Die neuen Syzygy-Tablebases

Eigentlich gibt es ja schon genügend Tablebases, was braucht es da tatsächlich noch ein neues Format?

Bisher am bekanntesten dürften die Nalimov-Tablebases gewesen sein. Der Vorteil des neuen Formats liegt am geringeren Speicherbedarf (ca. 150 GB inklusive 6-Steiner, die Nalimov-Tablebases dagegen 1,2 TB).

Ein weiterer Vorteil ist, dass die 50-Züge Remisregel berücksichtigt wird und der Zugriff sehr schnell erfolgt. Einen Nachteil will ich aber hier nicht verschweigen, eine Mattdistanz wird nicht mehr angezeigt.

Wie komme ich zu diesen neuen Tablebases und wie kann ich sie in mein Schachprogramm einbinden?

Zuerst muss man via Torrent (Das ist eine effiziente Art des Filesharings. Näheres dazu hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/BitTorrent.

Sie benötigen dazu ein Torrent-Programm, download hier) folgende Dateien von der Adresse http://oics.olympuschess.com/tracker/index.php

herunterladen (eventuell sind noch Freigaben in der Windows-Firewall und ggf. Portfreigaben im Router einzurichten.):

Syzygy 3-4-5 Individual Files (938,39 MB)

Syzygy 6men DTZ (81,39 GB)

Syzygy 6men WDL (67,83 GB)

Warnung:

Bei den Dateigrößen der 6-Steiner kann der Download allerdings schon einige Tage dauern! Bei mir hat es ca. 2 volle Tage gedauert trotz schneller DSL-Leitung, Geduld ist also angesagt!

Die erste Datei behandelt alle 3, 4 und 5 Steiner. Wem das reicht, kann es bei dieser Datei belassen. Die beiden nachfolgenden Dateien (DTZ und WDL) braucht man zusammen für die 6-Steiner, eine alleine nützt nichts!

Danach braucht man natürlich auch noch ein Schachprogramm, das die Syzygy-Bases unterstützt.

Meines Wissens nach gibt es derzeit nur zwei Programme, die dies aktiv unterstützen:

Houdini 4, käuflich zu erwerben z.B. hier und die kostenlose neueste Spezialversion von Stockfish, zum downloaden hier. Natürlich braucht man für Stockfish noch zusätzlich eine Oberfläche, eine sogenannte GUI, z.B. irgendeine neuere Fritz oder Rybka/Houdini Version.

Danach kopiert man die drei heruntergeladenen Syzygy-Dateien in ein separates Verzeichnis. Bei mir war es die externe Festplatte die auf dem Verzeichnis E: lief.

anleitung3

Dann den Pfad, der bei der Engine-Oberfläche (zuerst Engine laden, dann Erweitert und schließlich Engineparameter) angegeben werden muss, wie folgt eingeben (am besten mit Strg C und Strg V)

E:\SYZYGY-BASES\dtz;E:\SYZYGY-BASES\syzygy;E:\SYZYGY-BASES\wdl

 

Wichtig:

Bei mir lagen die Daten auf Festplatte E: im Ordner SYZYGY-BASES und dann jeweils in den Unterverzeichnissen dtz, syzygy und wdl.

Haben Sie Ihre Dateien auf C: oder heißt Ihr Ordner anders, müssen Sie das auch so im Vergleich zu oben abändern.

Danach sollten sie im Enginefenster den Zugriff auf die Tablebases sehen, (die Engine greift bereits im Mittelspiel bei reduziertem Material darauf zu) wie unten rot umrandet:

 anleitung 33

 

Übrigens: 2012 meldete die Universität Moskau, dass die Datenbanken mit sieben Steinen vollständig erstellt sind. Sie umfassen ca. 140 Terabyte…

Kommentare   

#1 Roggenossi 2014-06-06 18:56
Mittlerweile unterstützt auch Komodo (7) die Syzygy-Bases.

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