Wer letzten Monat gut aufgepasst hat, wird mit vereinten Kräften auch dieses Stück Mitrofanovs lösen können.
Es stammt aus dem Jahr 1967 und ist hier in der korrigierten Fassung von 1971 zu sehen. Damals gab es noch keine Möglichkeiten, Studien mit Computerhilfe auf Herz und Nieren zu testen, daher wurden oft von den Lösern Nebenlösungen gefunden. Daher wurden oft Korrekturen fällig. Hier war es ein schwarzer Springer, der auf f3 statt auf g2 positioniert Schwarz weitere Verteidigungsmöglichkeiten zur Verfügung stellte.
Die Verfügbarkeit von Rechnern führte dann dazu, dass sich insbesondere viele mehrzügige Kompositionen als neben- oder gar kurzlösig erwiesen. Die Korrekturfassung dieses Stücks von 1971 mit dem Springer auf g2 hält allerdings.
Ich denke, dass jeder, der diese Studie kennt, sich jederzeit gerne wieder an diese erinnert. So geht es mir jedenfalls - ein echtes Meisterwerk.
Es startet mit 1.b6+, wonach Schwarz nur ein Feld hat, das andere verliert schnell. Ab da übergebe ich allerdings an den geneigten Leser. Allerdings darf Weiß auf dem Weg zum Sieg nicht geizig sein, so kann es beispielsweise durchaus seinen Wert haben, die erste Reihe zu schließen. Doch genug der Tipps, ab jetzt ist der Leser am Zug. Kommentare und Lösungsvorschläge wie immer als Kommentar.
Kommentare
1. Natürlich ist nach 1.b6+ Ka8 kritisch, weil nach 1.-Kb8 2.g7 sofort Matt droht, während nach 1.-Ka8 noch die Abwehr Lb8 zur Verfügung steht.
2. Die Studie ist absolut genial. (Überhaupt bürgt der Name "Mitrofanov" für unterhaltsamste Studienschach.)
Die Elemente sind alle schon genannt, also: 1.b6+ Ka8 2.Te1!! (2.g7? h1D 3.g8D+ Lb8 und die Dh1 wird auf a1 lästig.) Sxe1 3.g7 h1D 4.g8D+ Lb8 5.a7 Sc6+ 6.dxc6 Dxh5+ 7.Dg5!! ("unguarded guard", zerrt die sD weg, damit nach Ka6 nicht De2+ geht) Dxg5+ 8.Ka6 Lxa7 9.c7, und die Drohungen b7# und c8D+ sind nicht beide abzuwehren. Sogar Da5+ und Lxb6+ hilft nicht, weil der Se1 noch existiert und es daher kein Patt ist. Absolut brillant!
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