November 2021
Duell in den Dünen - WM in der Wüste
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Die WM steht vor der Tür, nach drei Jahren der erste große Kampf. Von wissenschaftlicher Neugier getrieben, haben sich die Veganen Schachkatzen die letzten Nächte mit reichlich Kaffee um die Ohren gehauen, um das Ergebnis des großen Events vorauszuberechnen. Alles für die große Sache!

Hier der zweite Teil unserer Analyse (Teil 1 – hier). Zwischenstand nach den ersten sieben Runden:

Carlsen – Nepo  3- 4

Ian Nepomniachtchi punktete bei den Faktoren Motivation, Turnierhärte, Körpergröße und Training mit der Play Magnus-App.
Magnus Carlsen sammelte Punkte mit seinem breiten Eröffnungsrepertoire, seinem leichter zu merkenden Namen, und weil er aus einem Land kommt, in dem die Könige auch mal Olaf heißen (Sonderpunkt!)

Weiter geht’s!

8) Fitness

Nepo hat im Sommer mit den FC Bayern München Basketballern trainiert – so wird man Weltmeister, oder mindestens Zweiter! Auch Carlsen dribbelt ja gerne mal mit dem Ball an spielfreien Tagen, aber ob das auch so spielstärkefördernd ist wie bei den Münchnern? Wir glauben nicht, und daher

Carlsen – Nepo nun schon 3 – 5

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Sport und Schachtraining zeitsparend umgesetzt

9) Tierwelt und Karma

Les mer på Vegan Chess Cats

 
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Näher und näher kommt die WM
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Die Welt will es schon wieder wissen, und Magnus Carlsen scheint bereit – zum 4.Mal muss der norwegische Meisterspieler ab Freitag seinen Titel verteidigen. Sein Gegner in Dubai ist der Russe Ian Nepomniachtchi.

Bis zum 14.Dezember soll in 14 Runden der Sieger ermittelt werden – bei Gleichstand gibt es am Tag darauf noch einen Stichkampf.

Doch warum so lange warten? Das Vegane Katzenorakel verrät bereits heute, wie es die WM in der Wüste prognostiziert. Unter nicht-notarieller Aufsicht und einigem Kaffeeverbrauch wurden 14 zentrale Facetten des Duells in Dubai berücksichtigt, und ein verdienter Sieger vorhergesagt.
Wir brauchen also das Endspiel im Emirat nicht mehr in allen Details zu verfolgen und sparen eine Menge Lebenszeit, die sich doch viel besser zum Aufforsten unserer Innenstädte verwenden lassen. Oder für das Ansehen einer neuen Netflix-Serie.

Das Vegane Katzenorakel spricht


Das Orakel bei seiner schweren Prognosetätigkeit

1) Motivation

Nepo wird hungriger sein auf den Titel – wäre ja auch komisch, wenn nicht? Carlsen kennt das alles schon, WM-Kampf, Eröffnungsfeier, erste Runde, und das Feuer, das Kribbeln und das absolute Gewinnenwollen setzt bei ihm vielleicht erst wieder ein, wenn schon einige Partien gespielt oder verloren sind. Dann mag es zu spät sein – wer weiß.

Auftaktpunkt: Carlsen – Nepo 0 – 1

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2) Das Spiel der Könige

Carlsen stammt aus einem Land, in dem die Könige immer auch mal Olaf heißen. Glückliches Norwegen! Das gibt einen persönlichen Olaf-Sondersympathiepunkt, denn die russischen und auch nur teilweise gekrönten Regierungschefs trugen oder tragen nur so profane Namen wie Nikolai, Alexander, Josef oder Vladimir. Daher, sorry, kein Punkt für Nepo.

Sonderpunkt: Carlsen – Nepo 1 – 1

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3) Das Wohl des Schachsports

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Neun Tage, neun Reiseziele
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Europameisterschaft 2011 in Porto Carras? Deutschland holt den Titel! Wir blicken zurück.
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„Ich tippe auf 2½:1½ für unsere Jungs.

Hätte nie gedacht, dass mich ein Schach-Event so fesseln kann…“

Matthias (im Kommentarbereich, vor der letzten Runde gegen Armenien)

Deutschland ist …. (und das ist wirklich so) …. Europameister! –

Letzte Woche las ich auf Jan Gustafssons schönem Blog, dass nun bald die Europameisterschaften beginnen würden, irgendwo im krisengeschüttelten Griechenland. Ich dachte mir nicht viel dabei und war auch nicht besonders neugierig darauf. Vielleicht kann ich ja mal reingucken, dachte ich, wer weiß.
Ein Blog-Besucher wünschte ihm und den anderen Spielern dann noch viel Glück für das Turnier– fand ich sehr nett!

Am Donnerstag ging es dann los in Porto Carras. Als gute Chronisten des Weltgeschehens schaut Schach-Welt, der Blog für die großen Zusammenhänge, noch einmal zurück auf das Turnier.

europareise 2011
Photo von der Rundreise – so langsam ging es immer weiter nach Süden und Osten.

(Wir weisen prophylaktisch darauf hin, dass die Reisekarte (Diercke Weltatlas 1977) vielleicht nicht mehr ganz den aktuellen Gegebenheiten entspricht.)

1) Team Germany – Montenegro 3:1

3:1, und keine Euphorie – irgendwie hatte wohl jeder erwartet, dass zumindest gegen Montenegro alles gut gehen würde. War ja auch so. Ein schöner Auftakt!

2) D- Team – Israel 2 : 2

Zu diesem Spiel kann ich nichts sagen. Hab´ erst später erfahren, dass es so ausgegangen ist. Wurde viermal schnell Remis gemacht? Ich weiß es wirklich nicht!

3) Németország – Magyarország 2,5 – 1,5

Nicht schön für alle Ungarn, doch so ist das eben, wenn man Judit nicht zum Mitkommen überreden kann. Prima Ergebnis, und der hübsche Sieg von Gustafsson gegen Balogh hat vielleicht zu einem ersten Aufhorchen rund um die Mannschaft geführt.

4) Jan und seine Freunde – Ukraine 3,5 : 0,5

War die Ukraine das erste Mal bei diesem Turnier dabei? Dem Ergebnis nach könnte das fast hinhauen. Aber wir wissen natürlich alle, dass die Ukrainer an ZWEI gesetzt waren. Favoriten also! Machte aber nichts – 3,5 Punkte für die Außenseiter. Schön, dass wir diesmal nicht auf der Seite der gestürzten Favoriten saßen! Ob´s auch am neuen Eröffnungs-Coach lag? Stefan Löffler bringt ein paar Hintergründe dazu in der ZEIT.

