Februar 2021
Diese Wüllenwebers: Folge 17 FF2-Brasiliano – Unklare Vaterschaft?!
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Normalerweise kommt alle zwei Jahre in der Vorweihnachtszeit in der hanseatischen Telenovela „Diese Wüllenwebers“ ein Sohn namens Fritz auf die Welt und bekommt einen Rufnamen damit man die Söhne unterscheiden kann. Obwohl Corona die Schachwelt in ihrem Bann gezogen hat, kam gerade in der Karnevalszeit eine Nachricht aus der Hochburg desselben nämlich Rio de Janeiro in Brasilien, dass dort außerhalb der üblichen Geburtszeiten der möglicherweise größte aller Fritzsöhne geboren worden sein soll.

Den Älteren unter den Lesern ist sicherlich bekannt, dass die neugeborenen Fritzsöhne schon immer vor oder nach der Geburt von zahlreichen Patenonkeln und -tanten mit viel Vorschusslorbeeren bedacht wurden und dann im realen Leben an diesen zerbrochen sind. Sicherlich waren es gute Söhne mit einer soliden hanseatischen Lebenseinstellung und Arbeitsmoral, aber die gewünschten Superstars waren dennoch die Ausnahme.

Als dann der brasilianische Karnevalssohn in Hamburg ankam, gab es Gerüchte, dass mit seiner Herkunft etwas nicht in Ordnung sein könnte beziehungsweise im Dunklen liegen könnte. Böse Zungen behaupteten, dass der Brasiliano

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hanseatische DNA nur in homöopathischen Dosen enthalten würde und auch der böse Verdacht einer Kindesentführung kam in gewissen Kreisen auf. Jedenfalls waren die Reaktionen in der Schachwelt sehr heftig. Kann es sein, dass der Brasiliano in Wirklichkeit ein Norweger sein könnte, der in einer Ladung Stockfisch versteckt in die Glitzerwelt des Karnevals entführt wurde? Die Wüllenwebers haben bisher die Niederkunft ihrer Söhne immer in die Vorweihnachtszeit gelegt, damit auch viele Weihnachtsgeschenke unter dem Christbaum liegen können. Ein derartig verspäteter Geburtstermin kam dann doppelt überraschend, denn eigentlich wurde die Geburt des neuen Wüllenwebers für die Vorweihnachtszeit oder die WM 2021 erwartet – ob das mit der Niederkunft im Karneval im fernen Rio de Janeiro in Einklang zu bringen ist?

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Jedenfalls war die Aufregung riesig und eines ist klar, wenn auch nicht die Nummer 1 Position der Elolisten dauerhaft erreicht werden kann, der Brasiliano stürmte die Shitstormlisten der Schachwelt mit Lichtgeschwindigkeit und sichert sich dort wohl lange die TOP 1 Position. Der Pate Don Frederico – ein philosophisch verträumter getreuer Geburtshelfer vieler Fritzen – ließ anklingen, dass – ich weiß nicht wie man das so sagen kann und darf – naja nach so vielen Jahren das erotische Feuer bei den Wüllenwebers nicht mehr so hell lodert wie in den Jugendjahren. Nicht das sie jetzt denken, dass da jemand in tropischen Gefilden sich mit anderen einer Liaison hingegeben haben könnte – nein, nein und wieder nein: das würden Hanseaten niemals machen. Aber es bestünde die Möglichkeit, dass ihnen in der verträumten Bucht von Rio aus dem norwegischen Kamasutra der Schachprogrammierung monatelang vorgelesen wurde und es dadurch zu einem außerterminlichen Sohn dem Brasiliano kam, der zwar traditionsgemäß in der Vorweihnachtszeit – wenn auch ein Jahr zu früh – das Licht der Welt erblickte. Aber wie wir alle wissen, ist es in der Coronazeit nicht alles so einfach wie früher und der neugeborene Sohn Brasiliano konnte aufgrund von Quarantänebestimmungen erst im Februar in Hamburg einer überraschten Öffentlichkeit präsentiert werden.

