte Geld kann für einen funktionierenden Apparat verwendet werden und es gibt niemanden mehr, dem die Spielbedingungen, die Gagen oder sonst was Lächerliches zu schlecht sind!
Krennwurzn: Schachfunktionäre dürfen aber schon Schachspielen?
Äwigkneiper: Natürlich nicht! Sie müssen funktionieren und nicht spielen! Wir brauchen generell keine Schachspieler, weil sie verursachen nur Kosten und Probleme und beides können und wollen wir uns nicht mehr leisten! Mein Vorgänger hat nach anfänglichen Rückschlägen in den 80er und 90er Jahren das Problem der steigenden Mitgliederzahlen durch kluge Maßnahmen in den Griff bekommen und ich werde diesen Weg konsequent weiterführen, bis es keine Schachspieler und nur mehr Funktionäre gibt!
Krennwurzn: Aber wer bezahlt dann die Mitgliedsbeiträge, wenn Sie keine Schachspieler mehr haben wollen und die Funktionäre doch bezahlt werden sollten?
Äwigkneiper: Jeder der auch nur im Entferntesten an etwas Schachliches denkt, wird beitragspflichtig. Beispielsweise wird dies auch durch das Betrachten der kroatischen Flagge ausgelöst oder so wie in Ihrem Falle gerade jetzt durch das Hinterherstarren bei einer vorbeigehenden Dame! Und zwar auch dann, wenn es sich um eine „Drag Queen“ handeln sollte.
Krennwurzn: Wann werden Sie Ihr Amt antreten?
Äwigkneiper: Das ist noch nicht terminisiert – jedenfalls werde ich kurz nach der Amtsniederlegung meines Vorgängers meine Geburt einleiten und spätestens nach einer Woche mein Amt antreten. Mein Ziel ist es dem österreichischem Schach Kontinuität und eine lange stabile Amtszeit zu geben.
Krennwurzn: LeiLei! Und danke für das nichtgegebene Interview!
Äwigkneiper: LeiLei!
Lei Lei = Faschingsruf Gegend Villach (Kärnten, Österreich – slowenisch: Koroška)

Interview mit Dr. Tarrasch
Anlässlich des Geburtstages von Dr. Siegbert Tarrasch ist es dem Schachwelt-Blog gestern erstmals gelungen, eine himmlische Sondergenehmigung für ein Interview mit einem verstorbenen Schachmeister zu erhalten. Die Verbindung mit dem Jenseits war leider nicht immer störungsfrei, wofür wir um Entschuldigung bitten (die verrauschten Sequenzen wurden durch [...] kenntlich gemacht). Der von uns beauftragte Himmelsfotograf hat seine Aufnahmen leider nicht fristgerecht in der Redaktion abgeliefert, so dass die geplante Illustration mit aktuellen Aufnahmen leider entfallen muss.
Wichtiges Update(!): Kurz vor Veröffentlichung des Interviews erhielten wir einen Hinweis, dass wir einem Plagiat aufgesessen sind. Das Projekt TarraPlag Wiki hat uns dankenswerterweise darauf aufmerksam gemacht. Wir veröffentlichen den Beitrag - aus Mangel an geeigneten Alternativen - trotzdem wie geplant, haben aber die bereits eindeutig nachgewiesenen Originalquellen nachgetragen.
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Herzlichen Glückwunsch zu ihrem Geburtstag Herr Doktor Tarrasch!
„Wofür ich ihnen an dieser Stelle meinen verbindlichsten Dank ausspreche.“ [1]
Wie ist es Ihnen im Schachhimmel ergangen?
„Ich brauche nicht erst zu versichern, daß an Schachspielen in diesem weltabgeschiedenen Neste gar nicht zu denken war.“ [2]
Womit haben Sie dann die letzten Jahre verbracht?
„Wohl machte ich einige Versuche, hinter die Geheimnisse der Anatomie zu kommen, schnitzelte auch mehrmals im Seziersaal an einigen Leichen herum.“ [3]
Haben Sie die Schachgöttin Caissa oder andere göttliche Erscheinungen kennen gelernt?
„Man gelangt vom Eingang aus zunächst in eine hohe, prachtvolle Rotunde, die - offenbar mit feiner Beziehung auf die Herkunft des Schachspiels - im indischen Stil ausgestattet ist. Dies war der durchaus passende, ernste und strenge Tempel Caissas. Daneben, von ihm nur durch einen Vorhang abgeschlossen, befand sich das Allerheiligste, ein herrlicher Saal im pompejanischen Stil, in welchem die Göttin Fortuna mit rollender Kugel und fallender Karte waltete, das Reich der Roulette und des Baccarat.“ [4]
Auch in unseren Niederungen haben sich zuletzt viele Schachspieler an einem Kartenspiel (Poker) versucht. Was halten Sie von dieser Entwicklung?