5) Germanien – Bulgarien 1 : 3

Um ehrlich zu sein – erst hier stieg ich ins Turnier ein. Letzten Montag stand auf der Schachbund-Seite ein Bericht über die tollen ersten vier Runden und den nun anstehenden Mannschaftskampf gegen Bulgarien.
Ich verfolgte also das erste Mal die Partien, und prompt verloren die Deutschen deutlich. Agonie befiel mich. Denn ist es nicht eigentlich immer so – sobald man einsteigt, kippen die Ergebnisse ins Gegenteil um (ganz wie an der Börse.)

schachteam unter druck
Hui, das war nicht schön – nach dem 1 : 3 stand das deutsche Team ein bisschen unter Druck

Nun war Bulgarien ganz vorne, und auch Topalov – noch ein Grund mehr für mich also, am nächsten Tag meinen Landsleuten die Daumen zu drücken.

6) Bella Italia – Team Tedesco 1 : 3

Italien war nicht so richtig stark, und Bulgarien gewann sein Spiel nicht – das Team von Bundestrainer Uwe Bönsch zurück an der Spitze! Rainer Buhmann mit einem hübschen Sieg, Georg Meier knetete Caruana viele Züge lang durch, und es gab zwei Remisen in den anderen beiden Spielen. Wunderbar. Die Euphorie begann sich anzubahnen.

7) Rumänien – Team D 1,5 : 2,5

Hier begannen die Deutschen, beständig gegen meine Tipps zu spielen. Gesetzt hatte ich auf ein wenig erbauliches 2 : 2, doch was machen die Jungs? Daniel Fridman gewinnt, und die anderen drei bringen weitere 1,5 Punkte nach Hause – und dabei hatte Arkadij im Turmendspiel zwischendurch schon sieben Bauern weniger. Auch der Übertragungswagen funktionierte nicht so richtig – ständig gab es ein Freeze auf den Schachbrettern und die Stellungen änderten sich nicht. Am Ende aber Sieg für D – nachdem zwischendurch schon 2 : 2 gemeldet worden war! Die Schach-Frenzy nahm Formen an.

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8) Aserbaidschan – Deutsche Land 1;5 : 2,5

Aserbaidschan Favorit, mein Tipp aber dennoch 2 : 2. Ich hatte Jan Gustafsson noch eine nächtliche Depesche nach Porto Tarrasch gesandt, damit die Mannschaft diesmal nicht schon wieder gegen meinen Tipp spielt. Hat aber nichts genützt – Aserbaidschan wurde umgebogen, der Ü-Wagen arbeitete störungsfrei, und vor allem Arkadij Naiditsch spielte eine wuchtige Partie gegen Radjabov. Toll!
Und das hieß – in der letzten Runde spielt Team Germany am Spitzentisch um den Titel. Schlaflose Nächte in deutschen Wohnungen!

9) Deutschland – Armenien 2,5 : 1,5

Armenien? Einige wiesen darauf hin, dass auch der junge Wildeshausener Spartak Grigorian von dort kommt. Und obwohl auch einige Fans von Armenier Bielefeld für Armenien die Daumen drückten, wollte heute darauf im deutschen Team niemand Rücksicht nehmen. Immerhin ging es heute um Gold (!), und das allein war schon unglaublich genug.
Nach fünf Minuten die erste Verblüffung – ein schnelles Remis am ersten Brett! War das gut oder schlecht, zu früh oder genau richtig? Der Blick zurück sagt: alles richtig gemacht. Arkadijy spanische Eröffnung führte zum ersten halben Punkt, und darum zur Feier des Tages:


Ein Fan-Video zur Spanischen Eröffnung – wir singen Spanische Eröffnung …

Wie es weiterging – wir wissen es längst! Daniel sicherte ein Remis, Georg Meier eroberte durch eine ungemein harmonische Spielführung einen ganzen Punkt, und Jan Gustafsson (wohnt zwar in Hamburg, könnte aber auch glatt ein Werderaner sein) federte alle Bemühungen seines Gegners gekonnt zum Unentschieden ab. Alte Schule! Und wunderbar – 2,5 : 1,5 für Deutschland, Euphorie auf allen Sendern. Großartig!-

Der letzte große Mannschaftserfolg liegt elf Jahre zurück – 2000 in Istanbul gewannen Artur Jussopov, Robert Hübner, Rustem Dautov, Christopher Lutz, Klaus Bischoff und Thomas Luther eine phantastische Silber-Medaille.

Der Gewinn des EM-Titels fällt für mich in eine ähnliche Kategorie – und ich freue mich sehr, dass ich es diesmal so direkt miterleben durfte!

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tippspiel

Das Tippspiel der letzten Runde ist entschieden. In diesem Video (pardon, bin etwas erkältet) könnt Ihr nachsehen, wer die Bremer Schokolade gewonnen hat.

Wenn Du der Gewinner bist – schick´ mir einfach Deine Adresse. Bitte melde Dich! Die Schoki geht dann auf den Weg.

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Ursprünglich erschienen am 15.November 2011 auf www.schach-welt.de. Und wie ging die EM dann aus …? – Wissen wir doch!
Das Tippspiel wurde zwischenzeitlich leider schon beendet – bitte nicht mehr mitspielen!
70 Jahre ZEIT - Carlsen spielt simultan in Hamburg 2016
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Kurz vor der dräuenden Weltmeisterschaft ist Magnus Carlsen immer noch Vegetarier. Kein Fleisch, keine Wurst, kein garnix - und doch steht er seit Jahren auf dem Gipfel der Schachwelt.

Einen Zusammenhang zwischen der fleischlosen Ernährung und seiner monumentalen Spielstärke wollen wir indes nicht herstellen - auch andere (ich zum Beispiel) essen seit Jahren kaum mehr Fleisch, auf dem Weg zur Weltspitze hat uns das nur leider noch gar nicht geholfen.

Warum aber überhaupt Fleisch? Ist natürlich klar, eigentlich, schmeckt super, gibt Energie, ist der Kick oder der Trost zwischendurch an einem langen Tag auf Arbeit oder im Spielsaal zwischen zwei Doppelrunden.