Jedenfalls wurde dem Brasiliano eine hanseatische Geburtsurkunde erstellt und wir dürfen gespannt sein, wie er sich entwickeln wird und was wir noch für Überraschungen in der Telenovela „Diese Wüllenwebers“ erleben werden dürfen. Vielleicht erblickt in der Vorweihnachtszeit 2021 erstmals eine TOCHTER der Wüllenwebers das Licht der Welt und stellt alle 17 oder 18 Söhne in den Schatten.

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DSOL: Daddeln, Schummeln, Opfern, Lüften
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Im Corona-Lockdown gestrandet wie auf einer einsamen Hallig, bleiben den Menschen in diesem Lande aktuell nicht viel mehr Eindrücke von der Welt, als sie die DSOL bietet.

Nord spielte wieder gegen Süd, Ost gegen Mitte, Süd wiederum mit West, und da dampften sie, die Server in der geheimen Playchess-Weltzentrale im alten Elbtunnel, um alle vor den Bildschirmen ausbaldowerten Ideen, Tricks und Schabiaxen zeitnah den am anderen Ende der Leitung lauernden GegnerInnen anzuzeigen.

Immerhin ist der CO2 Fußabdruck der Liga überschaubar groß, wenn man das Übermitteln der vielen Online-Züge nicht zu hoch bewertet – doch wo und was, Filme, Konzerte, Tischtennis, wird heutzutage nicht im Netz übertragen? Dann dürfen wir Schachspieler das doch wohl auch. Immerhin reisen wir ja nicht durch die Weltgeschichte, sondern spielen gegen Bad Wimpfen, Reichsbahnausbesserungswerk Cottbus, Eckernförde II oder Pattonville aus weiter Ferne, so nah vom heimischen Lagezentrum aus. Ist doch schön!

Auf nun also in die dritte klimaschonende Woche mit der DSOL.

Weitergelesen bei Chessbase

Schnee in Bremen!
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Sieben lange Tage ruhte die Online-Liga – es wurde eine zähe Woche, in der nur die zurückgehenden Corona-Infektionszahlen (gut), ein winterlicher Schneeeinbruch in Bremen (endlich mal) und ein paar charmante Fußballergebnisse (olé) für Zerstreuung sorgten. In den letzten Tagen legte die DSOL aber wieder los – besser ist das! 

Ob wir jemals denken werden, Moment, Winter und Frühling 2021 … wie schön, das waren doch die Wochen, in der jeden Abend die DSOL gespielt wurde? Vielleicht nicht.

Dennoch, gut 3000 Brettspiel-Aficionados begeben sich für intensiven Kampfsport ins Netz, bewegen landauf, landab mit ihren Mäusen die Figuren über das Brett. Das alles gibt es allabendlich live zu sehen, ohne Werbeeinblendungen, Biertrailer und die Check24-Familien.

Ein Feuerwerk von Ergebnissen brachten auch die fünf Spielabende der 2.DSOL-Runde. Deizisau, Zehlendorf, Köln und Dr. Lasker, alle waren mit dabei – wir gucken uns das an, in einem kurzen Tagebuch der 2.Matchwoche!

Fix weiterlesen bei Chessbase.de

Bremen Helau!
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Hohoho? Hummelhummel, huphup? Wie auch immer, es ist Faschingszeit, und Zeit an die Bretter zu gehen zu einer kleinen Karnevals-Prunkschachsitzung im Netz!

Los geht es am kommenden Sonntag, 14.Februar, um 10 Uhr in den Hallen des SV Werder Bremen. Sieben Runden (närrisches) Schnellschach 11 + 11, Kostümieren ist möglich und immer eine schöne Idee - einfach Video anschalten bei Playchess, und schon seid Ihr online mit Bild und Ton!

Hier findet Ihr mehr zum Karnevalsturnier bei Werder Bremen!

