Ein seltenes Motiv reloaded

Wer letzten Monat gut aufgepasst hat, wird mit vereinten Kräften auch dieses Stück Mitrofanovs lösen können.

Es stammt aus dem Jahr 1967 und ist hier in der korrigierten Fassung von 1971 zu sehen. Damals gab es noch keine Möglichkeiten, Studien mit Computerhilfe auf Herz und Nieren zu testen, daher wurden oft von den Lösern Nebenlösungen gefunden. Daher wurden oft Korrekturen fällig. Hier war es ein schwarzer Springer, der auf f3 statt auf g2 positioniert Schwarz weitere Verteidigungsmöglichkeiten zur Verfügung stellte.

Die Verfügbarkeit von Rechnern führte dann dazu, dass sich insbesondere viele mehrzügige Kompositionen als neben- oder gar kurzlösig erwiesen. Die Korrekturfassung dieses Stücks von 1971 mit dem Springer auf g2 hält allerdings.

Mitrofanov

Ich denke, dass jeder, der diese Studie kennt, sich jederzeit gerne wieder an diese erinnert. So geht es mir jedenfalls - ein echtes Meisterwerk.

Es startet mit 1.b6+, wonach Schwarz nur ein Feld hat, das andere verliert schnell. Ab da übergebe ich allerdings an den geneigten Leser. Allerdings darf Weiß auf dem Weg zum Sieg nicht geizig sein, so kann es beispielsweise durchaus seinen Wert haben, die erste Reihe zu schließen. Doch genug der Tipps, ab jetzt ist der Leser am Zug. Kommentare und Lösungsvorschläge wie immer als Kommentar.

Kommentare   

#1 Dirk Paulsen 2013-01-09 08:39
Ich erkenne fast sofort, worauf es in dieser Studie hinausläuft. Allerdings habe ich persönlich immer nur den kurzen Schluss gezeigt, in welchem die Dame auf ein Schach auf h5 auf g5 dazwischen zieht. Danach muss sie geschlagen werden, mit Schach, der König verkraucht sich auf a6. Da auch, mit dem weißen Bauern längst auf c6 (dort muss wohl irgendwann ein Springerschach erfolgt sein, welcher genommen werden muss), Lb8*a7 nichts hilft, wegen dem gigantischen Schlusszug c6-c7!, wonach sowohl c7-c8Dame Matt, als auch b6-b7 Matt droht und die drei schwarzen Figuren, Dame auf g5, Läufer auf b6 und Springer auf e1 nichts gegen ausrichten können.
#2 Dirk Paulsen 2013-01-09 20:09
Es war nicht die Absicht, überheblich zu klingen. Ich kannte das Schlussspiel, aber nicht die Ausgangsstellung. Von daher sollte ich eigentlich als Teilnehmer an der Lösung entfallen. Allerdings haben die Anmerkungen wohl doch schon recht unzweifelhaft den Pfad vorgebeben, in Kombination mit der Hilfestellung des Autors?
#3 Dirk Paulsen 2013-01-09 20:19
Und dies noch: in der ersten Anmerkung steht der Läufer natürlich auf a7 und nicht b6, denn dort ist ja der weiße Bauer.
#4 MiBu 2013-01-09 20:24
Die Studie kenne ich, von daher begnüge ich mich mit zwei Anmerkungen.
1. Natürlich ist nach 1.b6+ Ka8 kritisch, weil nach 1.-Kb8 2.g7 sofort Matt droht, während nach 1.-Ka8 noch die Abwehr Lb8 zur Verfügung steht.
2. Die Studie ist absolut genial. (Überhaupt bürgt der Name "Mitrofanov" für unterhaltsamste Studienschach.)
#5 MiBu 2013-01-27 12:34
Kein weiterer Kommentar hier bei dieser brillanten Studie, aber bei dem Posting mit dem unappetitlichen Thema Betrug 52? Die community scheint mir hier falsche Akzente zu setzen...

Die Elemente sind alle schon genannt, also: 1.b6+ Ka8 2.Te1!! (2.g7? h1D 3.g8D+ Lb8 und die Dh1 wird auf a1 lästig.) Sxe1 3.g7 h1D 4.g8D+ Lb8 5.a7 Sc6+ 6.dxc6 Dxh5+ 7.Dg5!! ("unguarded guard", zerrt die sD weg, damit nach Ka6 nicht De2+ geht) Dxg5+ 8.Ka6 Lxa7 9.c7, und die Drohungen b7# und c8D+ sind nicht beide abzuwehren. Sogar Da5+ und Lxb6+ hilft nicht, weil der Se1 noch existiert und es daher kein Patt ist. Absolut brillant!

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