Immer mehr WissenschaftlerInnen warnen vor dem irrwitzig gewordenen Fleischkonsum, für den in Brasilien Regenwälder zum Futterabbau abgeholzt werden, hierzulande Gülle das Grundwasser verdreckt und Methan die Erderhitzung beschleunigt - schönen Dank dafür, liebe Produzenten. Vom moralischen Standpunkt einmal ganz abgesehen, Tierrechten, und dem Elend in der Massentierhaltung.


Das erste Mal in ihrem Leben erleben sie Wind und Sonne
erst auf dem Weg zum Schlachthof: Puten bei Blindheim, 2020

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Diese Wüllenwebers (Folge 18 – Nico „Schmidtchen“ Schleicher)
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Nach den frühjährlichen Turbolenzen um Abstammung und Vaterschaft kehrt in der Vorweihnachtszeit wieder Ordnung, Ruhe und Verlässlichkeit in der hanseatischen Telenovela „Diese Wüllenwebers“ ein. Obwohl manche dachten, dass es längst an der Zeit für eine Tochter wäre, erblickte nun Fritz der 18. Sohn unter dem Namen Nico „Schmidtchen“ Schleicher das Licht der Welt. Mit ihm verabschiedet man sich von den brutalen FAT Versionen und besinnt sich wieder an die niederländischen Wurzeln der Fritz Dynastie und schlägt auch sehr weiche Töne an. 

Dieses namensgebende Lied – wer es nicht aus Jugendtagen noch auswendig kennt –
sollte man sich anhören, um den Text etwas besser zu verstehen zu können ?

Es sind keine Superrechner mit Grafikkarten mit Wärmeabstrahlung von mittleren Atomkraftwerken mehr nötig und ebenso findet man keine protzigen Sprüche über die Spielstärke in den Werbeaussagen, denn dieser Fritz will weichgespült und mit einer väterlichen Wärme die Herzen der User berühren. Und so nennt sich auch die wichtigste Neuerung „GEFÜHRT – BERÜHRT“

2021Fritz01

Mit dieser Funktion kann sich der User vom Programm durch die Partie gegen die Engine von Frank Schneider führen lassen. Es sind mehrere Spielstärken wählbar und die Maschine baut dann Fehler ein und hilft mit Tipps - zuerst allgemein und auf Wunsch dann immer konkreter werdend - dem Spieler auf die richtige Fährte. So entstehen oftmals schöne und spannende Angriffspartien, denn die Fehler sind nicht mehr so plump wie in früheren Abspeckversionen, sondern eher subtil schmeichlerisch und führen den User mit elastischen Kombinationen in doch sehr scharfe Stellungen, die meist sehr gut enden.

2021Fritz02

Unterwegs wird dem User auch berührend geschmeichelt, was er denn für ein toller Tiger sei und als beispielsweise obige Nachricht das Auge der Krennwurzn erreichte, war diese so umschmeichelt und griff elastisch zur Kreditkarte um den schmeidigen Kaufprozess in Gange zu setzen und hinterher zu seufzen: JA den Fritz 18 Nico „Schmidtchen“ Schleicher muss man sich sofort kaufen: berührt und zum Kauf vergeführt. In der Gewinnabwicklung verzichtet die Funktion dann auf die computertypischen sinnlosen Verlustverzögerung, sondern wählt den klaren menschlichen Weg in die Niederlage.

Einen Nachteil möchte ich nicht verheimlichen – nach einigen geführten Partien wähnte sich die Krennwurzn in großmeisterlichen Höhen und als sie dann wieder alleine – ohne schmeichelnde Unterstützung – am Brett saß, machte sich doch ein wenig Frust breit, weil es nun doch niemanden gibt, der einem ins Ohr flüstert und den Tiger in der Krennwurzn weckt. So schmeichelnd elastisch wie Nico ist die Krennwurzn im Solobetrieb dann doch nicht, aber vielleicht muss ich noch mehr üben.

Optisch wurde mit Türkis eine schmeichlerische Farbe gewählt und Fritz hat sich von den grellen Vorgängerfarben verabschiedet. Unter der Haube wurde auch so manches verändert. Die Bretter sind in Direct2D-Technik mit frischem Look und verbesserten Animationen überarbeitet worden und sollten geschmeidiger laufen, da ist aber noch Luft nach oben und auch die finale Version braucht da noch ein wenig Nachbearbeitung – vor allem bei den 3D-Brettern schaut das nicht sehr geschmeidig aus. Ein kleines Detail für Insider: Fritz ist jetzt eine vollständige Unicode-Version und kann damit leichter in diverse Sprachen übersetzt werden, ob die Krennwurzn eine Übersetzung ins Oberösisische machen wird, ja das steht in den Sternen – in den weichen.

2021Fritz03

Dazu kommen noch neue Analysefunktionen im Enginefenster. Im Multivariantenmodus gibt es anfangs Antworten auf „wieso geht denn nicht...?“ und auch Drohungen werden explizit aufgeführt. Neu ist die visuelle Bewertung für die Figuren auf einer Farbskala von Rot (schlecht) über gelb bis Grün (gut). Auch wenn Königssicherheit und Bauernstruktur darin enthalten sein sollen, so wirklich angetörnt hat die Funktion die Krennwurzn nicht, die auch hier ein paar Schwächen bei Tablebaseabgleichen gefunden hat.

Was ist sonst noch neu? Auch wenn es der Krennwurzn schwerfällt, lassen wir mal dem Hersteller das letzte Wort.

Außerdem neu in FRITZ 18:

• Intelligente Tipps: Fritz liefert subtile Hinweise in komplizierten Stellungen
• Visuelle Bewertung: Bauernstruktur, Königssicherheit, Figurenaktivität und Schärfe der Stellung.
• Neues Schachbrett in Direct2D-Technik mit frischem Look und verbesserten Animationen.
• Neue Engine-Analyse für Drohungen, Verführungen und die Partiefortsetzung.
• Animierte Engine-Varianten: Intuitive Anzeige der besten Fortsetzung.
• Verbessertes Rechentraining für schnellen Elo-Boost.
• Stärkere Fritz 18-Engine von Frank Schneider, optimiert für kurze Bedenkzeiten


SYSTEMVORAUSSETZUNGEN FRITZ 18 (Herstellerangaben)

Minimum (ohne Raytracing):
PC Intel i3 oder i5 oder Ryzen 3, 4 GB RAM, Windows 8.1 (32- oder 64-Bit), DirectX11, Grafikkarte mit 512 MB RAM, DVD-ROM-Laufwerk, Windows Media Player und Internetzugang.