Und bis es soweit ist ... wir empfehlen mal das Opera Euro Rapid, live, mit Matthias Blübaum!

Als man noch blitzen konnte: Aljechin - Capablanca 1914
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06. Februar 2021

Schokolade für alle!

Schach im Internet ist Schach mit Blitz. In unseren modernen Zeiten geht der Trend zum schnellen Spiel - mal 5 Minuten für alles, mal 3 Minuten für alles, und gerne dann noch ein Refill von 2 Sekunden pro Zug.

Oder fix mal `ne Partie Bullet gespielt, mit 1 Minute für die gesamte Partie? Aber soviel Zeit muss dann auch wirklich, wirklich mal genügen zum Nachdenken, denn wir haben ja alle noch etwas vor heute abend, hinterher, oder so. Der Trend geht zum Schnellen.

Freundinnen und Freunde des etwas kommoderen Tempos fanden daher im über sieben Donnerstage ausgetragenen Werder Wochenblitz (WoBli) eine fast schon meditativ anmutende Bedenkzeit-Oase. Bei wiederum 5 Minuten pro Partie, erhöht aber um wertvolle 3 Sekunden Inkrement konnte man hier und da durchaus mal seinen Blick etwas länger auf die Stellung richten, ehe man dann einen Zug aufs Brett pfefferte. (Auch wenn allein vom Nachdenken die Ergebnisse meist nicht besser werden - Schach ist eben ein schweres Spiel.)

Woche um Woche traf sich ein kleine Schar und dirigierte vom heimischen Herd aus die Figuren. Woche um Woche auch gab es Grand-Prix-Punkte zu gewinnen in verschiedenen Kategorien, bester Senior, beste Jugend, Bester der Besten und viele mehr – nach jedem Wettbewerb aktivierte unser Turnierleiter Udo Hasenberg seine Rechenschieber und brachte die Listen auf den aktuellen Stand. Als Top-Preis zu gewinnen gab es jeweils eine feine Tafel Bremer Stadtmusikanten-Schokolade von Hachez.

Heraus kam nach sieben Spieltagen wie folgt – maximal sechs Wertungen je Kandidat wurden gezählt:

1. Bester - Tigerolaf Steffens
2. Bester - Manfred Krause
3. Bester - Collin Colbow

Beste 2 U18 - Daniel Chitsazian und Arved Burwitz
Beste Teilnehmerin: Theresa Schube
Bester Senior: Fred Just

Insgesamt war ein sehr breites Interesse von Werder-Seite leider nicht gegeben. Doch gab es beim Werder WoBli ein zumindest virtuelles Wiedersehen mit regionalen Blitzgrößen wie Jonathan Carlstedt, Collin Colbow, Fred Just, Stephan Buchal und Irmin Meyer, die alle mal mehr, mal weniger oft auf den Brettern, die das Schach bedeuten, ihr Gastspiel gaben – zur gegenseitigen Freude aller, die somit auf interessante Gegner trafen!

Wobli 3.Runde

Der WoBli der dritten Turnierrunde (Foto: Lichess)

Auch Manfred Krause von der Bremer SG stieg des Öfteren mit in den Ring – sehr gut erinnere ich mich an das rund achtrundige Blitzstechen, das Manfred und ich 2019 einmal im Bremer Dähne-Pokal spielten. Ich hatte Glück, dass mich Manfred damals noch so gerade eben mit heiler Haut davonkommen ließ!

Was soll man also sagen? Schön, dass man Turnier spielen kann in dieser zähen Zeit! Immer mal in Bremen, sei es donnerstag bei uns, am Mittwoch online bei Findorff und montags bei der BSG, und ein Dank daher an alle Organisatoren, die hinter den Kulissen die Aktivitäten vorbereiten mit reichlich Mails und Stunden vor dem Computerbildschirm.

Ohne Euch wär‘s mau!

WoBli-Ergebnisseite

 Und hier noch - das Video zum Lockdown-Ende irgendwann mal: