Er war ein fanatischer Schachspieler

Bent Larsen verglich unser Spiel mit einer schönen Geliebten, zu der man immer wieder zurückkehrt, egal wie oft man von ihr versetzt wird. Vor ein paar Jahren verlor er bei einem Turnier alle seine Partien und ließ sich die Lust am Weiterspielen dennoch nicht verderben. Sein Spiel baute stark auf Überraschungswert. Die Eröffnungen waren zum Experimentieren da. Weil er dadurch oft auf originelle Weise verlor, saß er in mehr klassisch gewordenen Partien auf der falschen Seite als andere Größen. 1988 war er der erste Großmeister, der eine Turnierpartie gegen einen Computer (Deep Thought) verlor. Dabei war er in den Sechzigerjahren die Nummer eins und dann hinter Bobby Fischer die Nummer zwei des Westens. Am Donnerstag ist Bent Larsen in Buenos Aires, wo er seit mehr als drei Jahrzehnten lebte, nach kurzer Krankheit gestorben. Er wurde 75.

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