Empfehlung:
PC Intel i7, i9 oder Ryzen 7/9, 8 GB RAM, Windows 11 oder 10 mit 64-Bit, Windows Media Player, Grafikkarte mit 1 GB RAM, RTX Grafikkarte für real time Raytrace board, (DVD-ROM Laufwerk) und Internetzugang.

Systemvoraussetzungen für ChessBase Account:
Internetzugang und aktueller Browser, z.B. Chrome, Safari. Für Windows, OS X, iOS, Android, Linux.


Offenlegung:

Danke an ChessBase Hamburg für die Zurverfügungstellung der Betaversionen! Das finale Fritz 18 Paket habe ich mir dann selbst gekauft.

Tony Miles (1955- 2001)
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Irgendwann müssen wir alle ja gehen und diese Welt verlassen, die einen früher, die einen später. Traurig ist es in jedem Fall.

Als im Jahr 2001 der englische Großmeister Tony Miles überraschend verstarb, traf es die Schachwelt wie ein Schock. Miles? So jung? Lebt nicht mehr? Das konnte niemand glauben, und doch war es so.
Als vielreisender Openspieler und Professional führte der sechsundvierzig Jahre alte Tony ein intensives, strapaziöses Leben, hinzu kam eine schwierige Diabetes-Erkrankung. Am 12.November 2001 entdeckte man ihn tot in seiner Wohnung in Birmingham, gestorben vermutlich an einem Herzinfarkt.

Miles war immer einer der Helden in meinem Schachleben, wie so viele der britischen Meister vor und mit ihm, Jon Speelman, Michael Basman (1…a7-a6!), Simon Webb (Schach für Tiger!), auch Nigel Short und natürlich der sehr und sehr langjährige Werderaner Luke McShane.
Sie alle spielten und spielen aufregendes Schach und haben viel Sinn für die Phantasie des Spiels. Humor auf und neben dem Brett – das gehört dazu.


Michael Adams – Luke McShane: How to go on?

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Europameister 2011!
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Europameisterschaft 2011 in Porto Carras? Wir blicken zurück – auf den Tag genau zehn Jahre!
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Von GM Jörg Hickl, 11.November 2011

„Tor, Tor, Tor, Tor! Halten sie mich für verrückt, halten Sie mich für übergeschnappt – ich glaube, auch Fußball-Laien sollten ein Herz haben.“ Herbert Zimmermann, Kommentator der Fußball-WM 1954

Auch die Schachwelt steht Kopf. Zwar war es keine WM, sondern die Mannschaftseuropameisterschaft, doch mit Ihrem Sieg in der Letztrundenbegegnung gegen den Favoriten Armenien, erzielte das deutsche Team um Frontmann Arkadij Naiditsch einen der wohl bedeutendsten Erfolge der deutschen Schachgeschichte.

Herzlichen Glückwunsch

Tabellen und Ergebnisse auf euro2011.Chessdome.com

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Zehn Jahre ist das nun her ... war schön damals, und hey, was für eine Überraschung! Niemand hätte das wohl gedacht, mit dem deutschen Team auf Platz Eins, vor allen Riesen aus Armenien, Aserbeidschan und Russland.

So gut ist es trotz starker Spieler nicht mehr geworden in den Jahren darauf - umso großartiger, in 2011!

Die Reise geht weiter - morgen gegen Armenien! (Hier der Sewansee),
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Europameisterschaft 2011 in Porto Carras? Wir blicken zurück – auf den Tag genau zehn Jahre!
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Mensch, Mensch, Mensch – da sitzt man hier so herum im trüben Norden, und auf der anderen Seite der Welt gewinnt das deutsche Schachteam mal so eben gegen Aserbaidschan! Was für ein Ereignis – herzlichen Glückwunsch an „unsere Jungs“ in Griechenland! Fast könnte man glauben, dass Team D nun auf M(edaillen)-Kurs gehen könnte - doch sicher ist das jetzt noch nicht, denn auch die anderen Mannschaften haben noch alle Chancen. -

Viele haben heute die Daumen gedrückt, und wieder hat es geholfen. Es war schon so eine Art Showdown heute in Porto Tarrasch: die bärenstarke Mannschaft von Aserdaidschan hatte in den ersten sieben Runden nur eine einzige Partie verloren und war auch aufgrund eines leichten ELO-Vorteils Favorit in dieser Begegnung. Das aber störte die deutschen Spieler wenig – sie alle hielten wacker dagegen und sicherten ihre Stellungen gekonnt und flexibel ab. Zwei Unentschieden waren die Folge – erst remisierte Georg Meier gegen Vugar Gashimov, und dann einigte sich auch „der zähe Hamburger Fisch“ Jan Gustafsson gegen Eltaj Safarli auf eine Punkteteilung. (Pardon – ich fand diese Bezeichnung so hübsch, die der User Slowhand auf Jans Blog verwendete!)

Es stand also 1 : 1. Und dann? Dann war es Arkadij Naiditsch, der mit Schwarz gegen den (anderen) Weltklassespieler Teimour Radjabov einen gut gesetzten Konter aus dem Ärmel zauberte und innerhalb weniger Züge die Position des aserbaidschanischen Spitzenspielers verheerte.

Erst stand es so:

radjabov - naiditsch 1

Dann so:

radjabov - naiditsch 2

Und irgendwann dann so:

radjabov - naiditsch 3

Und nun sah es schon gar nicht mehr so gut aus für Weiß!

Eine dolle Partie, wie man hier an der Küste so sagt, und zugleich auch die Führung für Team Germany. Doch was tat sich in der letzten Partie?

mamedyarov - fridman 1

Daniel Fridman kämpfte hier mit einem Turm gegen zwei weiße Leichtfiguren, und irgendwie wirkte das sehr gefährlich, was sich sein Gegner Shakhriyar Mamedyarov da nun alles so ausdachte.

Doch auch wenn es gefährlich war – es war noch lange nicht gefährlich genug für Daniel Fridman! Der Mülheimer sah sich zwar schon einigen wild heranstürmenden Freibauern gegenüber, doch mit der Verfolgung des Läufers, der immer das Umwandlungsfeld achtgeben musste, fand er einen eleganten Weg heraus aus dem Schlamassel (Schachmagazin 64) und forcierte das Remis.
Und dadurch waren es unter dem Strich 2,5 Punkte gegen Aserbaidschan – sensationell!

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Was geschah an den anderen Tischen?

- Armenien bog die aufstrebenden Niederländer um und schob sich damit auf Platz 1 der Tabelle.

- Rumänien und Ungarn trennten sich 2:2 und bleiben „oben dran”

- Bulgarien schickt Italien (ohne Caruana) mit 3:1 zum Abendessen.

- Die Russische Schachschule kommt zu zwei Punkten gegen Frankreich. Damit bewahrt Russland seine Chancen auf eine Medaille. Man weiß ja nie!

- Die SF Schweinfurt konnten ihre Serie dagegen nicht fortsetzen und unterlagen mit 1: 3 gegen Schottland. Die letzten Medaillenchancen sind dadurch leider futsch. Schade!

Wer spielt morgen? (In Klammern die Mannschaftspunkte)

Deutschland (13!) – Armenien (13!)

Aserbeidschan (12) – Romania (11)

Ungarn (11) – Bulgarien (12)

Slovenia (10) – Russland (11)

Länderporträt

Heute fragen wir: wie heißt die Hauptstadt von Armenien? Ich schaue lieber nochmal nach, aber mit einiger Gewissheit sollte es Yerewan sein. Hier ist ein schönes Bild der Stadt:

yerewan with ararat von mcschreck

Einige kennen dieses Bild schon aus einem anderen Zusammenhang … - ein imponierender Blick auf  Yerewan und den Berg Ararat (Photo von McSchreck/ Wikicommons, dank u well!)

Kasparow hatte eine armenische Mutter, und damit ist eigentlich auch schon alles Wesentliche gesagt über den morgigen Gegner. Armenien ist Schach – das Spiel hat in dem kleinen Land in der Nähe des Schwarzen Meeres eine lange Tradition, und es war bestimmt kein Zufall, dass große Spieler wie Tigran Petrosian, Rafael Vaganian und der schon erwähnte Garry Kasparow von dort stammen. Wir sind also beeindruckt – und gewarnt.

garry kasparov 1980 dortmund von gf hund

Der Chef in seinen jungen Jahren (Dortmund 1980)  (Photo von GF Hund, WikiCommons, Danke!)

Ansonsten – welche Assoziationen verbindet man so mit Armenien?

- Während des Ersten Weltkriegs gab es traurige Vorfälle zwischen Armenien und der Türkei, von der die Türkei bis heute aber offiziell noch immer nichts wissen will. Auch zwischen Armeniern und Aserbaidschanern gab es immer mal wieder Konflikte.
- Der schöne Berg Ararat, auf dem damals die Arche Noah angedockt hat, liegt auch in der Nähe Armeniens.
- Es gibt gutes Essen in Armenien, und bestimmt noch viel besseren Wein.
- Radio Eriwan war ein berühmter Sender in der Zeit der Sowjetunion!

Unser Tippspiel für die letzte Runde

Obacht: Abgabeschluss = Rundenbeginn = morgen schon um 12 Uhr!! (!)

Ob Aronian wieder dabei ist? Als er vor kurzem für die SF Berlin gegen Werder überraschend in der Bundesliga auflief, hat das ja den Bremern für einige Verwirrung gesorgt. Morgen wird es aber nicht ganz so leicht sein, denn die Deutschen haben Dr. Levon heute schon am Brett gesehen - keine Überraschung mehr möglich. Und ein 6:2 wie bei den Schachfreunden Berlin wird es wohl auch nicht werden!

Dennoch ist morgen wieder alles möglich. Vielleicht ist sogar eine Medaille drin - aber es kann auch ganz anders kommen. Wir bitten daher um Tipps für die alles entscheidende Frage:

Wie spielt Deutschland morgen gegen Armenien?

Die Deutschen spielen ja schon seit Tagen beständig gegen meine Tipps – und darum tippe ich für morgen ein bedauerliches 2,5:1,5 für Armenien. (Ich hoffe aber auf das Gegenteil!)
Zu gewinnen gibt es diesmal einen wahren Top-Preis. Die Bremer Firma Hachez stellt feinste Schokoladen her mit einem hübschen Bild der Bremer Stadtmusikanten. Ich weiß, dass diese nun nicht allzu viel mit der EM in Griechenland zu tun haben, aber – immerhin gingen auch die Bremer Stadtmusikanten ebenso wie die vier Musketiere und morgen das Team D zu viert in den Mannschaftskampf (mit unterstützendem Auswechselspieler). Und schmecken tut die Schokolade ohnehin!

bremen schoko

Viel Spaß beim Tippen! (Und Krennwurzn – nicht wieder 4:0 für den Gegner tippen!)

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Ursprünglich erschienen am 10.November 2011 auf www.schach-welt.de. Und wie ging die EM dann aus …? –
Tipps für das Armenien-Spiel können theoretisch noch gerne eingereicht werden. Zu unserem Bedauern ist die Abgabefrist aber vor weniger Minuten abgelaufen - bedauerlich!
Azerbaycan bayra - die Farben des nächsten Gegners
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Europameisterschaft 2011 in Porto Carras? Wir blicken zurück - auf den Tag genau zehn Jahre!
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Zum siebten Mal ging die deutsche Mannschaft heute bei der EM im griechischen Porto Carras an die Bretter. Mit Rumänien hatte sie einen Gegner zugelost bekommen, der von einigen aufgrund des ELO-Schnitts als schlagbar eingeschätzt worden war. Und tatsächlich ließ es sich gut an in dieser siebten Runde: Georg Meier hatte früh einen deutlichen Bauern mehr und stand klar vorteilhaft – bis sich herausstellte, dass dieser Materialvorteil nur virtuell und allein durch einen Übertragungsfehler im Internet zustande gekommen war. Schade – und bald Remis.

Dann folgte die große Stunde von Daniel Fridman. Der deutsche Meister des Jahres 2008 rechnete sich gekonnt durch einige scharfe Varianten und stand schließlich mit einem Mehrbauern da.

levente - fridman
                                  Levente - Fridman

Umso größer der Schreck, als sich herausstellte, dass er in dieser Stellung nun eine Figur geben müsste! Doch Daniel war ja nicht umsonst schon einmal Deutscher Meister - er hatte dieses Opfer schon geplant. Mit der kurzen Rochade brachte er schnell noch seinen König in Sicherheit, um sich nach Dxc6 erst mit Le3! und gleich darauf mit Tfc8 und Tc8-c4 umso energischer auf den gegnerischen König stürzen zu können. Toll gesehen – so möchte man Schach spielen können. Es stand dadurch 1,5 : 0,5 für Deutschland.

Und dann? Nichts mehr. Große Pause. Vielleicht war es eine Kuh, die sich irgendwo auf die Leitung gestellt hatte, vielleicht war es auch der Meteorit, der noch einmal schnell an der Erde vorbeisauste – aus irgendeinem Grund zumindest kamen keine neuen Daten mehr durch bei der Live-Übertragung.

Der User Slowhand schilderte es so auf dem Blog von Jan Gustafsson:

Die Übertragung ist wirklich schlimm, ich sah schon 3 Springer, 2 weisse Läufer, Einsteller die keine waren, unvollständige Partien etc.

Eigenartig auch – Loek van Wely saß laut Mannschaftsmeldung heute sowohl für seine Holländer als auch beim Kampf Dänemark gegen Österreich am Brett. Entweder ist Loek (was wir immer schon ahnten) ein echter Teufelskerl, oder aber auch das war – ein kleiner Übertragungsfehler.

À propos Übertragungsfehler: der gemeldete Zwischenstand von Deutschland 1,5 vs Rumänien 0,5 hatte lange Zeit Bestand .. und Bestand … und Bestand. Die Übertragung wollte einfach nicht mehr so richtig funktionieren, und so saßen wir hier auf dem europäischen Festland fest und mussten lange lauern, bis neue Nachrichten eintrudelten. Derweil fiel immer wieder der Blick auf die Stellung von Arkadij Naiditsch, die nach einer Stunde erst so ….

lupulescu - naiditsch 1
Und nach zwei Stunden dann kaum verändert so aussah …

lupulescu - naiditsch 1
Nach drei Stunden dann änderte sich das Bild - es folgte ein rasanter Wechsel ins Leichtfigurenmittelspiel …

lupulescu - naiditsch 2
aus dem nach vier Stunden erst diese ...

lupulescu - naiditsch 2
sowie nach fünf Stunden dann die folgende Stellung wurde:

lupulescu - naiditsch 2

Mit anderen Worten: nichts geschah auf den Live-Brettern. Ich fühlte mich erinnert an den Wettkampf von LaBourdonnais gegen McDonnell im Jahr 1834, den zu verfolgen ich schon damals sehr anstrengend fand. Auch dort überlegte man lang, oft viele Stunden für nur einen Zug. Man hatte daraufhin versucht, das lange Nachdenken abzuschaffen durch das Einführen von Schachuhren. Heute zumindest war bei der EM davon aber nichts zu merken. Vielleicht aber hat Arkadij auch einfach nur den Stecker aus dem elektronischen Brett gezogen? Wir bleiben dran.

In der vierten Partie des Tages eröffnete Rainer Buhmann Englisch gegen Mihail Marin, was aus zwei Gründen beachtlich ist:

a) Mihail Marin ist ein hoch angesehener Spezialist für diese Eröffnung und hat hoch angesehene Bücher darüber geschrieben. Ich kenne Leute, die lesen nur dieses Buch, weil es so schön ist – obwohl sie gar nicht vorhaben, diese Eröffnunge zu spielen.

b) Das alte und manchmal auch ganz wahre Vorurteil, dass Englisch eine langweilige Eröffnung ist, die sowieso immer mit einem Remis endet, hielt einer genaueren Prüfung heute zumindest vorübergehend nicht stand. Rainer erkämpfte sich durch pointiertes Manövrieren die bessere Stellung und einen Mehrbauern. Im Endspiel muss dann noch etwas Unerwartetes passiert sein – die Partie endete laut Whychess Remis. (Vielleicht lag es doch an der Eröffnung?)

Um 19:30 Uhr meldeten dann einige Kommentatoren in Jan Gustafssons Blog, dass der Mannschaftskampf mit einem 2:2 ausgegangen wäre. Enttäuschung ..... aber war das auch wahr? Wo war der Beleg? Doch wirklich – dieses 2:2 wurde bald auch auf der offiziellen Turnierseite und bei whychess.com auf optisch sehr ansprechende Weise bekanntgegeben. Lupulescu – Naiditsch 1:0, so die Mittteilung.

Erste Reaktion: Schade!

Doch was sollen wir sagen – das alles hat sich später so nicht bestätigt! Eine glatte Falschmeldung, zu früh, zu verkehrt, einfach nicht wahr. Eine halbe Stunde später dann stand die Wahrheit im Netz: Deutschland 2,5, Rumänien 1,5. Alles wieder gut!

Die Wirklichkeit war wieder einmal besser als es das schönste Internet je wiedergeben könnte – und die Partie von Arkadij war tatsächlich mit einem Remis zu Ende gegangen. Hurra!

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Was an den anderen Turniertischen passiert ist, wollen wir hier nur kurz im Überblick schildern:

- Die Ukraine hat wieder verloren, diesmal mit Ivanchuk und gegen die Schweiz – das ist nicht schön, aber es kann mal passieren. Warum nicht mal ein weniger gutes Turnier spielen? Es kommen auch wieder bessere Tage.

- Die Überraschungsmannschaft vom BSC Rehberge Berlin gewann gegen Island, und auch Russland und die Niederlande robbten durch ihre Siege wieder näher an die vorderen Plätze.

- Armenien holte zwei Punkte gegen Frankreich, und auch Ungarn holte tief Luft und schlug die Nachbarn aus Slowenien mit 3:1.

- Vorne am ersten Brett zeigten die Aserbaidschaner Dominator-Qualitäten und deklassierten Bulgarien mit 3,5: 1,5 – einzig Topalov war in der Lage, Schlimmeres für sein Team zu verhindern.

Morgen ist es soweit: die vorletzte Runde steht auf dem Programm. Um 14 Uhr kommt es unter anderem zu den folgenden Paarungen (in Klammern die Mannschaftspunkte):

Aserbaidschan (12) – Deutschland (11)

Armenien (11) – The Netherlands (10)

Rumänien (10) – Ungarn (10)

Bulgarien (10) – Italien (9)

Russland (9) – BSC Rehberge Berlin (9)

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Unser Beitrag neigt sich dem Ende zu, doch wir schließen natürlich nicht ohne das weithin gefürchtete

Länderporträt

Deutschlands nächster Gegner ist Aserbaidschan – was können wir dem Leser darüber berichten? Das Land liegt direkt neben Armenien, der Heimat Kasparovs und anderer starker Schachspieler. Schach ist Volkssport, die Großmeister landesweit populär. Leider gab es zwischen Armenien und Aserbaidschan immer mal wieder erheblichen Stress bzw. harte Auseinandersetzungen.
Es halten sich Gerüchte, dass die Arche Noah zumindest in der Nähe Aserbaidschans gelandet ist (Berg Ararat), und die dortige Fußball-Nationalmannschaft war bislang noch nicht so erfolgreich wie die der Schachspieler, die bestimmt schon mal Europameister waren. Oder Weltmeister, Olympiasieger?

mountararat by henri nissen
Der Mount Ararat - (Photo von Henri Nissen/ WikiCommons, besten Dank!)

