Schöpferische Pause für Leko
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Was bisher über das Teilnehmerfeld der diesjährigen Dortmunder Schachtage nach außen sickert (Le Quang, Nakamura!, Giri!!, ein deutscher Spieler, der nicht Naiditsch heißt!!!), deutet auf ein Umdenken hin. Der seit über einem Jahrzehnt trotz schon seit längerem unbefriedigenden Ergebnissen gesetzte Peter Leko wird trotz seines Dortmunder Managers Carsten Hensel heuer nicht dabei sein.

Was macht der Ungar, der von 20 bis 30 praktisch ständig in den Top Ten war und nun auf Rang 26 abgerutscht ist, eigentlich? Seit der Schacholympiade hat man von dem 31jährigen nichts gehört. Schon in Chanti-Mansisk wollte Leko eigentlich nicht mitspielen, hat sich aber breitschlagen lassen. Seine Website wird schon seit 2009 nicht mehr aktualisiert. Nun gönnt er sich, was er schon nach seinem knappen, durch ein Unentschieden gegen Kramnik verlorenen WM-Kampf 2004 hätte tun sollen, eine schöpferische Pause. Nicht weil er Vater würde, auch nicht für eine größere Reise, sondern einfach, um wieder frische Ideen und frischen Mut zu tanken. Jahrelang bestritt er fast ausschließlich Weltklasseturniere und konnte zuletzt gegen starke Konkurrenten, obwohl es ihm an Spielverständnis sicher nicht fehlt, kaum noch gewinnen. Obwohl er kämpfte, hängt ihm wegen seiner vielen Remis und allzu soliden Eröffnungen das Image des Langweilers an. Nun trainiert er zuhause in Szeged, kriegt gelegentlich Besuch von Analysepartnern wie Berkes und Balogh (ob er auch seinerseits wieder Kramnik wie bei der WM 2008 als Sekundant  im Kandidatenturnier hilft, ist nicht bekannt) und rüstet sich mit hoffentlich mutigeren Varianten fürs Comeback. Voraussichtlich in der zweiten Julihälfte, aber eben nicht in Dortmund sondern bei der Mannschafts-WM im chinesischen Ningbo.   

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