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Komm wir geh'n ins Schachkino: The Dark Horse

Komm wir geh'n ins Schachkino: The Dark Horse Olaf Steffens

Heute abend: a) Besuch im Schachverein, und dann b) Besuch im Heimkino, denn zu sehr sehr später Stunde zeigt der wunderbare WDR den neuseeländischen Film "The Dark Horse". Denn Achtung: DAS ist ein Film über Schach!

Der deutsche Verleih machte aus "The Dark Horse" das sperrige und für mich eher abschreckende "Das Talent des Genisis Potini", doch keine Sorge, es ist derselbe Film. Wer also um 23:25 Uhr noch nicht unter die Bettdecke schlüpfen möchte/ muss/ will, kann eine langsame Geschichte miterleben vom anderen Ende der Welt, in der es um Schach geht, um die Jugend, um die Schwierigkeit des Existierens, um Hoffnung, schöne Augenblicke, und auch, wie man in einer Gruppe (Verein! Freunde!) aufgefangen werden kann, wenn es mal nicht so gut läuft.

"The Dark Horse" ist kein ganz einfacher Film, und der Schach-Content ist auch nicht überbordend groß, doch immer präsent, denn die Hauptfigur ist ein ehemaliger Meisterspieler, der anfängt, eine Gruppe von Maori-Jugendlichen auf ein Turnier in Auckland vorzubereiten - wie wird das wohl ausgehen?

Leider wird auch dieser interessante Kinofilm versteckt auf einem Späti-Sendeplatz, da offenbar alle Eigen-Produktionen des öffentlichen Fernsehens stets wichtiger und bedeutsamer sind und daher die besten Startzeiten erhalten (20:15 Uhr - immer eine Eigenproduktion, immer was Deutsches).

Doch sei's drum. Bleibt man eben wach, oder guckt es in der Mediathek. Trotzdem ist es mir nicht klar, warum ARD, ZDF, die dritten Programme die ganzen sehenswerten Filme aus aller Welt immer ins Nachtprogramm verschieben, statt auch mal etwas Tolles um 20:15 Uhr rauszuhauen.
Andererseits, so bleibt Zeit für den Vereinsabend ab 19 Uhr, und für das Werder-Open, das heute ja in seine dritte Runde geht. Auch schön!

Aljechin Euwe 1935
Aljechin - Euwe 1935: erst WM-Partie spielen, und dann den Spätfilm gucken (23:25 Uhr, WDR)

Foto: http://oudzuylenutrecht.nl/euwe-aljechin-1935-2/  (bedankt!)

Olaf Steffens

Olaf Steffens, Diplom-Handelslehrer, unterrichtet an einer Bremer Berufsschule. FIDE-Meister seit 1997, ELO um die 2200, aufgewachsen in Schleswig-Holstein. Spielte für den Schleswiger Schachverein von 1919 (moinmoin!), den MTV Leck (hoch an der dänischen Grenze!), den Lübecker Schachverein, die Bremer Schachgesellschaft und nun für Werder Bremen.

Seit 2012 Manager des Schachbundesliga-Teams des SV Werder Bremen.

Größte Erfolge:
Landesmeister von Schleswig-Holstein 1994, Erster Deutscher Amateur-Meister 2002, 5.Platz beim letztenTravemünder Open 2013, und Sieger des Bremer Hans-Wild-Turniers 2018.

Größte Misserfolge:
Werd´ ich hier lieber nicht sagen!

Größte Leidenschaften:
früh in der Partie irgendetwas mit Randbauern und/ oder g-Bauern auszuprobieren und die Partie trotzdem nicht zu verlieren – klappt aber nicht immer.

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