Aserbaidschan – Land weiter Felder, schöner Berge und vielleicht auch großer Steppen.
Und das Beste: die Sänger des Landes haben in diesem Jahr (schon wieder?) den Eurovision Song Contest gewonnen (vor Deutschland). Der ESC findet darum im nächsten Jahr in der Hauptstadt des Landes statt! Aber – wie heißt sie eigentlich, diese Hauptstadt?!

yerewan_with_ararat von mcschreck
Blick auf die armenische Hauptstadt Yerewan - die Hauptstadt Aserbaidschans dagegen ist Baku
                                       (Photo: McSchreck/ wikicommons, danke schön!)

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Damit genug der Länderkunde (viel wusste ich ohnehin nicht, und dann war es auch noch falsch ...) – und endlich weiter zum Tippspiel.

Die Frage an das Leser-Orakel für die achte Runde lautet:

Wie geht die Begegnung Deutschland gegen Aserbaidschan morgen aus?

Zu gewinnen: noch einmal die kleine DVD "Im Juli", die wir schon in der siebten Runde ausgelobt hatten. Leider hatte niemand das ganz richtige Ergebnis getippt (nochmal Verzeihung, Helmut, für die harte Entscheidung!). Darum heute die zweite Chance für die DVD. Und zur Feier des Tages legen wir noch eine Packung AHOI- Brausepulver (Zitrone) und ein Hanuta drauf.

Bei mehreren richtigen Lösungen entscheidet wieder das Los. Abgabeschluss ist um 14 Uhr.

Viel Spaß beim Tippen, und viel Spaß vor allem morgen auch den deutschen Spielern in Porto Carras. Geht es locker an - es kann fast nur gut werden!

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Ursprünglich erschienen am 09.November 2011 auf www.schach-welt.de. Und wie ging die EM dann aus …? –
Tipps für das Aserbeidschan-Spiel können gerne eingereicht werden. Zu unserem Bedaueren können aber nur Ergebnisse gewertet werden, die schon bis vorhin eingegangen sind. Knapp vorbei also – schade!
Wessen Flagge mag das wohl sein?
Freigegeben in Blog
Europameisterschaft 2011 in Porto Carras. Noch einmal wieder, ein Bericht von vor zehn Jahren!

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Nach der sechsten Runde der Europäischen Mannschaftsmeisterschaften in Porto Carras/ Griechenland ist es wieder eng geworden an der Spitze. Im Wettbewerb der Herren kamen die bisher führenden Bulgaren gestern über ein 2:2 gegen Frankreich nicht hinaus. Russland, das bislang noch kein wirklich traumhaftes Turnier hinter sich hat, unterlag trotz russischer Schachschule dem starken Team aus Aserbeidschan knapp mit 1,5 : 2,5 und fällt zurück, während Gashimov und seine Leute nun heute auf Bulgarien treffen.
"Team Germany", wie es ein Leser des Blogs nannte, gewann dagegen schwungvoll mit 3:1 gegen Italien und verstärkte dadurch den ohnehin schon sehr großen Druck auf Premier Berlusconi in Rom.
Rainer Buhmann gewann sicher und verdient mit der französischen Verteidigung, und Daniel Fridman steuerte ebenso ein solides Unentschieden bei wie der Hamburger Schachtiger Jan Gustafsson. Arkadij Naiditsch setzte nach seiner unglücklichen Niederlage gegen Topalov diesmal aus, so dass in dieser Runde Georg Meier am Spitzenbrett saß. Dort knetete er Großmeister Fabiano Caruana für ewige Zeiten in einer leicht vorteilhaften Stellung, bis der Italiener irgendwann die Lust und einen Bauern verlor (oder umgekehrt).

Damit spielt das deutsche Team nun am Donnerstag an Tisch zwei und trifft um 15 Uhr auf - Rumänien.Wir grüßen darum alle rumänischen Leser, die Deutsch verstehen - und alle anderen natürlich auch.

igel
Die Igel-Eröffnung - eine feine Idee, mit entwickelt vom rumänischen GM Mihail Suba
(Photo: Gibe, Wikicommons, thank you!)
Die morgigen Spitzenpaarungen im Überblick (in Klammern die Punkte):
Bulgarien (10) - Aserbeidschan (10)
Rumänien (10) - Schland (9)
Fronkreisch (9) - Armenien (9)
Ungarn (8) - Slowenien (8)
Liechtenstein (8) - Rheinland-Pfalz (8)
The Netherlands (8) - Griechenland (8)
 
Im Wettbewerb der Damen spielt Deutschland morgen gegen Bulgarien. Beide Teams befinden sich im oberen Mittelfeld, haben aber nur noch sehr leichte Chancen auf eine Medaille.
 
Und bei den Herren also: Rumänien. Was fällt uns auf Anhieb ein, wenn wir an Rumänien denken? Gute Weine, Vampire, die Karpaten, Bären,  das schwarze Meer, die Donau, eine bewegte und etwas düstere Geschichte, tolle Landschaften ...aber nun ja, nun ja, viel und besonders originell ist das nicht. Pardon an die rumänischen Leser! Ich glaube, ich muss mich noch etwas informieren. (Mittlerweile fielen mir noch der Fußballer Hagi und der gute alte Dacia ein.)
iasi__metropolitan_cathedral_1
 Die Catedrala Metropolitan? Ortodox? in Iasi, erbaut 1833, ist die älteste Kathedrale des Landes
                                   (Photo: Argenna/ Wikicommons - vielen Dank!)
 
 
Das Länderporträt muss also leider ausfallen, und wir richten unsere Blicke darum lieber schnell auf den schachlichen Wettkampf. Bisher war es ja schon ein tolles Turnier für die fünf jungen Deutschen und ihren Bundestrainer Uwe Bönsch - und für Rustam Kazimdschanow, der als Eröffnungstrainer ebenfalls mitgereist ist. Viel wollen wir aber gar nicht unbedingt erwarten für die letzten drei Runden und freuen uns einfach nur schon mal ein bisschen über das bisherige Turnier. Die ersten sechs Runden waren großes Schach und führten zu viel aufgeregtem Daumendrücken zwischen Westerland und Mittenwald. Und auch das großartige 3,5 : 0,5 gegen die Ukraine wird lange in Erinnerung bleiben - nicht nur wegen der furiosen Angriffspartie von Jan Gustafsson.
Schauen wir also einfach ganz entspannt, was der Nachmittag bringt, und hoffen auf ein gutes Ergebnis.
 