„Welche Hebung des allgemeinen Kultur-Niveaus, ja der Moral, wenn das Schachbrett den Kartentisch verdrängen würde! Wahrlich, ein Ziel, des Schweißes der Edlen wert!“ [5]
Das Schachspiel wurde kürzlich sogar mit dem Boxsport kombiniert. Wäre es für Sie reizvoll, sich einmal im sogenannten Schachboxen zu probieren?
„Ich richte an die Schachwelt [...] hierdurch die Bitte, mir diese Gelegenheit zu verschaffen, besonders auch mit Rücksicht darauf, daß, wie es sich gezeigt hat, für die Verbreitung und Wertschätzung unseres edlen Spieles durch einen solchen Wettkampf mehr geleistet wird, als durch zehn Turniere.“ [6]
Können Sie an Ihrem jetzigen Wohnort das aktuelle Geschehen in der heutigen Schachszene verfolgen?
„Natürlich werden alle wichtigen Ereignisse in der Schachwelt besprochen.“ [7]
Wer ist Ihrer Meinung nach der aktuell stärkste Schachspieler?
Es gibt keine guten oder schlechten Spieler. Es gibt nur gute oder schlechte Züge.
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Was halten Sie z.B. von dem Amerikaner Hikaru Nakamura? Er hat gerade mit 9 Punkten aus 13 Partien das Turnier in Wijk gewonnen.
Der beste Spieler in einem Turnier gewinnt es nie. Er landet auf Platz zwei oder drei.
Denken Sie, dass Sie in einem Wettkampf gegen Nakamura bestehen könnten?
„An der Schachwelt ist es, diesen Wettkampf, wenn Sie Interesse daran hat, zustande zu bringen; die Schachwelt bzw. ihre berufenen Vertreter in Deutschland und Amerika, der Deutsche Schachbund und die amerikanischen Klubs, mögen billige Bedingungen festsetzen, sie mögen uns zusammenbringen und, wenn nötig, sogar zwingen, gegeneinander in die Schranken zu treten. Sie haben gesehen, was wir können; wenn Sie wollen, so haben Sie einen Wettkampf ...“ [8]
Die deutschen Schachverbände leiden unter einem Mitgliederrückgang, Sponsoren ziehen sich vom königlichen Spiel zurück und auch die Medienpräsenz ist ausbaufähig. Was raten Sie in dieser Situation den Entscheidungsträgern?
„Ich möchte mir hier nur die Bemerkung gestatten, [...] meiner Ansicht nach noch weniger Gewicht darauf zu legen [...], diejenigen, die das Schach bereits kennen, durch Reihenspiele und Turniere zu unterhalten, als vielmehr darauf, die Vielen, denen das Schachspiel fremd ist, darin zu unterrichten, sie in seine Geheimnisse einzuführen und ihnen dadurch ein ktema es aei, ein Besitztum für immer zu vermitteln. [...] Hier müssen die Schachorganisationen mit ihrem ganzen Einfluß und ihrer Autorität einsetzen. Der Deutsche Schachbund, diese machtvolle, auf über ein [..] Jahrhundert zurückblickende Organisation sollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, das bisherige, höchst dankenswerte Werk der Einzelpersonen zu übernehmen und es zu gigantischen Dimensionen anschwellen zu lassen.“ [5]
In dieser Woche wurde auf dem Schachwelt-Blog eine Diskussion zur derzeitigen Situation der Schachbundesliga geführt. Wie würden Sie versuchen, die Attraktivität dieser Veranstaltung zu erhöhen?
„Ich bin ein Anhänger des Fünfkindersystems“. [9]
Heutzutage hört man häufiger die Ansicht, die alten Meister - also auch Sie - wären heutzutage nicht einmal mehr bundesligatauglich. Was entgegnen Sie einem Vertreter dieser Ansicht?
„So ein ... (die Einfügung des Hauptwortes muß ich, um hübsch parlamentarisch zu bleiben, den geehrten Lesern überlassen, an deren zoologische Kenntnisse ich appelliere.)“ [10]
Auch heute werden ihre Lehrsätze noch gerne zitiert und angewendet. Sehr bekannt ist z.B. „Die Türme gehören hinter die Freibauern, hinter die eigenen wie hinter die feindlichen.“ Freut Sie diese anhaltende Popularität Ihres Werkes?
Bei der Befolgung dieser Richtlinien, die einer Erfahrung von mehr als einem halben Jahrhundert entstammen, muß man sich nur immer den trivialen Satz gegenwärtig halten, daß keine Regel ohne Ausnahme ist. Ich habe in dieser Hinsicht schlimme Erfahrungen gemacht. [...] Nach einiger Zeit erhielt ich einen ziemlich groben Brief eines Amateurs, der mir die bittersten Vorwürfe machte. Er habe meine Regel genau befolgt und den Turm hinter den Freibauern gezogen. Aber à tempo sei ihm der Turm von einem Springer mit Schach geschlagen worden. [...] Also ich antwortete dem Unglücklichen mehr oder weniger prompt, er solle das Schach an den Nagel hängen und lieber Jo-Jo spielen.“ [11]
Welche Pläne haben Sie für Ihre nähere Zukunft?
„Einen Fotographen strangulieren.“ [12]
Haben Sie noch eine abschließende Botschaft an die Leser unseres Blogs?
„Jeder leidlich begabte Spieler, er braucht keineswegs hervorragend veranlagt zu sein, kann es zum Meister bringen. Aber das ist ja auch gar nicht nötig! Der richtige Standpunkt ist es, zu seinem Vergnügen zu spielen, und man glaube ja nicht, dass der Genuss proportional dem Können sei.“ [13]
Welchen schachlichen Tipp aus Ihrem reichen Erfahrungsschatz möchten Sie den zukünftigen Meistern geben?
„Ziehen Sie niemals einen Bauern, dann werden Sie niemals eine Partie verlieren!“ [14]
Vielen Dank für dieses Gespräch Herr Dr. Tarrasch! Bitte grüßen Sie Dr. Lasker recht herzlich von uns, falls Sie ihn sehen.
„Dr. Lasker habe ich nur drei Worte zu sagen: Schach und matt.“
[1] S. Tarrasch: „Das Champion-Turnier zu Ostende im Jahre 1907“, 1907, S. 9.

Kann ein Fisch ein Früchtchen sein?
In diesen Tagen scheint die Frage „wer von wem abgeschrieben hat“ sehr aktuell zu sein. Ein deutscher Minister musste wegen Abschreibens zurücktreten, aber auch in der Welt des Computerschachs halten sich hartnäckige Gerüchte, dass nicht alle Engines aus der Feder des jeweiligen Autors stammen.
Früher war – natürlich möchte man fast sagen – alles viel einfacher: es gab das von Dr. Hyatt programmierte Crafty dessen Code sich jeder frei anschauen kann und auch verwenden durfte und darf, wenn er sich an die Lizenzvorgaben hält.
Die restlichen Engineprogrammierer waren alle kommerziell unterwegs und verkauften ihre Produkte entweder selbst und/oder über Hersteller von Schachcomputer bzw. später als PC-Software. Die Szene war sehr übersichtlich und so manche Eifersüchteleien und Spionagevorwürfe waren nur Insidern bekannt.
Dann kam aber 2004 das Programm Fruit von Fabien Letouzey auf den Markt und schnell spielte es stärker als die arrivierte Konkurrenz und schockte damit die Schachwelt. Doch Mitte 2007 hat der Autor das kommerzielle Projekt eingestellt und die Software unter GPL Lizenz inkl. Sourcecode veröffentlicht.
Ein wesentlicher Teil dieser Vorgaben nach der GPL Lizenz ist, dass aus freier Software nur freie Software entstehen darf – es ist also ein Verstoß gegen die GPL Lizenz aus freier Software oder Teilen davon kommerzielle Software zu erstellen.
Fruit wurde von der breiten Schachöffentlichkeit gar nicht wahrgenommen und wäre wohl nur eine Fußnote der Geschichte geworden, wenn nicht just zu jener Zeit der Aufstieg von Rybka des Programmierers und IMs Vasik Rajlich begonnen hätte. Da die Spielstärke Rybka's derart über den arrivierten Programmen lag, konnte auch die beste Marketingmaschine nicht verhindern, dass bald schon jedermann wusste, welches Programm der Maßstab in der Schachwelt ist – denn seit 2007 hat Rybka die World Computer Chess Championship (WCCC) immer gewonnen.
Und schon fast solange halten sich die Gerüchte, dass Teile von Rybka nicht vom Autor selbst stammen. Erst als der Rybkaautor sich beklagte, dass sein erfolgreiches Programm selbst geklont würde, meldete sich Fabien Letouzey zu Wort und sagte, dass er bei dem Klone Strelka - dessen Sourcecode veröffentlicht wurde - Ähnlichkeiten zu Fruit erkennen würde. Die Klonediskussion erhitzte die Gemüter und die Tastaturen der Forenschreibern glühten, aber im Wesentlichen passierte nicht viel.
Doch nun haben sich zwölf Schachprogammierer (Fabien Letouzey, Zach Wegner, Mark Uniacke, Stefan Meyer-Kahlen, Ed Schröder, Don Dailey, Christophe Theron, Richard Pijl, Amir Ban, Anthony Cozzie, Tord Romstad, Ralf Schäfer, Gerd Isenberg, Johannes Zwanzger) in einem offenem Brief an die ICGA (International Computer Games Association) gewandt und fordern diese auf, die Angelegenheit zu prüfen. Und nun interessieren sich nicht nur mehr die Schachmedien für die Causa sondern auch heise online berichtet darüber - kommt da etwa nach Jahren ähnlich wie bei Googleberg etwas Unaufhaltsames ins Rollen?
Und da sind wir bei der Anfangsfrage angelangt: Darf man die Arbeit von anderen im digitalem Zeitalter einfach kopieren und als die eigene ausgeben?
Oder einfacher: Kann ein Fisch ein Früchtchen sein?
Nachtrag 4.3: Auch der Spiegel Online berichtet unter: Programmierer vermuten Intelligenzklau
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