Wer möchte, kann die Spannung aber dennoch ins Unermessliche steigern und am großen Rumänien-Tippspiel hier im Blog teilnehmen.Zu gewinnen gibt es aus gegebenem Anlass eine DVD mit der leichten Komödie "Im Juli".
In diesem Film aus dem Jahr 2000 reisen Moritz Bleibtreu und Christiane Paul von Hamburg bis in die Türkei. Sie kommen dabei auch durch Ungarn (deutscher EM-Gegner in der 3.Runde), durch Bulgarien (5.Runde)  und durch das schöne --> Rumänien (7.Runde)!
Der Regisseur des Films ist Fatih Akin, der zwar kein Rumäne ist, jedoch in dem Film einen rumänischen Zöllner spielt. Und als solcher spielt er Schach und spricht den legendären Satz: "No passport, no Romania!"
romania
 
Also, viel Spaß beim Tippen. Bei mehreren richtigen Antworten entscheidet das Los.

Die Frage lautet:

Wie geht´s aus heute zwischen Rumänien und Deutschland?
 
(Ich selbst tippe auf ein 2 : 2, was keinem Team wirklich weiterhilft, aber dann kann ich immerhin die DVD behalten!)
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Ursprünglich erschienen am 07.November 2011 auf www.schach-welt.de. Und wie ging die EM dann aus …? -
Tipps für das Rumänien-Spiel können natürlich weiterhin gerne eingereicht werden. Leider können aber nur noch Ergebnisse gewertet werden, die bis gerade eben eingegangen sind. Knapp vorbei also - schade!
Cooler Spieler, coole Partien: Georg Meier
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Heute vor zehn Jahren …

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Die deutsche Nationalmannschaft der Herren hat bei den Europäischen Mannschaftsmeisterschaften in Griechenland bisher einen beeindruckenden Lauf. Einem 3:1- Sieg gegen Montenegro folgte ein 2:2 gegen Israel, und gleich darauf ein dramatisches 2,5 : 1,5 gegen Ungarn.

Gestern gewann das Team von Bundestrainer Uwe Bönsch fast schon locker (?!) mit 3,5 : 0,5 gegen eine stark aufgestellte ukrainische Mannschaft – beeindruckend! Nun kenne ich mich nicht so gut aus, aber einen so deutlichen Sieg gegen die Ukraine hat es vermutlich schon lange nicht mehr gegeben!

Heute nun, in der fünften von neun Runden, treffen Arkadij Naiditsch, Georg Meier, Daniel Fridman, Jan Gustafsson (und Rainer Buhmann, der heute aber aussetzt) auf Bulgarien. Der Weltmeisterschaftsfinalist Veselin Topalov lauerte dort bereits am ersten Brett – und im Augenblick ist das Ringen in vollem Gange. Allein Jan Gustafsson sicherte mit Schwarz schon ein Remis der Stärke gegen Kiril Georgiev, während in den anderen drei Partien kurz vor Beginn der Zeitnotphase noch alles mögliche passieren kann:

Naiditsch – Topalov: zweischneidig, denn Naiditsch hat zwei hängende Bauern auf c3, d3 und irgendwie auch e3. Noch sieht seine Stellung so ungefähr harmonisch aus, aber ich fürchte, für Topalov sind die Chancen besser. Update: Mittlerweile nähern sich beide dem Endspiel – ist schwer einzuschätzen!

Cheparinov – Meier: ein Bauer mehr für den Trierer, doch sein bulgarischer Gegner beginnt gerade damit, alle Figuren auf den gegnerischen König zu werfen. Gefahren drohen!

Fridman – Delchev: Wusel, wusel, schwer zu sagen, aber vermutlich leicht freieres Spiel für Delchev.

bremen 2
Noch ist unklar, wohin die Reise gehen wird beim Spiel gegen Bulgarien!

Die Spiele werden unter anderem live und für umsonst übertragen auf chessbomb. Unter dem Link

http://livechess.chessdom.com/site/

kann man sich weiterklicken zum ETCC 2011 und einen Blick auf die Spiele werfen.

Viel Spaß, und – Daumen drücken, gelle!

Update: Na gut, na gut, sollte nicht sein. Naiditsch und Meier mussten mittlerweile aufgeben, so dass die Begegnung entschieden ist für … Bulgarien. „Meh“, hören wir da einen der Beteiligten raunen. Schade. Aber immerhin – morgen geht es weiter, und die Figuren werden neu aufgestellt. Glück auf!

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Ursprünglich erschienen am 07.November 2011 auf www.schach-welt.de. Und wie ging die EM dann aus …?

Hohe Meisterdichte im Ostfriesischen
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Das große Open in Leer 2021 - glücklich, wer dabei sein konnte! Hohe Meisterdichte in beiden Open, viele IMs, ein GM, einige FMs und lokale Meister, der Turniersaal prall gefüllt. Passt!

Wir werfen heute in den Kategorien Leicht, Mittel und Schwer einen kurzen Blick zurück auf vier Tage mit drei Doppelrunden und sagen damit Bedankt! an Edzard Wirtjes und sein Team von Fortuna Logabirum für einige sehr schöne Tage im Nordwesten. War super!

Leicht

- Die Anreise von Bremen schafft man nach Leer leicht in etwas mehr als einer Stunde mit der Bahn. Sehr angenehm - es gab aber auch TeilnehmerInnen aus aller Herren (Bundes-) Ländern, wie den Niederlanden, Serbien und Nordrhein-Westfalen.

- Die örtliche Bäckerszene macht es dem Ortsfremden leicht, mit etwas Koffein gestärkt durch den Tag zu kommen. Für tiefgehendere Explorationen des lokalen Caféhausmilieus bietet ein Flyer der Stadt Leer reichhaltige Ansätze - man könnte Wochen bleiben!


Hoch die Kaffeetassen!

Weiterreisen bei den Veganen Deichschafen

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Schachgeflüster #68 - Die Krennwurzn
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Diesmal die Krennwurzn zum Anhören im Interview auf dem sehr hörenswerten Schachpodcast SCHACHGEFLÜSTER.